Betritt Bernie Ecclestone wieder die große Bühne der Formel 1? Der in der vergangenen Woche kommunizierte Verkauf des Williams-Teams an die US-Investmentfirma Dorilton Capital entfachte jüngst Gerüchte, die ein Comeback des ehemaligen Chefs der Königsklasse im Fahrerlager nahelegten. Genauer gesagt besagten diese: Ecclestone selbst soll hinter dem neuen Besitzer des zuvor stets in Familienbesitz befindlichen Teams stecken!

Verantwortlich für diese Spekulationen zeichnete ein Detail in den Unterlagen zur Übernahme des britischen Teams. Daraus ging hervor, dass Williams tatsächlich nicht unmittelbar an Dorilton Capital ging, sondern an ein Unternehmen namens BCE Limited. Dabei handelt es sich um einen seitens Dorilton gemanagten Fonds.

BCE - Bernhard Charles Ecclestone

Was das mit Ecclestone zu tun hat? Ganz einfach: BCE sind die Initialen des 89-Jährigen. Mit vollem Namen heißt der ehemalige Zampano der Formel 1 immerhin Bernhard Charles Ecclestone. Gehört der Fonds also Ecclestone? Das würde den Briten tatsächlich zum neuen Besitzer Williams’ machen.

In der offiziellen Teamchef-Pressekonferenz vor dem Belgien GP mit diesen Theorien konfrontiert, amüsierte sich die stellvertretende Teamchefin Claire Williams zunächst darüber - um dann ein klares Dementi folgen zu lassen. „Ich habe Anfang der Woche mit Mr. Ecclestone gesprochen und ihn gefragt, ob er dahintersteckt“, sagte Williams. „Das war ein Witz! Bernie hat nichts mit unseren neuen Besitzern zu tun.“

Claire Williams dementiert: Ecclestone nicht neuer Besitzer

Williams weiter: „Dorilton Capital ist absolut unabhängig, Bernie ist nicht der neuer Williams-Besitzer. Ich bin auch noch in meiner Rolle, ich bin hier, mache meinen Job und alles ist business as usual.“

In der Presseaussendung zur Übernahme betonten die Verantwortlichen bei Dorilton, nun genau zu analysieren, in welchen Bereichen man gezielt in das Team investieren könne, um Williams wieder nach vorne zu bringen. Gleichzeitig versicherten die neuen Besitzer, nicht an den Grundfesten rütteln zu wollen. Der Name Williams soll genauso erhalten bleiben wie der Sitz in Grove und die Fahrzeugbezeichnungen mit dem voranstehenden FW für den Teamgründer und noch immer formalen Teamchef Frank Williams.

Bleibt Claire Williams Teamchefin?

Doch wie sieht es in Sachen Personal aus? Bleibt Claire Williams im operativen Geschäft Teamchefin? „Für den Moment ist es business as usual“, betonte die die 44-Jährige auch in diesem Punkt. „Ich bin in der gleichen Eigenschaft hier, wie in Barcelona und den Rennen zuvor, wo ich das Team geführt habe - und das wird auch weiter der Fall sein“, versicherte Williams.

Trotz dieser Überzeugung war der Verkauf an sich ein hartes Stück für die Tochter des Teamgründers. „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass der Verkaufsprozess nicht emotional für mich war", sagte Williams.

Williams: Emotionaler Verkauf, aber volles Vertrauen

Dem neuen Besitzer spricht die Britin allerdings ihr volles Vertrauen aus. „Sie haben seit Beginn des gesamten Prozesses große Sorgfalt walten lassen. Sie haben unfassbar viel Zeit damit verbraucht, alles genau durchzugehen. So wie du es auch erwarteten würdest, um unser Team, aber auch den Sport zu verstehen“, sagte Williams. „Ich habe volles Vertrauen, dass sie die richtigen Leute sind, um dieses Team nach vorne zu bringen.“

So sehen es auch die Fahrer. „Die Williams-Familie hätte an niemanden verkauft, wenn sie nicht gedacht hätte, dass er dem Team etwas bringen kann“, sagte am Donnerstag etwa George Russell.