Nachdem die Formel 1 zwei Stadtrennen in Serie absolviert hat, kehrt die Königsklasse beim Großen Preis von Frankreich wieder auf gewohntes Terrain zurück. Mit dem Kurs von Le Castellet feiert auch ein leidiges Thema wieder ein Comeback: Die Streckenlimits.

Gasly fürchtet Streckenlimits: Mehr Arbeit für die Rennleitung

Auf dem Circuit Paul Ricard mussten seit dem Formel-1-Comeback 2018 bereits mehrmals die Stewards einschreiten, wenn es um die Track Limits ging. 2019 erhielt Daniel Ricciardo etwa eine Zeitstrafe, da er bei einem erfolgreichen Manöver kurz vor Schluss neben die Strecke geraten war. In Kombination mit einem Penalty für ein unsicheres Zurückkehren auf die Rennstrecke verlor der Australier damals seine siebte Position und ging punktemäßig leer aus.

Auch an diesem Wochenende könnten die Streckenlimits wieder ein Faktor werden, nachdem die Formel 1 bei den Stadtrennen in Monaco und Baku von diesem Thema weitestgehend verschont blieb. "Verglichen mit Baku wird Michael [Masi], denke ich, viel mehr Arbeit haben. Wir werden an diesem Wochenende viel darüber reden", vermutete Lokalmatador Pierre Gasly.

Doch auf welche Stellen wird die Rennleitung an diesem Wochenende besonders achten müssen? Kritisch sind in Frankreich in diesem Zusammenhang vor allem die Schikanen. In der ersten Version der Event Notes, die im Namen des Renndirektors veröffentlich werden, sind konkret drei Passagen genannt. Nämlich die Kurvenkombinationen 1/2, 3-5 und 8/9. Dort sind neben der Strecke jeweils gelbe Böller aufgestellt. Falls ein Pilot außerhalb dieser Böller bleibt, muss er bei der Rückkehr auf die Strecke zwei Schilder umfahren, um einer Strafe zu entgehen.

Beim dritten Verstoß bei dem ein Fahrer die Streckenpassage nicht ordnungsgemäß meistert, wird er mit einer Verwarnung belegt, bei jeder weiteren Missachtung der Streckenlimits droht ebenfalls eine Strafe. Die Regelauslegung geht somit analog zur Regelauslegung beim letzten Frankreich-GP im Jahr 2019.

Chaos in Kurve 1?

Pierre Gasly vermutet, dass sich die Streckenlimits vor allem in Kurve 1 zum Problem entwickeln könnten. "Wir hatten vor ein paar Jahren eine Situation am Start als es in Kurve 1 und 2 ziemlich chaotisch wurde", erinnert sich Gasly.

"In Le Castellet ist es in allen Run-Off-Areas ziemlich leicht, von der Strecke zu geraten", sagte der Franzose. "Wir müssen während dem Drivers-Briefing besprechen, wie die Streckenlimits ausgelegt werden, damit es für alle fair ist und konstant bleibt", forderte der AlphaTauri-Pilot. Ob es weitere Anpassungen in einzelnen Passagen geben wird, werden die nächsten Tage zeigen. Es ist durchaus üblich, dass bei bedenklichen Stellen in den Event Notes auch während eines laufenden Rennwochenendes noch nachgebessert werden kann.