Nächster Formel-1-Einsatz für Fernando Alonso: Parallel zum Großen Preis der Türkei in Istanbul sitzt der Spanier ab Sonntag in Abu Dhabi erneut in einem drei Jahre alten Renault R.S.18 aus der F1-Saison 2018. Auf dem Yas Marina Circuit wird der Spanier bis Montag seinen bis dato dritten Test mit den Franzosen vor seinem großen Comeback als Stammfahrer zur kommenden Saison 2021 bestreiten.

Formel 1 2021: Fernando Alonso - Mission WM-Titel beginnt!: (06:30 Min.)

Am Dienstag gesteht Renault zudem seinem Nachwuchsfahrer Guanyu Zhou einen Testtag zu. Genauer gesagt war der Test für den Chinesen schon zuvor geplant gewesen, genauso wie die Tests der Renault-Junioren zuletzt in Bahrain. Die Testtage für Alonso ergänzte Renault daraufhin in beiden Fällen erst nachträglich.

Fernando Alonso selbst pocht auf Renault-Tests

Zuvor hatte Alonso schon im Oktober den aktuellen Renault R.S.20 pilotiert. Das Reglement erlaubte bei diesem ‚Filmtag’ allerdings nicht mehr als 100 Kilometer mit den obligatorischen Spezialreifen. Nach dem Großen Preis der Emilia Romagna, in Imola war Alonso auch vor Ort, fuhr der zweifache Formel-1-Weltmeister dann in der vergangenen Woche in Bahrain erstmals den R.S.18 - ohne Kilometerbegrenzung.

Die Vielzahl an Tests erfolgt auf Alonsos eigenen Wunsch, wie Renault in Istanbul berichtete. „Er will immer mehr Tage im Auto ", sagte Marcin Budkowski, Executive Director bei Renault. „Einfach, um sich an das Team zu gewöhnen, an die System, die Abläufe und, um seine Sitzposition zu optimieren, das Lenkrad und so weiter“, erklärte der Pole.

Renault: Alonso-Tests sparen 2021 Zeit

Das sei auch angesichts der nur drei Testtage vor der kommenden Saison sinnvoll. „Es scheint alles ganz simpel zu sein, aber je mehr wir diese Dinge üben, desto weniger müssen wir das bei den Testfahrten machen. Und da haben wir nächstes Jahr nur drei Tage für zwei Fahrer“, sagte Budkowski.

Darüber hinaus sei es Alonso wichtig, sich wieder voll und ganz an den Speed der Formel 1 zu gewöhnen. „Er ist auch seit zwei Jahren kein solches Auto gefahren. Und das hier sind verdammt schnelle Autos! Er muss wieder in Form kommen, seinen Rhythmus wiedererlangen und deshalb ergreift er jede Gelegenheit, bei der er fahren kann“, berichtete Budkowski.

Altes Auto kein Maßstab? Alonso soll DNA inhalieren

Dass das Auto drei Jahre alt und damit deutlich langsamer sei als der aktuelle Renault, sei nicht ideal, gestand der Pole. „Aber es ist dieselbe DNA. Das 2020er Auto ist ein besseres Auto, aber am Ende bringt es etwas, wenn er sich an einen Renault gewöhnt, auch wenn er zwei Jahre alt ist“, ergänzte Budkowski.

Noch sehr viel mehr interessiere sich der Spanier jedoch für Renaults Projekt für 2022. Angesichts dessen geriet Budkowski mit einer Anekdote ins Schwärmen vom Arbeitseifer Alonsos.

Fernandos Feuereifer: Feiertags im Windkanal!

Budkowski: „Wir waren im Windkanal und er sagte: ‚Das Auto für 2022 könnt ihr gerade nicht fahren‘? Ich sagte: ‚Nein, das können wir wegen der Regeln nicht.‘ Er sagte: ‚Wann könnt ihr anfangen, es zu entwickeln?‘ Und ich sagte: ‚1. Januar.‘ [Alonso]: ‚Okay, fahrt ihr am 1. Januar [im Windkanal]?‘ [Budkowski]: ‚Nun, normalerweise nicht, aber dieses Jahr könnten wir es tun.‘ Er sagte dann: ‚Okay, wir müssen am 1. Januar fahren. Ich kann herkommen und helfen.‘ Das ist gerade der Level der Motivation Fernandos.“

Sehr gerne würde Renault Alonso vor allem auch beim Young Driver Test nach dem Rennen in Abu Dhabi einsetzen. Dort könnte der Spanier den aktuellen R.S.20 unbegrenzt testen. Dafür sind die Franzosen jedoch auf eine Sondergenehmigung der FIA angewiesen. Die Statuten untersagen Alonso einen Einsatz bei einem derartigen Test eindeutig. Noch dazu zeigen sich gleich mehrere Teams alles andere als begeistert von der Vorstellung eines zweifachen Weltmeisters bei einem Test, der sich als „einzigen Zweck“ auf Fahrpraxis für Nachwuchsfahrer fokussiert.