Das Williams F1 Team hat ein klares Bekenntnis zu seinen beiden aktuellen Formel-1-Fahrern George Russell und Nicholas Latifi verweigert. Vor dem Portugal GP in Portimao hatten sich Gerüchte intensiviert, wonach insbesondere der britische Mercedes-Junior längst nicht so fest im Sattel sitzen soll, wie die Bestätigung gleich beider Fahrer durch Williams im Juli dieses Jahres glauben machte. Der 2021 verfügbare Sergio Perez und dessen finanzstarke Sponsoren wurden als Grund angegeben.

Russell selbst gab sich am Donnerstag in Portimao entspannt, verwies in der FIA-Pressekonferenz auf das 2021 letzte Jahr seines gültigen Dreijahresvertrags mit dem Team aus Grove. Einen Tag später saß in der nächsten FIA-Pressekonferenz Russells direkter Vorgesetzter, Williams’ Interimsteamchef Simon Roberts. Der Brite bekleidet diesen Posten seit der Übernahme des Teams durch die Investmentfirma Dorilton Capital - nach der Bestätigung der beiden Fahrer für 2021 formalisiert - und des folgenden Rückzugs der Familie Williams von allen Ämtern.

Williams-Teamchef ohne klares Dementi

Mehrfach fragten verschiedene Medienvertreter bei Roberts nach, wie er zu den Gerüchten stehe. Ein klares Dementi erfolgte dabei nie. „Nichts hat sich geändert. Es gibt jede Menge Spekulationen, es gibt viele gute Fahrer, die nach Cockpits suchen. Dorilton hat das Team gekauft, das hat nichts geändert. Mehr kann ich nicht sagen“, antwortete der Brite auf eine erste Frage, was der Besitzerwechsel des Teams für die Zukunft der Fahrer geändert haben könne.

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Das klang noch loyal zu Russell und Latifi. Die Antworten auf gleich zwei konkrete Nachfragen, ob er Russell und Latifi für 2021 klar bestätigen könne, hingegen ließen viel Interpretationsspielraum. „Ich werde nichts über unsere beiden Fahrer sagen. Sie haben beide einen großartigen Job gemacht“, sagte Roberts. „Es gibt so ein paar Spekulationen, die möchte ich nicht versehentlich befeuern. Denn irgendwer wird irgendeine Nuance aufgreifen, egal was wir sagen. Wir sind happy. Schauen wir uns den Rest des Markts an.“

Roberts schließt Perez-Verpflichtung nicht aus

Damit befeuerte der übergangsweise Teamchef die Spekulationen allerdings erst recht. Warum gab er nicht einfach ein klares Bekenntnis ab? „Ich werde einfach nicht darüber sprechen. Dorilton hat das Team gekauft, im Hinblick auf die Fahrer hat sich nichts verändert. Es gibt einfach so viele Spekulationen und Gerüchte. Es ist verrückt. Am Ende ist das einfach die Silly Season. Mehr sagen wir nicht dazu“, sagte Roberts auf eine neuerliche Nachfrage.

Selbst eine Verpflichtung des genannten Sergio Perez wollte Roberts nicht klar ausschließen. Ob er die selbst als verrückt bezeichneten Gerüchte nicht einfach stoppen könne, indem er ausschließe, Perez unter Vertrag zu nehmen? Roberts: „Ja, möglich. Aber wir sagen einfach nichts. Wir sind hier, um uns auf das Rennwochenende zu konzentrieren. Wir haben keine Nachrichten.“

Getroffen würden Entscheidungen über die Fahrer bei Williams im Management und Vorstand. „Aber gerade haben wir in dieser Angelegenheit nichts zu sagen“, ergänzte Roberts. „Das ist alles, was ich sagen kann.“