Die Anhänger Fernando Alonsos erlebten beim zweiten Rennen der Formel-1-Saison 2021 ein böses Erwachen. Nach einem noch starken Auftakt des Spaniers bei seinem großen F1-Comeback in Bahrain drei Wochen zuvor, landete Alonso in Imola auf dem Boden der Tatsachen. Q1-Aus, klar hinter Alpine-Teamkollege Esteban Ocon. Alonso selbst war weniger überrascht, nach zwei Jahren F1-Pause hatte der 39-Jährige durchaus mit Anlaufschwierigkeiten gerechnet. Dennoch ging Alonso hart mit sich ins Gericht.

Wenig Vorbereitungszeit? Lange Pause? Das könne alles keine Entschuldigung sein. Er sei nicht schnell genug gewesen, so Alonso in Imola. Ende der Ansage. Zumindest im Rennen ging es wieder etwas aufwärts. 300 Prozent besser habe er sich da bereits gegenüber der Qualifikation gefühlt, gab der zweimalige Weltmeister an. Dennoch ist Alonso nicht zurück auf seinem gewohnten Level. Das erwartet der Spanier auch an diesem Wochenende in Portimao noch nicht. Doch wo fehlt es dem Asturier noch? Und wann ist er bei 100 Prozent? Vor dem dritten Saisonrennen spricht Alonso Klartext.

Fernando Alonso: Du musst die 101 Prozent suchen

„Nach Imola war ich etwas niedergeschlagen. Ich habe an dem Wochenende nicht das Maximum aus dem Auto geholt“, sagt Alonso am Donnerstag in Portimao. Warum? „Da gibt es ein paar Bereiche rund ums Auto“, sagt der Spanier. „Zu wissen, wo genau das Limit des Autos liegt, braucht Zeit. Auch wenn du glaubst, dass du bei 100 Prozent bist, gibt es noch immer diese 101 Prozent, die du suchen kannst. Das ist das Limit, das du finden musst!“

Konkret fehle es insbesondere noch an einigen Dingen, die seinen Komfort im A521 betreffen würden. „Das Feedback des Autos, das Gefühl für das Lenkrad und Dinge, bei denen wir [Fahrer] alle etwas anders ticken. Dinge, die du für deinen Fahrstil und dein Gefühl feintunen musst“, schildert Alonso. „Und in dieser Phase stecken wird noch.“ Bis es perfekt sei werde es eben noch ein paar Rennen brauchen. „Aber hier in Portimao fangen wird schon damit an und versuchen, den 100 [Prozent] schon nahe zu kommen.“

Alonso vor härter Portimao-Prüfung

Gerade Portimao wird für Alonso allerdings besonders knifflig. In Bahrain verhalfen ihm seine Erfahrungen aus den Wintertestfahrten zum guten Einstand, im Imola kannte Alonso immerhin die Strecke noch aus ganz alten Tagen. Portimao kennt der Spanier hingegen nicht. „Imola war schon schwierig und ich denke, dass es auch hier schwierig sein wird. Es ist eine neue Strecke für mich und alle anderen sind hier vor fünf Monaten schon gefahren. Ich muss im Training also sehr schnell auf Speed kommen“, sagt Alonso.

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Grundlegend gefällt die Strecke an der Algarve dem Spanier jedoch sehr. „Es dürfte einer der besten Kurse sein, was dein Fahrgefühl angeht“, sagt Alonso mit Blick auf die Steigungen und Senken des Autódromo Internacional do Algarve. „Da das Maximum herauszuholen, ist aber eine andere Geschichte.“

Alonso: Habe ganzen Sport, nicht nur Team gewechselt

Wie nah der Spanier seinen 100 Prozent aktuell ist, vermag Alonso nicht zu beziffern. Härter als erwartet laufe sein Comeback allerdings nicht, negiert Alonso auf Nachfrage mit einem ausdrücklichen Nein. „Ich habe schon vor dem Saisonstart gesagt, dass es ein paar Rennen brauchen wird“, erinnert Alonso. Damit stehe er zudem nicht alleine da. „Auch für andere Fahrer, die Teams gewechselt haben, ist es schwierig“, sagt Alonso.

„Denn jedes Team ist anders. Welches Feedback dir das Lenkrad und die Pedale geben und wie das Auto auf verschiedene Dinge reagiert. Kerb-Riding, Bremsperformance, Reifenabbau. Das alles sind Dinge, die du erst mit den Rennen und mit Erfahrung herausfindest“, schildert Alonso. Das gelte auch für ihn – trotz aller Erfahrung. Ja, sogar noch mehr. Alonso: „Für mich ist es noch schwieriger, weil ich nicht nur das Team, sondern den Sport gewechselt habe. Es Wird Zeit brauchen.“

Alonso verspricht: Bald bei 100 Prozent

Eine Entschuldigung sei all das dennoch nicht, betont Alonso auch in Portugal. „Ich muss einfach härter arbeiten und die Dinge besser vorbereiten. Ich habe schon öfter in meiner Karriere das Team oder den Sport gewechselt, ein Problem war es nie. Es wird auch dieses Mal kein Problem sein. Bald bin ich bei 100 Prozent“, verspricht Alonso. „Ich werde sicherstellen, dass ich konkurrenzfähig genug bin, um niemanden zu enttäuschen!“

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