Das Autodromo Internazionale del Mugello ist die erste von zwei Strecken, die in der Saison 2020 ihre Premiere in der Formel 1 feiern. Am kommenden Wochenende findet auf dem Kurs, auf dem in der Vergangenheit lediglich Testfahrten der Königsklasse ausgetragen wurden, der Toskana GP statt. Es ist die 72. Strecke, auf der die Formel 1 zu Gast ist. Sie ist 5,245 Kilometer lang und umfasst 15 Kurven. Die Anlage befindet sich seit 1988 im Besitz von Ferrari. Das Rennen in Mugello ist Ferraris 1000. Grand Prix.
Der Kurs ist landschaftlich schön in einem Tal gelegen. Durch die natürliche Topografie beträgt der Höhenunterschied zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Punkt 40 Meter. Die Strecke ist nicht nur eine fahrerische Herausforderung, weil aufgrund der Höhenunterschiede einige Kurven nicht einsehen können. Erschwerend kommt hinzu, dass es eine Strecke vom alten Schlag ist: Kiesbetten dienen als Auslaufzonen. Fahrfehler fallen stärker ins Gewicht. Die Fahrbahnoberfläche ist vergleichsweise wellig.
Am Ende der 1,1 Kilometer langen Start-/Ziel-Geraden, auf der Höchstgeschwindigkeiten von rund 320 km/h erwartet werden, müssen die Piloten für die erste Rechts auf 120 km/h herunterbremsen. Die San Donato Rechts ist die langsamste Kurve des Kurses. Nur an dieser Stelle ist mit Überholmanövern zu rechnen. Es ist das Ende der einzigen DRS-Zone.
Mit Luco und Poggio Secco schließt sich eine schnelle Links-Rechts-Schikane an. Die erste Kurve wird mit 175 km/h durchfahren, die zweite mit 185 km/h. Es handelt sich um den höchsten Punkt der Strecke. Danach geht es bei abfallender Strecke auf eine kurze Gerade, ehe die nächste Schikane ansteht. In den Kurven vier und fünf erreichen die Fahrer 210 km/h.
Beide Arrabiata-Kurven werden mit Vollgas durchfahren
Es folgt ein Hochgeschwindigkeitsabschnitt. Zunächst geht es über ein weitere kurze Gerade, ehe die Kurven sechs bis neun mit Vollgas durchfahren werden. Bei den letzten beiden Kurven dieser Passage handelt es sich um die berühmten Arrabiata-Kurven, die die Piloten mit knapp 270 km/h durchfahren. Ab Arrabiata 2 geht es wieder bergauf.
An der Kuppe wartet mit der Rechts-Links-Kombination Scarperia und Palagio die nächste schnelle Schikane. Die erste der beiden Kurven ist enger. An dieser Stelle müssen die Fahrer die Geschwindigkeit auf 160 km/h reduzieren. Die anschließende Gerade mündet in Turn 12, eine 180-Grad-Rechtskurve, die die Schlusssektion einleitet.
Die Kurven 13 und 14 sind eine flüssige Kombination. Auf dem kurzen Weg, der bis Kurve 15 bleibt, liegt der Messpunkt für die einzige DRS-Zone auf der Strecke. Bucine, die letzte Links, ist die längste Kurve der Strecke. An ihrem Ausgang ist es wichtig, den Ausgang gut zu erwischen, um viel Speed mit auf die lange Gerade zu nehmen.
Mugello fordert die Reifen
72 Prozent der Distanz legen die Piloten mit Vollgas zurück. Der hohe Vollgasanteil hat in hohe Kurvengeschwindigkeiten und hohe seitliche Belastungen zur Folge, die auf die Reifen wirken. In Kurve neun wirken seitliche Kräfte von 4,4 G auf die Fahrzeuge. Aus diesem Grund und weil der Asphalt aggressiv ist, hat sich Pirelli dazu entschlossen, die drei härtesten Reifentypen einzusetzen. Zudem hält der Kurs einige Unbekannte bereit. Pirelli konnte sich lediglich mit den Daten aus anderen Rennserien auf den Großen Preis der Toskana vorbereiten.
Die Bremsen sind in Mugello weniger gefordert. Es gibt keine harten Bremspunkte und langsame Kurven. Somit werden hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten erwartet, die vergleichbar mit denen des Silverstone Circuit und des Circuit de Spa-Francorchamps sind. In diesem Jahr betrugen die Durchschnittsgeschwindigkeiten auf diesen beiden Strecken zwischen 240 und 250 km/h. Der inoffizielle Mugello-Rundenrekord stammt aus dem Jahr 2004 und wurde von Rubens Barrichello aufgestellt. Seine Zeit von 1:18.704 Minuten entspricht einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 239 km/h. Beim Toskana GP werden an diesem Wochenende niedrigere Rundenzeiten erwartet.
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