Im Vorfeld des ersten Formel-1-Rennens in Mugello fielen bei Racing Point die Würfel für 2021. Das Aus von Sergio Perez machte den Weg für Sebastian Vettel frei und verschaffte auch Lance Stroll Klarheit über seine Zukunft. Er wird kommende Saison bei Aston Martin an der Seite des Heppenheimers fahren. Der Kanadier freut sich auf die neue Herausforderung.

"Seb in unserem Team zu haben ist eine sehr aufregende Chance für unsere Mannschaft", so Stroll, der in den vergangenen Wochen trotz seines Status als Sohn von Teambesitzer Lawrence Stroll um seine Zukunft bei Racing Point bangen musste.

Perez' Historie mit dem Rennstall sowie seine sportlichen Leistungen und die Mitgift aus Mexiko ließen Strolls Sitz trotz der Familienbande wackeln. Mit der Bekanntgabe seines Abschieds erlöste Perez den 21-Jährigen am Mittwochabend von diesen Sorgen.

"Ich wette du hast gestern viel geheult", flachst Perez in der Pressekonferenz vor dem Toskana GP, als Stroll auf dessen Ausscheiden beim Team angesprochen wird. Nachdem sein Vater das angeschlagene Force-India-Team im Sommer 2018 in Folge des durch Perez angestoßenen Insolvenzverfahrens aufgekauft hatte, wechselte er für 2019 dorthin.

"Ein bisschen emotional bin ich schon. Wir haben in den vergangenen 18 Monaten viel zusammen durchgemacht und es war fantastisch, an der Seite von Checo zu arbeiten", streut Stroll dem scheidenden Teamkollegen Rosen.

Stroll freut sich auf Vettel: Sehr erfolgreicher Fahrer

Der Neuzugang in Form Vettels bedeutet für ihn eine neue Messlatte in seiner Karriere. In seiner fünften Saison wird er erstmals einen Weltmeister zum Teamkollegen haben. "Er hat unglaublich viel Erfahrung ist ein sehr erfolgreicher Fahrer. Ich freue mich darauf," so Stroll.

Der direkte Vergleich mit dem 53-maligen Grand-Prix-Sieger bietet ihm eine neue Möglichkeit, seinen Ruf in der Königsklasse aufzupolieren. Bisher überzeugte Stroll im teaminternen Duell gegen seine Stallgefährten nicht.

In seiner Rookiesaison 2017 hatte ihn Felipe Massa bei Williams klar im Griff. Im darauffolgenden Jahr behielt Newcomer Sergey Sirotkin im Qualifying die Oberhand. Bei Racing Point bekam er 2019 gegen Perez keinen Fuß auf den Boden. Der Mexikaner besiegte ihn nach Punkten mit 52:21 sowie mit einem 18:3 im Qualifying deutlich.

2020 setzt sich Stroll besser in Szene. Nach acht Rennen liegt er in der Gesamtwertung mit 57:34 vorne. Vergangenen Sonntag holte er in Monza das zweite Podest seiner Karriere. Dieses Top-Ergebnis mag äußerst glücklicher Umstände geschuldet sein, doch die nackten Zahlen lassen ihn im Vergleich mit dem Teamkollegen deutlich besser als 2019 aussehen.

Stroll will weiter mit Perez an einem Strang ziehen

Perez hingegen stand 2020 mit dem falschen Fuß auf. Im Qualifying-Duell liegt er mit 4:2 vor Stroll, der einstige Erfolgsgarant des Teams wurde immer wieder zurückgeworfen. Nachdem er beim Auftakt durch einen Strategiefehler ein mögliches Podest verpasst hatte, trat er in Budapest erkrankt an und fiel dann aufgrund einer Coronainfektion für zwei Rennen aus.

Stroll hat keinen Zweifel daran, dass Perez sich in der von ihm gewohnten Topform vom Team verabschieden will. "Wir haben noch eine lange Saison vor uns und ich freue mich darauf. Wir sind noch nicht fertig. Es ist für uns beide eine tolle Möglichkeit, viele Punkte zu holen und in der Konstrukteursweltmeisterschaft Dritter zu werden. Das ist unser Ziel", kündigt er an.

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