"Das war für dich, Niki!" Lewis Hamilton widmete seinen Sieg bei der 2019er Ausgabe des Formel-1-Rennens in Monte Carlo der vor knapp einer Woche verstorbenen F1-Legende Niki Lauda.

Wie selbstverständlich. Dass die Beziehung des fünffachen Weltmeisters zum dreimaligen Champion eine ganz besondere war, hatte das vorherige Wochenende mehr als nur deutlich gezeigt.

Hamilton siegt für Niki Lauda

Ein emotionaler Instagram-Post, eine Absage der Pressekonferenz aus Trauer und schließlich doch noch ausführliche Danksagungen, Lobeshymnen und Geschichten an und über den verschiedenen Mercedes-Chefaufseher nach der Pole Position für den Monaco GP am Samstag.

Einen Tag später begann der Tag mit dem nächsten Teil. Hamilton präsentierte, wie zuvor schon Vettel, einen in speziellen Lauda-Farben lackierten Helm. Mit diesem sollte der Brite Stunden später einen seiner erinnerungswürdigsten Drives liefern. Zumindest sehen Hamilton selbst und sein Teamchef Toto Wolff das so.

Hamilton: Mit dem gleichen Kampfgeist wie Niki

"Es war eines der härtesten Rennen, an das ich mich erinnere. Vielleicht das härteste jemals. Aber ich habe mit dem gleichen Spirit gekämpft wie Niki", schildert Hamilton nach seinen strapaziösen 78 Rennrunden im Fürstentum.

Niki Lauda: Erinnerungen an die Formel-1-Legende (09:28 Min.)

67 davon bestritt Hamilton auf demselben Reifensatz. Einem Medium, den er gegen den jagenden Max Verstappen ins Ziel managte. Unter großem Drama am Boxenfunk - und auch nach Rennende. Doch sei all das auch nur wegen Lauda möglich gewesen, meint Hamilton.

Hamilton überlegt im Rennen: Was hätte Niki getan?

"Es war einfach an mir, es für das Team und für Niki nach Hause zu bringen. Ich habe nur gedacht, was Niki wohl in dieser Lage getan hätte. Dank Gott und Niki habe ich es geschafft", sagt der Rennsieger und gläubige Christ - und wendet sich als solcher direkt an Lauda selbst.

Hamilton: "Dein Kampfgeist war jeden Schritt des Weges bei mir. Ich weiß, dass du runterschaust und deine Kappe für uns ziehst. Ich vermisse dich, wir vermissen dich und ich hoffe, dass wir dich heute stolz gemacht haben, Legende!"

Toto Wolff: Weltmeisterlicher Drive für einen anderen Weltmeister

Generell sei all sein Erfolg nur Lauda zu verdanken. "Er war ein Mann mit so viel Einfluss im Team, der uns erst dahin gebracht hat, wo wir sind", schwärmt Hamilton. Schon am Samstag hatte der Brite davon gesprochen, ohne Lauda, der ihn zu Mercedes gelockt habe, wohl einmaliger Weltmeister geblieben zu sein statt fünfmaliger zu werden. Dank Lauda und Mercedes kam es anders. "Ich freue mich dabei zu sein und meinen Teil beizutragen, dass der Stern so glänzt."

Geht es nach Toto Wolff war dieser Beitrag speziell in Monaco ganz besonders groß. "Er hat weltmeisterlich den Angriff pariert", adelt Wolff bei RTL seinen Topfahrer. Über die Reifenwahl dürfe sich Hamilton ruhig auskotzen. Die sei falsch gewesen. Hamilton habe es dann einzig und allein aus eigener Kraft für Mercedes herausgerissen.

Wolff: Lauda hätte Duell Hamilton vs. Verstappen geliebt

"Ich denke, dass ein weltmeisterlicher Drive für einen anderen Weltmeister war, der nicht mehr unter uns weilt und der es geliebt hätte, weil alles um den Fahrer ging, der einen anderen großartigen Fahrer abgewehrt hat", schwärmt Wolff, wie Hamilton noch am ehesten das, was Lauda einen Freund nannte, voller Emotionen.

"Ein Kampf unter Champions wie wir ihn in der Vergangenheit schon in Monaco gesehen haben. Zwischen Senna und Mansell und Prost und all diesen großen Namen." Ein Kampf, der Lauda wohl zu einem weiteren Stoßgebet veranlasst hätte, meint Wolff. 'Lieber Gott, bitte hilf mir dieses eine Mal'", zitiert Wolff erneut eine seine größten Erinnerungen an Lauda.

"Lieber Gott, bitte hilf mir dieses eine Mal"

Bereits am Donnerstag hatte er diese Anekdote erstmals zum Besten gegeben: "Es war Lewis Hamiltons Rennen, in dem er die WM gewinnen konnte, und er [Lauda] neben mir saß, um die Rennaction zu verfolgen. Aus dem Nichts hat er die Hände gefaltet, in den Himmel geschaut und gesagt 'Lieber Gott, bitte hilf mir dieses eine Mal'. Der Pragmatiker hat Gott angerufen, ihm zu helfen. Es war so menschlich, so schön, dass es eine der Geschichten ist, an die ich mich weiter erinnern werde."