Max Verstappen erlebte beim Formel-1-Rennen in Singapur einen Sonntag nach Plan, jedoch nicht zu seiner vollen Zufriedenheit. Das von Startplatz vier angepeilte Podest erkämpfte der Niederländer gegen Lewis Hamilton mit Platz drei. Die Klatsche auf einer von Red Bulls Parade-Rennstrecken hingegen ist für ihn ein klares Zeichen.

"Das war nicht gut genug. Wir kamen hierher um zu gewinnen, und das haben wir sehr deutlich nicht", so Verstappens Fazit. Schon nach dem Qualifying machte sich bei ihm Enttäuschung breit, nachdem er auf die Pole-Zeit von Leclerc sechs Zehntel verloren hatte. "Ich denke, gestern war es schlimmer. Aber ich würde sagen, das ist ein kleiner Weckruf."

Red Bull hatte mit Spa und Monza zuletzt zwei der großen Angst-Strecken hinter sich gelassen, nachdem Verstappen mit Siegen in Spielberg und Hockenheim sowie einem knapp verpassten Triumph in Budapest in die Sommerpause gegangen war. "Das war seit Österreich unser schlechtestes Rennen, was die Performance angeht", stellt er fest.

Verstappen lobt Red Bulls Strategie

Der 21-Jährige lag im ersten Stint auf Platz vier. "Ich konnte zwar nicht angreifen, aber zumindest konnte ich an den Autos vor mir dranbleiben", so Verstappen. "Aber es ging natürlich sowieso nur um Reifenmanagement, deshalb fuhren wir sehr langsam."

Doch obwohl Leclerc die Pace an der Spitze kontrollierte und das Feld dicht zusammen hielt, brach sein Soft-Reifen irgendwann ein. "Ab Runde 15 kamen die Reifen plötzlich nicht mehr klar bei einigen Fahrern an der Spitze", sagt Red-Bull-Teamchef Christian Horner.

Verstappen kam zum Wechsel auf Hard an die Box und machte zum Undercut gezwungen einen Platz gegen Hamilton gut. "Ich denke, wir haben zur richtigen Zeit gestoppt. Ich habe den Undercut gegen Lewis gemacht und das war sehr positiv. Es ist hier immer schwierig, zu überholen. Das über die Strategie zu machen war sehr gut", so Verstappen."

Verstappen hält Druck von Hamilton stand

Im weiteren Verlauf des Rennens sah er sich dem Druck von Hamilton ausgesetzt, rettete den dritten Platz jedoch vor dem WM-Leader über die Ziellinie: "Es war so oder so ein hartes Rennen. Besonders mit Lewis am Ende, als er so gepusht hat. Ich musste deshalb bis zum Schluss Vollgas geben."

Unter dem Strich war er mit dem von ihm vor dem Rennen erhofften Podestplatz zufrieden. "Generell bin ich mit dem Podium glücklich. Das sind gute Punkte", so Verstappen. "Ich habe auch ein paar Ideen, weshalb es nicht so lief. Das werden wir analysieren und dann schauen, ob wir in Sochi besser sein können."

Albon von Bummelzug frustriert

Teamkollege Alexander Albon wurde Sechster und erfüllte damit im dritten Rennen für Red Bull abermals seinen Soll. Er hätte sich seinen ersten Grand Prix auf dem Marina Bay Circuit allerdings etwas spektakulärer vorgestellt. "Es war etwas frustrierend, da ich das gesamte Rennen hinter einem Mercedes festhing", sagt der Thailänder.

Er verbrachte das gesamte Rennen auf dem sechsten Platz, von dem er gestartet war: "Da ich auf der Rennstrecke nicht überholen konnte, hoffte ich, dass ich mit dem Boxenstopp nach vorne kommen würde. Aber leider klappte das nicht, und dann kam auch noch das Safety Car ein paar Mal raus."

Nach einem holprigen Start ins Wochenende war er mit dem Abschluss aber trotzdem zufrieden: "Meine Pace war viel besser und ich habe auf jeden Fall Fortschritte. Selbst während des Rennens finde ich kleine Tricks heraus, wie ich schneller werde."