In Österreich startet am Wochenende endlich die Formel-1-Saison 2020. Noch umfasst der wegen der Corona-Pandemie umgestaltete Kalender exakt acht Rennen - genug für einen WM-Status. Die Saison soll allerdings noch aufgewertet werden, mindestens 15 Rennen wollen die F1-Bosse von Liberty Media unbedingt sehen.

Starken Gerüchten zufolge handelt es sich bei dem heißesten Kandidaten für den nächsten Grand Prix nach dem aktuell zuletzt angesetzten Rennen in Monza um Mugello. Dort könnte die Formel 1 gemeinsam mit Ferrari einen ganz besonderen Moment kreieren. Ausgerechnet auf der eigenen Strecke würde die Scuderia ihren 1000. F1-Start absolvieren. Jüngst absolvierten Sebastian Vettel und Charles Leclerc dort bereits einen Test, um die neuen Corona-Vorschriften einzustudieren.

Formel 1 Kalender 2020 mit Mugello & Imola?

Damit nicht genug der möglichen Italien-Festspiele in der Formel 1 2020. Auch Imola meldet - wie in den vergangenen Jahren bereits häufig - wieder Interesse. Der Eigentümer sprach zuletzt davon, perfekt sei doch ein Italien-Triple im September. Monza, Mugello, Imola. Eine Idee, der nicht nur Ferrari und deren Piloten etwas abgewinnen können.

Auf dem berühmten Autodromo Enzo e Dino Ferrari, zuletzt 2006 im Kalender, testete kürzlich AlphaTauri mi Daniil Kvyat und Pierre Gasly - aus demselben Grund wie Ferrari in Mugello. Unmittelbar vor dem Saisonstart wurden der Russe und der Franzose in Österreich nun zu ihrem Eindruck befragt - und antworteten, ähnlich wie Vettel als es um Mugello ging, mit einer Liebeserklärung - und einer scharfen Kritik an einem Trend an der Rennkalender-Entwicklung in der Formel 1.

Daniil Kvyat fordert mehr Strecken mit Charakter

„Es ist eine großartige Strecke. Es war schon in der Erinnerung einer der tollsten Strecken, auf denen ich mal gefahren bin. Es ist Oldschool, es gibt Bodenwellen und auch die Kerbs sind herausfordernd“, schwärmt Kvat. „Daraus können wir lernen, dass wir nicht alle Strecken gleich machen sollten, mit den überall gleichen Kerbs und auch keine Angst vor Bodenwellen haben sollten und nicht alle Strecken perfekt machen sollten. Da geht die Formel 1 und der Rennsport insgesamt in die falsche Richtung.“

Deshalb plädiert der Russe ganz klar dafür, Imola wieder in den Kalender zu befördern. „Das war in Imola nämlich echt gut, es hat richtig Spaß gemacht, dort in einem Formel-1-Auto zu fahren“, schildert Kvyat. „Kurven wie Acqua Minerali, da bist du mit einem F1-Auto am Eingang einfach so schnell. D hast Du so viel Adrenalin. Das hat mir echt ein gutes Gefühl gegeben.“

Pierre Gasly: In Imola spürst du, was ein Formel-1-Auto wirklich kann

Kvyat weiter: „Ich würde Imola sehr gerne im Kalender sehen Und auch Mugello, da bin ich vor ein paar Jahren auch gefahren, klasse Strecke. Es wäre etwas ganz Besonderes, diese Strecken im Kalender zu haben. Es sind außergewöhnliche Highspeed-Strecken und Highspeed-Kurven, die einfach klasse für ein F1-Auto und uns Fahrer sind.“

Teamkollege Gasly sieht das genauso. „Die Strecke passt einfach klasse zu einem Formel-1-Auto“, sagt der Franzose. „Imola ist großartig, für mich eine der besten Erfahrungen überhaupt, ein F1 Auto zu fahren. Die Geschichte der Strecke macht es schon sehr speziell und es war schon immer eine meiner Lieblingsstrecken.“

Im Formel-1-Auto fuhr Gasly vor dem Test mit AlphaTauri jedoch nicht im Autodromo Enzo e Dino Ferrari. Das höchste der Gefühle war ein Formel Renault. „Das war natürlich viel langsamer, aber mit dem Downforce und dem Speed dieser F1-Autos ist es einfach noch immer eine Oldschool-Strecke. Mit so wenig Auslaufzonen, das gibt dir unglaubliches Adrenalin. Da spürst du einfach richtig das Limit des Autos und auch das Potential eines F1-Autos.“

Damit nicht genug. „Dann ist es auch noch in einem Park. Das bringt eine spezielle Energie, ähnlich wie Spa irgendwie. Ich würde Imola sehr gerne im Kalender haben“, schwärmt der Franzose.