Renault hat es gegen Ende der Formel-1-Saison 2020 endlich wieder auf das Podium geschafft – und das gleich dreimal. Dennoch gab es im Winter nach der fünften Saison in der Königsklasse eine Re-Organisation des Teams, inklusive dem Namenswechsel von Renault zu Alpine und dem Austausch des Führungspersonals. Cyril Abiteboul musste nach fünf Jahren als Teamchef seinen Hut nehmen, dafür wurde David Brivio aus der MotoGP geholt.

Ziele für 2021: Regelmäßige Podien

Mit dem neuen Boliden, der am heutigen 2. März vorgestellt wurde, will Alpine da weitermachen, wo man gegen Ende der Formel-1-Saison 2020 als Renault aufgehört hat. Nämlich mit Top-3-Platzierungen.

Alpine-CEO Laurent Rossi gab für seinen Rennstall für die nächste Saison die Zielsetzung aus, dass man mindestens die Leistungen dieses Jahres wiederholen wolle: "Mittelfristig wollen wir um Podien kämpfen. Wir hoffen, mindestens so gut zu sein, wie letztes Jahr. Also ein konstanter Anwärter auf das Podest."

Obwohl man für die Formel-1-Saison 2021 große Erwartungen vor allem in die Formel-1-Rückkehr von Fernando Alonso setzt, will Rossi vom Kampf um mögliche Siege nichts wissen: "Wir alle im Team wollen natürlich gewinnen. Aber wir müssen realistisch sein."

Alpine bläst zum Angriff: Ab 2022 Siege und Titelchancen

Beginnend mit der Saison 2022, wenn die Regeln in der Formel 1 überarbeitet werden, soll aber dann der Generalangriff des französisch-britischen Rennstalls Fahrt aufnehmen. "Wir kommen nicht, um gut zu sein. Wir kommen in der Absicht zu gewinnen. Langfristig wollen wir aber nicht nur um Siege kämpfen, sondern auch um den Titel", kündigte Rossi an. Eine mutige Ansage für ein Team, das sich bei seinem Formel-1-Wiedereinstieg 2016 bereits an einem 5-Jahre-Plan die Zunge verbrannt hatte.

Doppelspitze soll zum Erfolg führen

Gelingen soll dieser Angriff auf die Formel-1-Krone mithilfe einer Doppelspitze. Davide Brivio, der im Winter den Wechsel vom erfolgreichen MotoGP-Werksteam von Suzuki zur Renault-Marke vollzog, übernahm den Posten als Renndirektor. Er ist für die Abläufe und Organisation an der Strecke zuständig, inklusive dem Fahrermanagement und der Teamführung.

"Unser Ziel ist es, das gesamte Potenzial des Fahrzeugs, das in Enstone und Viry vorbereitet wird, auszuschöpfen", erklärte er seinen neuen Job. "Es ist eine große Verantwortung zu wissen, dass über 1000 Personen in der Fabrik den Wagen entwickeln und es dann auf 60 Personen an der Strecke darauf ankommt, es umzusetzen".

Im Hintergrund leitet Geschäftsführer Marcin Budkowski die Geschicke in der Fabrik. Sein Aufgabenbereich liegt in der Produktion und Entwicklung des Fahrzeugs sowie in der Zusammenarbeit zwischen Enstone und der Motoren-Abteilung im französischen Viry-Chatillon.

Budkowski selbst sieht 2021 vor allem als Übergangsjahr, bis in der Formel-1-Saison 2022 die Regelrevolution ansteht. Dementsprechend sind auch die Prioritäten verteilt. Was den Motor angeht, will Alpine 2021 sich in erster Linie nur um die Zuverlässigkeit kümmern. "Wir haben unsere Stärken darauf konzentriert, für 2022 einen großen Schritt zu machen", erklärte Budkowski den Fahrplan im Motoren-Werk.