Peter Sauber hat in der langen Geschichte des Rennstalls viel mitgemacht. In den 25 Jahren in denen das Team in der Formel 1 vertreten war, sticht allerdings eine Epoche besonders hervor: Die BMW-Sauber-Ära.

BMW übernahm den Rennstall des Schweizers zur Saison 2006 nachdem der deutsche Autohersteller zuvor als Motorenlieferant bei Williams engagiert war, dort allerdings an einer Übernahme des britischen Traditionsteams scheiterte.

Nach mehreren Podien und einem Sieg in Kanada 2008 schien das Projekt BMW-Sauber zunehmend an Fahrt aufzunehmen. Doch im Zuge der Finanzkrise stoppte BMW sein Engagement und um ein Haar wäre der Name Sauber aus der Formel 1 verschwunden, doch Peter Sauber gelang es das Team zurückzukaufen und so in der Königsklasse zu halten.

Sauber zu BMW-Einstieg: Wurde immer schwieriger die Formel 1 zu finanzieren

Im Interview mit Motorsport-Magazin.com erinnert sich Peter Sauber daran, wie das BMW-Intermezzo zustande kam. Er erzählt: "In dieser Zeit (Mitte der Zweitausender) wurde es immer schwieriger, die Formel 1 zu finanzieren und wir taten dasselbe wie andere kleine Teams auch. Wir suchten entweder einen Großsponsor oder einen Motorenhersteller. Ich wusste, dass Mario Theissen zu dieser Zeit am liebsten in München ein eigenes Team aufgebaut hätte. Ich konnte ihn aber davon überzeugen, dass es in München sehr teuer wäre, da in Deutschland wenig F1-Infrastruktur war."

"Ich konnte ihn überzeugen, dass es besser war, wenn er ein etabliertes Team mit F1-Erfahrung kauft. 2005 hat BMW dann den Vertrag unterschrieben und uns mehrheitlich übernommen. ", sagt Sauber weiter.

Sauber: Schlecht, wenn ein Konzern ein Formel-1-Team führt

Doch so schnell BMW das Team übernahm und regelmäßig auf Podien führte, so schnell war die Zusammenarbeit wieder vorbei. Nach vier Jahren verließ BMW unvermittelt die Formel 1 und das Team stand vor dem Aus. Peter Sauber resümiert: "Der Spaß war bald zu Ende. Man hätte das anders machen müssen, um erfolgreich zu bleiben. Der Einfluss des Konzerns war zu stark und genau das war der Fehler. Das hat man zu wenig erkannt. Es ist schlecht, wenn ein Konzern ein Formel-1-Team führt. Man hätte das Team wie einen Rennstall führen sollen und nicht wie einen Konzernbetrieb."

Was das Ende der Zusammenarbeit zwischen BMW und Sauber angeht, rechnet Peter Sauber scharf mit dem bayrischen Autohersteller ab: "Der Ausstieg war für mich ein Alptraum. Ich glaube es wäre nicht nötig gewesen. Der BMW-Chef damals, Norbert Reithofer, wollte die Formel 1 nicht und er hat dann ziemlich rücksichtslos den Stecker gezogen und er hätte das Team auch an die Wand gefahren und zugesperrt", sagt Sauber. "Mir blieb gar nichts anderes übrig als zurückzukaufen oder zuzuschauen, wie das Team geschlossen wird."

Der Schweizer Motorsport-Pionier erzählt, dass ihm vor allem die Mitarbeiter am Herzen lagen, von denen viele bereits über Jahre für den Rennstall aktiv waren: "Wir hatten einen großen Bestand von Mitarbeitern über Jahre aufgebaut und ich war es denen schuldig, dass man das Ganze am Leben lässt. Denn viele Mitarbeiter haben einen Teil ihres Lebens in das Team investiert. Und deshalb bin ich bewusst eingesprungen und habe diese 'Mission Impossible' angenommen."