George Russell und Williams konnten in den ersten Trainings zum Formel-1-GP von Portugal erneut positiv überraschen. Wie zuletzt in Imola war auch in Portimao ein Williams wieder im Mittelfeld anzutreffen. Russell beendete FP1 auf einem starken siebten Platz, und holte in FP2 P13.

Und schon beginnen die Ziele bei Williams anspruchsvoller zu werden. Vorbei ist die Zeit, wo sich das Team mit einem Auftritt im zweiten Qualifying-Segment zufriedengibt. "Ich will nicht zu viel versprechen und zu wenig abliefern, aber wenn der Wind nachlässt, werden wir uns verbessern, und das zweite Training war da wohl das Schlimmste", verspricht Russell. "Das war hoffentlich das Worst-Case-Szenario."

Russell: Wind macht Williams in Portugal Sorgen

Williams hat bekanntlich in der Winterpause ein aerodynamisch sehr sensibles Auto gebaut. Mit Absicht, und dem Hintergedanken: Wenn das Auto funktioniert, dann funktioniert es so richtig. Der Preis dafür ist eine hohe Anfälligkeit für Bedingungen außerhalb der Norm, besonders für Wind.

"Morgen sollte es aber nicht schlimmer werden, und besonders am Sonntag ruhig werden", vertraut Russell auf den Wetterbericht. "Wenn du die Böe bekommst, spürst du das. Das ist die Schwäche von unserem Auto, damit müssen wir leben. Aber in FP2 waren wir weit von unserem Potential weg, und immer noch auf Platz 13 und nicht Millionen Meilen weg. Und die Longruns sahen brauchbar aus."

Russell: Q2 in Portugal klares Ziel - Punkte in Reichweite

Daher schließt Russell: "Q2 ist das Minimum. Und am Sonntag kämpfen wir hoffentlich um Punkte." Das tat er zuletzt schon in Imola, ehe er im Kampf mit dem Mercedes von Valtteri Bottas kollidierte. Für Russell wären es die ersten Punkte mit Williams - und für das Traditionsteam die ersten Punkte seit dem Deutschland-GP von 2019.

Wenn Freitag ein Maßstab ist, dann muss das Team allerdings auf Russell allein hoffen. Nicholas Latifi war in beiden Trainings nirgendwo. Vom Sweetspot, den er in Imola gefunden hatte, ist er in Portimao weit entfernt.

"Das habe ich nicht erwartet - auch den Abstand zwischen den Autos. Es fehlt ganz klar was auf meiner Seite", folgert Latifi, der in FP2 0,879 Sekunden auf Russell verlor. "Hier gibt es viele Vollgas-Knicks, die vollgas sein sollten, aber die für mich heute grenzwertig waren, besonders in FP1." Antworten hat er darauf noch keine. Damit wird es nach Latifis Mini-Renaissance von Imola wohl in Portugal wieder ein Russell-Solo werden,.