Die Rivalität zwischen den Formel-1-Rookies Mick Schumacher und Nikita Mazepin nahm in den letzten Rennen zunehmend Fahrt auf. Das Haas-Duo fuhr bisher am Ende des Feldes ohne Aussicht auf den Schlagabtausch mit anderen Teams. Dafür kämpfen der Deutsche und der Russe umso härter untereinander. Schumacher kritisierte die Aggressivität seines Teamkollegen nach dem neuerlichen Aufeinandertreffen in Frankreich, doch diesen lässt das kalt. Mazepin will keinen Fight unbeantwortet lassen.
"Es ist bisher noch nichts passiert und ich glaube auch nicht, dass etwas passieren wird", so Mazepin im Vorfeld des achten Saisonrennens in Österreich. Die beiden Formel-2-Aufsteiger machten zum Saisonstart einen harmonischen Eindruck, doch mittlerweile hat das teaminterne Duell zunehmen an Intensität gewonnen. Der sportlich ins Hintertreffen geratene Mazepin nutzt bisher jede Möglichkeit, Schumacher Konkurrenz zu machen.
In Monte Carlo startete er das erste Mal vor dem Ferrari-Junior, wurde im Rennen jedoch schon in der Startrunde von diesem überholt. Schumachers Manöver in Monacos berüchtigter Haarnadel war die erste Rennsituation zwischen den beiden. Mazepin war mit der forschen Gangart seines Stallgefährten nicht einverstanden, weshalb er in den darauffolgenden Rennen keine Chance ausließ, sich dafür zu revanchieren.
Schumacher moniert Mazepins Stil
"Wenn du austeilst, musst du auch bereit sein, einzustecken. Ich denke, das ist im Leben wichtig", so der Youngster aus Moskau. In Baku teilte er für Schumachers Geschmack etwas zu hart aus, als er beim Verteidigen mit hoher Geschwindigkeit den Raum eng machte. Beim darauffolgenden Grand Prix in Frankreich überholte er in der Anfangsphase mit einem konsequent vorgetragenen Manöver, in Folge dessen Schumacher in die Auslaufzone fuhr.
Der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher äußerste daraufhin erneut Kritik an der Einstellung seines Garagennachbarn. "Das ist wohl sein Stil. Auf dem Level verstehen wir uns wohl nicht ganz. Aber im Endeffekt müssen wir dann vielleicht alle unsere Ellenbogen ausfahren", sagte er am Mikrofon des TV-Senders Sky.
Er sah sogar die Notwendigkeit für eine teaminterne Aussprache: "Das muss nicht sein. Ich glaube, dass ich mit dem Team nochmal darüber reden muss. Im Endeffekt, wenn es so sein soll, dann muss es so sein. Von daher, wir machen unser Ding. Ich glaube, er macht seins." Doch Haas-Teamchef Günther Steiner sah kein Fehlverhalten von Mazepin.
Schumacher relativiert Kritik nach Frankreich
"Ich habe mir das angesehen und mit beiden gesprochen. Es war Rennfahren. Das war nicht unfair," so der Südtiroler. Schumacher relativierte daraufhin seine Kritik vor dem Rennen in Spielberg: "Ich glaube, dass im Endeffekt hart gefahren wird. Es ist auch jeder dazu berechtigt, so zu fahren, wie er fahren möchte. Wenn alle Autos heile ankommen ist das Team zufrieden und den Rest müssen wir dann sehen."
Nachdem ihm zu Saisonbeginn der Anschluss an Schumacher fehlte, fühlt sich Mazepin durch die Duelle darin bestärkt, seinen Stil weiterzuverfolgen. Er will sich von der anderen Auffassung seines Teamkollegen nicht davon abbringen lassen: "Wie er gesagt hat: er wird weiter sein Ding machen und ich werde weiterhin meins machen."
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