Alpine wird die Formel-1-Saison 2022 aller Voraussicht nach mit derselben Fahrerpaarung bestreiten wie dieses Jahr. Das bestätigte der CEO des britischen französischen Teams am Rande des Grand Prix von Monaco. Fernando Alonso besitzt bereits einen Vertrag für die kommende Saison. Nun soll auch der Kontrakt von Esteban Ocon verlängert werden.

Ocon: Alpine-Verbleib trotz Mercedes-Connections?

Nach einem starken Saisonstart von Esteban Ocon verfolgt Alpine das Ziel den ehemaligen Mercedes-Nachwuchsfahrer längerfristig an das Team zu binden. Doch so einfach ist das nicht: Denn Ocon ist zwar offiziell nicht mehr im Nachwuchs-Kader der Silberpfeile, gemanagt wird er aber weiterhin von Mercedes und auch dort blieben seine guten Leistungen nicht unbemerkt.

Vor einigen Wochen stellte Mercedes-Teamchef Toto Wolff jedoch klar: Gespräche für einen möglichen Aufstieg Ocons zu Mercedes würden erst dann stattfinden, falls er sich mit Alpine nicht einig würde. Somit hat sein derzeitiges Team weiterhin ein Vorrecht auf den Franzosen und von diesem will es auch Gebrauch machen.

Alpine-CEO: Verhandlungen laufen

Alpine-Geschäftsführer Laurent Rossi meinte bei einer Pressekonferenz im Rahmen des Grand Prix von Monaco: "Wir waren sehr dankbar, dass Toto das gesagt hat. In Anbetracht dessen, was er momentan leistet, wäre es nachlässig, wenn wir nicht über eine Verlängerung nachdenken würden."

Doch beim Nachdenken ist es nicht geblieben, wie Rossi zugibt. "Im Moment sind wir in Gespräche mit seinem Management-Team bei Mercedes involviert", bestätigt der Alpine-Boss. "Esteban ist ein guter Fahrer und wir sind froh, diese Art eines Problems zu haben, da es nicht wirklich eines ist", führte Rossi aus.

"Wir wussten, dass Esteban talentiert ist und in seinem zweiten Jahr mit uns findet er sich auch besser im Team zurecht. Er zeigt sein Talent und beweist uns, dass er da ist wo er hingehört", lobte Rossi den 71-fachen GP-Teilnehmer.

Formel 1 2021: Ocon derzeit besser als Alonso

Grund für die Lobeshymnen, die für den 24-Jährigen gesungen werden, ist der starke Saisonstart des Youngsters. Viele Experten zweifelten vor Jahresbeginn daran, ob er gegen einen Fahrer des Kalibers von F1-Rückkehrer Fernando Alonso in einem Team bestehen könne. Doch in den ersten vier Saisonrennen strafte der Franzose alle Kritiker Lügen und hatte den zweifachen Champion im Griff.

Lediglich beim ersten Qualifying der Saison in Bahrain musste sich Ocon hinter Alonso einsortieren. Seitdem besiegte der Youngster den spanischen Routinier bei sämtlichen Grands Prix und Qualifikationen und führt gegen den Andalusier in allen Statistiken. Ein ungeahnter Befreiungsschlag nachdem Ocon im letzten Jahr gegen Daniel Ricciardo deutlich den kürzeren zog.

Im teaminternen Duell hat Esteban Ocon derzeit die Nase vorne., Foto: LAT Images
Im teaminternen Duell hat Esteban Ocon derzeit die Nase vorne., Foto: LAT Images

Alpine erteilt Gasly Absage

Mit dem Bekenntnis zu Ocon erfolgte gleichzeitig auch eine Absage von Alpine an dessen Landsmann Pierre Gasly. Obwoh Gasly seiner Meinung nach ein großartiger Fahrer sei, bekräftigte Rossi deutlich: "Wir schauen uns derzeit nach keinen Piloten für nächstes Jahr um, denn wir wollen mit unserer Fahrerpaarung weitermachen."

In der Vergangenheit wurde der AlphaTauri-Pilot häufig als möglicher Ersatz von Ocon gehandelt. Gasly verfügt ebenfalls derzeit über keinen Vertrag in der Königsklasse für 2022. Er zeigt zwar gute Leistungen bei AlphaTauri, dennoch wurde er Red Bull im Winter nicht für einen Aufstieg in Betracht gezogen. Viele Beobachter bezweifeln deshalb, ob der Grand-Prix-Sieger innerhalb des Red-Bull-Konzerns eine ertragreiche Formel-1-Zukunft hat.