Daniil Kvyat hatte sich für sein Heimspiel beim Formel-1-Rennen in Russland etwas Besonderes einfallen lassen. Der Toro-Rosso-Pilot wollte in Sotschi mit einem Helm in den Farben der russischen Nationalflagge antreten - doch die FIA schob ihm am Freitag einen Riegel vor.

"Das ist ein Witz", schimpft Kvyat über das Verbot seines alternativen Helmdesigns. Die Gründe dafür sind im Reglement verankert. Um den Wiedererkennungseffekt der Piloten zu steigern, ist eine grundlegende Änderung des angestammten Designs nur einmal pro Saison erlaubt. Und Kvyat machte bereits in Monza mit einer speziellen Lackierung von dieser Ausnahme Gebrauch.

"Es ist ein guter Helm. Ich hoffe, ihr habt ihn gesehen. Ich stelle ihn in die Garage, damit ihn jeder sehen kann", so Kvyat, der stolz auf die Kreation seines Designers Jens Munser ist: "Wir haben mit meinem Designer etwas anderes ausgearbeitet. Die russische Flagge als Thema. Einfach etwas anderes, aber gleichzeitig schlichtes."

Kvyat will Helm trotzdem einsetzen: Kenne Konsequenzen nicht

Der Lokalmatador hat seine Hoffnungen, mit dem Helm an diesem Wochenende an den Start zu gehen, allerdings noch nicht aufgegeben. Er gibt sich rebellisch. "Vielleicht werde ich ihn am Samstag einfach benutzen. Schauen wir mal. Ich weiß nicht, welche Konsequenzen da drohen", sagt der 25-Jährige.

Teamkollege Pierre Gasly, der in Monza mit einem speziellen Helmdesign zu Ehren seines verstorbenen Freundes Anthoine Hubert antrat, schimpfte über das Vorgehen der FIA. "Na ja, das ist Bullshit. Wenn sie das echt machen, das ist wirklich Bullshit", so der Franzose, der beim Heimrennen von Motorenlieferant Honda in Japan nochmal mit einem speziellen Helm antreten will.

Helmut Marko reagiert mit Unverständnis auf Kvyats Klagen

"Es gibt echt wichtigere Dinge in diesem Fahrerlager, als die Frage ob du deinen Helm wechselst oder nicht", so Gasly. "Besonders, wenn es um sein Heimrennen geht. Das finde ich ziemlich dumm und schade für Dany."

Etwas weniger Mitgefühl gab es von Red-Bull-Berater Dr. Helmut Marko. "Diese Sorgen musst du haben... so etwas kann ich nicht nachvollziehen", so der Österreicher gegenüber Motorsport-Magazin.com in seiner gewohnt pragmatischen Art.