Im Gegensatz zu den meisten anderen Teams bringt Ferrari in Österreich keine Upgrades an die Strecke. Dadurch verschlechtert sich die sowieso schon schlechte Ausgangslage der Truppe aus Maranello nach den Testfahrten. Die ersten Upgrades am SF1000 sollen erst beim dritten Saisonrennen in Ungarn zum Einsatz kommen.

Auf die Frage ob Ferrari in Österreich einen überarbeiteten Motor an den Start bringt antwortete Binotto: "Die kurze Antowrt ist: Nein. Wir haben dieselben Motoren wie bei den Wintertests. Denn wir mussten die Fabrik für eine lange Zeit zusperren. Also brachten wir nichts neues an die Strecke. Die Entwicklung der Power Unit ist für die gesamte Saison eingefroren. Andere Hersteller hatten die Möglichkeit weiterhin den Motor weiterzuentwickeln. Dadurch haben sie sich letztendlich einen Vorteil herausgeholt. "

"Das ist leider ein Teil des Spiels und ist ein Teil der Kompromisse, die wir während der Shutodown-Periode akzeptiert hatten, vorausblickend dem Sport zu dienen", sagte Binotto.

Zwischen den Zeilen etabliert sich hier ein klare Vorwurf gegen die anderen Rennteams: Während Ferrari sich für den Sport opferte und seine Entwicklung komplett dicht machte entwickelte die Konkurrenz weiter und brachte jetzt in Spielberg ein Paket an den Start, das Ferrari noch weiter nach hinten verdrängt.

Ferraris Plan für die ersten Rennen der Saison ist im Moment relativ simpel. Obwohl der Wagen nicht für um den Sieg mitfahren kann will man das maximal mögliche herausholen: "Es ist nie einfach eine Saison zu starten, wenn man nicht mithalten kann. Wir wollen die Saison noch nicht aufgeben, aber für uns ist erstmal wichtig zu versuchen, die Punkteausbeute zu maximieren."

Binotto: Enttäuscht von Mercedes

"Das Einfrieren der Entwicklung war aus Ferraris Sicht keine offensichtliche Entscheidung. Aber wir waren bei dieser Entscheidung sehr verantwortungsbewusst und haben die Situation akzeptiert. Denn es ist wichtig für den Sport selbst in dieser Situation", sagte Binotto weiter.

Mit Blick auf Mercedes meinte Binotto weiter: "Unsere Hoffnung ist, dass nicht nur Ferrari manchmal Kompromisse akzeptieren wird. Ich habe laut kritisiert, dass das Reverse-Grid-Format von einem einzigen Team abgelehnt wurde. Wenn alle Teams nur nach ihren eigenen Interessen gehandelt hätten, dann wären viele Entscheidungen während dem Shutdown nicht so ausgefallen."