Noch wurde kein Formel-1-Rennen gefahren, aber Red Bull musste bereits die erste Niederlage der Saison 2020 einstecken. Am Freitag protestierten sie nach dem Training Mercedes' Dual Axis Steering-System, mit dem die Spur während der Fahrt verstellt werden kann. Doch die FIA-Stewards wiesen den Protest kurz nach Mitternacht zurück.
Red Bulls Motorsport-Berater Dr. Helmut Marko erklärt im ORF-Interview am Samstagmorgen gleich, dass das Team gegenwärtig nicht plane, gegen die Entscheidung Berufung einzulegen: "Wir wollten eine Klarstellung, diese Klarstellung ist erfolgt. Zwar nicht in unserem erhofften Sinne, aber es ist jetzt klar für uns."
"Wir haben es am Freitag schon eingereicht, weil es Mercedes dann ausbauen und teilnehmen hätte können", erklärt Marko das frühe Timing des Protestes. "Hätte wir es heute gemacht, wären sie für das Rennen aus der Wertung."
Red Bull denkt über DAS-Kopie nach
Aber ein eigenes DAS-System hat Red Bull offenbar nicht in der Hinterhand. "Es wäre machbar, aber da müsste man zuerst wissen, wie viele Rennen es noch sind", erklärt Marko. "Dann ist es natürlich ein Vorteil, wenn man nachbaut, dass man die Erkenntnisse der anderen Teams zum Teil verwenden kann, da es genug Kameras und dergleichen gibt."
"Aber es gibt immer Vor- und Nachteile", sagt Marko. "Der Nachteil ist mehr Gewicht, nach unseren Berechnungen sind das zwei Kilo. Und dann wäre es nur für drei oder fünf Rennen verfügbar. Wir brauchen schon einige Zeit, bis es einsatzfähig wäre. Da muss man überlegen, ob man dieses Geld nicht woanders hineinsteckt."
Red Bull zweifelt weiter an DAS
Obwohl Marko angibt, keinen Einspruch gegen die Entscheidung zu planen, hegt er allerdings noch immer Zweifel: "Unser Ansatz war, dass nicht nur die Lenkung verstellt wird, sondern auch die Fahrzeugverstellung. Und dann der Ansatz, dass nach dem Parc Ferme nichts verändert werden darf, aber wenn man hier anzieht, verändert sich die Sturzgeometrie vorne."
"De facto können wir jetzt auch unseren Sturz nach Qualifying [im Parc Ferme] auch noch verändern", folgert Marko aus dem Stewards-Dokument. Darauf anlegen wollen sie es aber nicht: "Das ist ein theoretischer Ansatz, und diesen theoretischen Ansatz würden wir nur in Erwägung ziehen, wenn wir merken, dass wir bei der Fahrwerksabstimmung einen Fehler gemacht haben. Das ist nur Theorie."
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