Die Spekulationen um Teams und Fahrer in der Formel 1 2021 haben vor dem Portugal GP in Portimao mächtig an Fahrt aufgenommen. Plötzlich landen auch längst vergebene Cockpits in der Gerüchteküche wieder im Topf. So auch das von Williams-Pilot George Russell. Dem Briten soll der Verlust seines Platzes an Sergio Perez drohen. Der Youngster fühlt sich mit dem Rückhalt von Mercedes sicher.

"Wenn ich in den kommenden Wochen einen Grund zur Sorge haben sollte, stehe ich sowieso wöchentlich in Kontakt mit Mercedes. Wir sprechen immer miteinander und ich fühle mich in einer sehr privilegierten Position, ihre volle Unterstützung hinter mir zu wissen und bin dort langfristig in einer guten Position", so Russell, der seit 2018 zum Förderprogramm des Weltmeister-Teams gehört und dank diesem mit Kunde Williams in die F1 aufstieg.

Die ehemalige Teamchefin Claire Williams wurde in den Wochen vor ihrem Abschied beim Italien GP nicht müde zu betonen, welch große Hoffnungen das Team in Russell setzt. Dass der 22-Jährige 2021 nicht in einem der Autos aus Grove sitzen würde, war für sie nie eine Option. Auch die neuen Eigentümer von Dorilton Capital sollen daran nichts ändern.

Russell überzeugt: Neue Williams-Besitzer halten Vertrag ein

"Ich habe für das nächste Jahr einen Vertrag und mit den neuen Besitzern hat sich was das angeht nichts geändert", erklärt Russell und bringt dabei als einziges Argument jenes vor, auf das sich Perez in den Monaten vor seinem Rausschmiss bei Racing Point für Sebastian Vettel stützte. Dass ein Kontrakt schnell außer Kraft gesetzt werden kann, ist jedoch nicht erst seit der Causa Perez kein Geheimnis mehr.

"Bisher habe ich mit den neuen Eigentümern noch nicht darüber gesprochen. Aber ich habe keine Sorgen. Sie werden dieses Wochenende vor Ort sein und ich bin mir sicher, dass wir alle Fragen klären werden", so Russell, für den die Spekulationen zu diesem Zeitpunkt der Saison letztlich nachvollziehbar sind. Schließlich würde Perez nicht nur Budget von seinen mexikanischen Unterstützern mitbringen, sondern auch sportlich eine lukrative Option darstellen.

"Es gibt so viele gute Fahrer, die verfügbar sind und um einen Platz im Grid kämpfen - so wie Sergio, die Jungs von Haas oder Hülkenberg. Aber in der Formel 1 ist leider nicht für jeden Platz, der es verdient hier zu sein", sagt er. Was ihn angeht, glaubt er, dass er nicht nur vertraglich sondern auch fahrerisch seinen Platz für 2021 sicher hat.

Russell hat keine Zweifel an eigener Reputation

"Letztendlich kommt es auf den Fahrer an, dort rauszugehen und zu beweisen, dass er es kann. Ich denke, was das angeht brauche ich sogar noch weniger Sorgen haben", betont er. "Ich habe mit Leib und Seele alles dafür gegeben, um in die F1 zu kommen und hier zu bleiben. Ich habe das Gefühl, in den vergangenen 18 Monaten meinen Job gut genug gemacht zu haben und viele Fortschritte gemacht zu haben."

Zwar hat Russell in 32 Grands Prix noch keinen WM-Punkt geholt, teamintern hatte er dennoch seit seinem Debüt jeden Fahrer klar im Griff. Gegen Robert Kubica und Nicholas Latifi hat er mit 32:0 im Qualifying-Duell eine weiße Weste. Zur Saison 2019 machte Williams einen wichtigen Schritt und von den für die Zukunft gestellten Weichen will Russell nach dem langen Leidensweg in jedem Fall profitieren.

"Durch die neuen Eigentümer ist es sehr aufregend. Die Finanzsorgen die wir die vergangenen Jahre innerhalb des Teams hatten sind Geschichte. Sie investieren im großen Stil in das Unternehmen und werben talentierte neue Mitarbeiter an. Ich bin seit 18 Monaten Teil dieser Reise, auch was den Weg ins Jahr 2021 angeht. Hoffentlich bringt es das Team unserem realistischen Ziel, in den Mittelfeldkampf einzugreifen, näher."