Nico Hülkenberg startet ab der Saison 2025 für Sauber. Für den ehemaligen Haas-Fahrer ist es seine zweite Amtszeit beim Traditionsteam aus Hinwil. Bereits 2013 ging er für den Schweizer Rennstall in der Formel 1 an den Start. Motorsport-Magazin.com wirft einen Blick auf fünf Fälle, bei denen Fahrer in den letzten 25 Jahren zu ihren Ex-Teams zurückkehrten.

Daniel Ricciardo: Rückkehr ohne Happy End

Die Red-Bull-Talentschmiede brachte einige erfolgreiche Fahrer hervor. 2014 war Daniel Ricciardo die wohl heißeste Aktie des Nachwuchskaders. Nach zwei Jahren im Junior-Team Toro Rosso stieg er ins A-Team zu Red Bull auf und wusste von Anfang an zu überzeugen.

Er konnte sich gegen Sebastian Vettel behaupten, sein Platzhirschstatus im Team kam jedoch durch den aufstrebenden Max Verstappen zunehmend ins Wanken. 2019 ergriff er schließlich die Flucht in Richtung Renault. Konnte der Mann aus Perth bei den Franzosen noch mit Podestplätzen überzeugen, geriet er nach seinem Wechsel zu McLaren zunehmend in eine Abwärtsspirale. Schlussendlich gipfelte diese in einer vorzeitigen Auflösung seines Vertrags.

Das F1-Aus war aber nur von kurzer Dauer: 2023 kam Ricciardo als Testfahrer bei Red Bull unter, ab dem Ungarn GP ersetzte er den schwächelnden Nyck de Vries und kehrte zu seinem Ex-Team AlphaTauri (früher Toro Rosso) zurück. Der erklärte Traum vom Red-Bull-Comeback wurde jedoch nicht zur Realität. Zwar konnte er vereinzelt Highlights setzen, dauerhaft konnte er sich gegen Yuki Tsunoda jedoch nicht ausreichend behaupten. Nach dem Singapur GP 2024 wurde er vorzeitig entlassen.

Kimi Räikkönen: Bei Ferrari und Sauber schließt sich der Kreis

Dort, wo Kimi Räikkönen seine Karriere begann, beendete er sie auch. 2001 debütierte der Finne mit Sauber, ein Jahr später winkte aber schon die Beförderung zu McLaren. Mehr als anderthalb Jahrzehnte später wechselte Räikkönen 2019 erneut zu den Schweizern (nun Alfa Romeo) und fuhr dort die letzten drei Saisons seiner Karriere. In beiden Sauber-Amtszeiten waren Punkteplatzierungen das höchste der Gefühle.

Ganz anders bei Ferrari, wo er auch zwei Mal Fuß fasste. 2007 feierte er mit der Scuderia den Gewinn der Fahrer-Weltmeisterschaft. Die Zusammenarbeit endete jedoch nach der Saison 2009 - die Italiener holten sich lieber Fernando Alonso ins Team. Der Finne stieg aus der Königsklasse aus und ging bei einigen Rallyes an den Start.

Bis 2012. Bei Lotus gab Räikkönen sein Comeback und feierte zwei erfolgreiche Jahre mit zwei Siegen sowie 15 Podien. Genug, um Ferrari einmal mehr von sich zu überzeugen. Von 2014 bis 2018 kehrte er nach Maranello zurück. Auf seinen ersten Sieg bei seinem zweiten Ferrari-Aufenthalt musste er bis zum US GP 2018 warten. Für die Folgesaison wurde sein Vertrag nicht verlängert, stattdessen schloss sich der Kreis bei Sauber.

Mit Räikkönens Sieg in Austin 2018 ging eine Durststrecke von 113 Grands Prix zu Ende, Foto: Sutton
Mit Räikkönens Sieg in Austin 2018 ging eine Durststrecke von 113 Grands Prix zu Ende, Foto: Sutton

Daniil Kvyat: Red-Bull-Traum zerbricht an Max Verstappen

Als Red-Bull-Junior begann Daniil Kvyat seine Karriere 2014 bei Toro Rosso. Teamintern unterlag er seinem erfahreneren Teamkollegen Jean-Éric Vergne, wurde aber bei der Beförderung zum Hauptteam vorgezogen. Ein Jahr später fand sich der Russe so bei Red Bull wieder und konnte sich an WM-Punkten gemessen gegen Daniel Ricciardo durchsetzen.

Der Aufwind von 2015 währte allerdings nicht lang. 2016 machte sich Kvyat binnen weniger Rennen bei einigen Fahrern durch hitzige Manöver am Rennstart unbeliebt. Eine Startkollision zwischen ihm und Sebastian Vettel beim Russland GP brachte das Fass zum Überlaufen - erst recht, da Red Bull schnellstmöglich ein Cockpit für sein niederländisches Wunderkind brauchte.

