Alpine betrieb beim Formel-1-Rennen in Monaco maximale Schadensbegrenzung. Am bisher schwächsten Wochenende des Teams rettete Esteban Ocon dank der richtigen Strategie zwei WM-Punkte. Fernando Alonso war nach einem enttäuschenden Qualifying von Anfang an auf verlorenem Posten. Der Spanier konnte aus dem Fürstentum einzig das gute Gefühl mitnehmen, am Sonntag nicht noch mehr untergegangen zu sein.

"Zum vierten Mal in Folge Punkte geholt zu haben, fühlt sich gut an. Besonders an einem Wochenende, an dem die Performance nicht die beste war", so Ocon, der die Zielflagge nach 78 Runden als Neunter sah. Der Franzose war als Elfter gestartet und lieferte sich vom Start weg ein Duell mit Alfa-Romeo-Pilot Antonio Giovinazzi.

"Mein Plan war, ihn am Start zu erwischen. Das habe ich auch getan, aber er hat gekontert. Das hat er gut gemacht", lobt er seinen Sparringspartner, der ihm daraufhin einen langen Kampf lieferte. Erst in der Boxenstopp-Phase war Ocon erfolgreich. Giovinazzi kam in der 33. Runde zum Reifenwechsel. Sein Verfolger blieb drei Runden länger draußen und ging per Overcut vorbei.

"Ich habe mir die Reifen eingeteilt, damit ich sie nutzen kann, wenn er stoppt. Ich hatte deutlich mehr Pace als er", sagt Ocon. In der zweiten Rennhälfte war davon jedoch nichts mehr zu sehen. Giovinazzi hing dem Alpine-Fahrer bis zur Zielflagge im Getriebe, fand auf dem engen Stadtkurs aber keinen Weg vorbei.

Ocon im Schneckentempo gegen Giovinazzi

"Es gab nicht nur ein Problem sondern drei oder vier gleichzeitig, aber darauf will ich nicht näher eingehen", erklärt Ocon. "Ich war wie eine Schnecke, aber ich konnte ihn hinter mir halten. Im ersten Stint hatte ich die Probleme zum Glück nicht. Als es darauf ankam, konnte ich pushen und dadurch habe ich ihn erwischt."

Das Schneckentempo forderte aber trotzdem seinen Preis. Aston-Martin-Pilot Lance Stroll kam erst in der 58. Runde an die Box und kassierte damit Ocon und Giovinazzi. "Wir haben einen Platz gewonnen und einen verloren, aber Hauptsache wir sind in den Punkten", so Ocon, der damit deutlich mehr als sein Teamkollege erreichte.

Start bleibt Alonsos einziges Erfolgserlebnis

"Es war hart, wie wir nach dem Qualifying erwartet hatten. In Monaco von Platz 17 zu starten ist nicht ideal", so Alonso, der sich mit dem Q1-Aus am Samstag bereits alle Chancen auf ein gutes Resultat verbaut hatte. In einem ereignislosen Rennen ging es für ihn nur drei Positionen nach vorne. "Vier Sekunden hinter Platz neun einzulaufen, war das Maximum", sagt er nach Rang 13.

Wie wenig für ihn ging, zeigt die Tatsache, dass er nach der ersten Runde bereits 14. war. Einen der drei gewonnenen Plätze gab es durch Charles Leclerc geschenkt, dessen Pole Position nach dem Rückzug seines Ferraris verwaist blieb. Dennoch wertete Alonso seine Startrunde als Erfolg.

"Ich habe ein Auto in Kurve eins überholt und dann in Kurve drei am Casino", so der 39-Jährige, der in der Startphase die meisten Positionen gutmachte. "Ich denke, in zwei der letzten drei Rennen hatte ich im ganzen Grid den besten Start. Wir gehen in diesem Bereich auf jeden Fall in die richtige Richtung", freut sich Alonso.

Alonso und Ocon sammeln Erkenntnisse

Der Rest des Grand Prix war für ihn ohne Aussicht auf ein zählbares Resultat eine Testsession. "Wir haben mit ein paar Dingen am Auto experimentiert und unterschiedliche Einstellungen am Lenkrad ausprobiert, einfach um mehr Informationen zu erhalten", sagt er. "Ich denke, am Ende war die Pace gut."

Ocon zeigte sich trotz der Schwierigkeiten ebenfalls versöhnlich. "Wir haben das vorhandene Potential immer noch ausgeschöpft und konnten die Probleme des Wochenendes genau identifizieren. Hoffentlich hilft uns das bei der zukünftigen Entwicklung", so der 24-Jährige.