Mit sofortiger Wirkung wurde er ins Junior-Team degradiert, Max Verstappen erbte seinen Platz im Top-Team und sollte sich dort behaupten. 2017 blieb Kvyat bei Toro Rosso, wurde sechs Rennen vor Schluss aber vor die Tür gesetzt. Nach einem Jahr Pause kehrte er 2019 und 2020 wieder ins Red-Bull-Junior-Team zurück, verlängert wurde sein Vertrag nicht mehr. Beim Deutschland GP 2019 feierte er seinen dritten und letzten Podestplatz in der Formel 1.

Fernando Alonso: McLaren-Intermezzo endet bei Renault

Es sah nach einem Geniestreich aus. Nach zwei Formel-1-Weltmeistertiteln mit Renault wechselte Fernando Alonso 2007 zu McLaren. Klare WM-Aspirationen scheiterten an einem WM-Zähler. Im Zentrum seiner Zeit bei McLaren standen teaminterne Querelen und Intrigen mit Rookie Lewis Hamilton. Was eigentlich ein Dreijahresverbleib sein sollte, endete so schon nach 12 Monaten.

Den Asturier zog es 2008 wieder in Richtung Renault, die Erfolgsgeschichte von 2006 konnte das Duo nicht weiterschreiben. Der "Höhepunkt" blieb ein Sieg in Singapur, dem durch die Crash-Gate-Affäre ein bitterer Beigeschmack beiwohnt. Obwohl sich die Wege der einstigen Weltmeister am Ende der Saison 2009 abermals trennten, war noch nicht aller Tage Abend. 2021 ermöglichte das französische Team dem Spanier sein Comeback in der Königsklasse, aber schon 2022 hieß es für Alonso zum dritten Mal Renault Adé.

Die Franzosen waren aber nicht das einzige Team, für das Alonso mehrfach an den Start ging. Nach dem Katastrophen-Jahr 2007, das für McLaren-Mercedes mit einer Rekordstrafe (100 Millionen Dollar für Spygate) endete, kehrte Alonso 2015 nach Woking zurück. Das Ziel war klar umrissen: die wieder auflebende Partnerschaft McLaren-Honda sollte längst vergangene goldene Zeiten zurückbringen. Das Team selbst sprach bei der Ankündigung von "den Grundsteinen für zukünftige Dominanz". Von Lorbeeren war die zweite Ehe mit dem Team aus Woking dennoch nicht geprägt, eher von Frustration. Mit dem Ende der 2018er Saison trennten sich die Wege endgültig.

Nick Heidfeld: Alle guten Dinge sind drei

Von 2000 bis 2011 bestritt Nick Heidfeld 183 Rennen in der Königsklasse. 125 davon mit Sauber, allerdings in drei Etappen. 2001 wechselte er zum Schweizer Team und blieb bis einschließlich 2003. Ein Podestplatz bildete bei seinem ersten Sauber-Kapitel den Höhepunkt. 2004 fuhr er für Jordan, 2005 für Williams-BMW, bevor er wieder nach Hinwil zurückkehrte - diesmal ins neue BMW-Werksteam.

Von 2006-2009 fuhr Heidfeld bei BMW, Foto: BMW Motorsport
Von 2006-2009 fuhr Heidfeld bei BMW, Foto: BMW Motorsport

Nach dem Ende der BMW-Williams-Partnerschaft kaufte der Münchner Hersteller Sauber und trat 2006 als BMW-Sauber an. In ihm wohl bekanntem Umfeld erlebte Heidfeld mit acht Podestplätzen in drei Saisons seine erfolgreichste Zeit in der Königsklasse. Ein Sieg war dem Deutschen nicht vergönnt. 2009 zog BMW den Stecker. Wie schon zuvor Honda (und später Toyota) stieg der Automobilhersteller aus der Königsklasse aus. Die Folgen der Weltwirtschaftskrise und ein interner Strategiewechsel mit Konzentration auf mehr Nachhaltigkeit wurden als Gründe angegeben. Für Heidfeld war damit kurzzeitig Schluss mit dem Formel-1-Traum.

Seine Abstinenz dauerte weniger als eine ganze Saison. Nach dem Italien GP tat sich für den Mann aus Mönchengladbach erneut eine Tür auf - abermals im Team aus Hinwil, das Gründer Peter Sauber zurückgekauft hatte. Fünf Rennen fuhr er für die Schweizer, ein achter Platz in Japan bildete das beste Ergebnis. Ende 2010 trennten sich die Wege des Duos endgültig. Ein Jahr später endete 'Quick Nicks' F1-Karriere bei Renault.

Während all diese Fahrer mindestens zwei Mal beim gleichen Team Fuß fassten, steht 2025 für sechs Neulinge die erste volle F1-Saison an. In diesem Video erfahrt ihr nicht nur, wer sie sind, sondern auch, wie wir ihre Chancen einschätzen. Gleich hier anschauen:

F1 Rookies 2025: Floppt Antonelli? Bortoleto nächster Star? (41:16 Min.)