Der Fahrermarkt der Formel 1 war in der Saison 2018 so kurios wie seit Jahren nicht mehr. Unzählige Piloten wechseln zum Jahresende ihre Arbeitgeber, darunter etliche Kracher wie Daniel Ricciardo von Red Bull zu Renault und Kimi Räkkönen von Ferrari zu Sauber.
Noch gilt es für diese Fahrer zwar, die letzten drei Rennen für die aktuellen Teams so gut wie möglich zu bestreiten, doch mehren sich in den Medienrunden im Fahrerlager inzwischen bei den Betroffenen Nachfragen zur Zukunft.
Formel-1-Saison 2019 beginnt schon in Abu Dhabi
Diese Zukunft muss jedoch nicht unbedingt erst 2019 beginnen. Nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi Ende November stehen auf dem Yas Marina Circuit immerhin noch zwei Tage Testfahrten auf dem Programm. Diese Tests dienen insbesondere dazu, die neuen Pirelli-Reifen für 2019 zu erproben. Am besten geschieht das natürlich auch gleich mit dem entsprechenden Fahrer.
Sehen wir beim Test also schon Kimi Räikkönen im Sauber-Dress oder Carlos Sainz in McLaren-Orange? "Wir werden es dann sehen. Nichts ist entscheiden, ich bin offen für jede Entscheidung", winkt Räikkönen noch ab, klingt jedoch durchaus interessiert. "Wir diskutieren es noch, aber ich hoffe, dass wir dieses Wochenende schon eine Entscheidung hinsichtlich Abu Dhabi treffen können", sagt Sauber-Teamchef Frederic Vasseur. Ferrari jedenfalls sollte keine Steine in den Weg legen. Dafür gibt es keinen Grund, ist Sauber kein Gegner, im Gegenteil ein Partner. Genauso gilt es natürlich andersherum, zumal Charles Leclerc ohnehin bereits einen Filmtag in Monza mit Ferrari abhielt.
Carlos Sainz: Manager schon in Gesprächen mit Renault & McLaren
Letzteres gilt auch für McLaren und Renault, allerdings nicht unbedingt Ersteres. Wie Carlos Sainz am Rand des Mexiko GP bestätigt laufen aktuell entsprechende Verhandlungen. "Ich denke, dass sich mein Management und meine Berater gerade anschauen, ob es möglich ist oder nicht. Entschieden ist da noch nichts", sagt der Spanier.
Freuen würde sich Carlos Sainz darüber jedenfall. "Es ist eine gute Gelegenheit das diesjährige Auto zu testen - natürlich nicht das nächstjährige Auto, was nicht dasselbe ist", sagt Sainz. Ich konzentriere mich jetzt aber auf diese drei Rennen." Auch zu McLaren habe er selbst bereits diversen Kontakt gehabt.
Pierre Gasly: Test ideal, um Red-Bull-Team kennenzulernen
"Es gab natürlich schon Gespräche [mit McLaren, Anm. d. Red.] und Organisation, wie wir den Winter planen. Aber das hatte noch nichts mit Performance oder Engineering zu tun. Noch bin ich diesem Projekt hier mit Renault bis Ende des Jahres verschreiben - bis Sonntagnachmittag in Abu Dhabi", so Sainz ziemlich eindeutig darüber, was er sich erhofft.
Genauso klingt es bei Pierre Gasly. "Gerade ist noch nicht wirklich etwas entscheiden, schauen wir also einfach was in den kommenden vier Wochen passiert. Aber es wäre natürlich eine klasse Gelegenheit, meine Arbeit mit dem Team schon vor nächstem Jahr zu beginnen", sagt der Franzose, 2019 bei Red Bull. Auch dort gäbe es sportlich keinen Grund, diesen Schritt nicht zu gehen.
Lance Stroll in Abu Dhabi endlich im Force India?
Und dann ist da natürlich noch Lance Stroll. Lange Zeit ging das Gerücht, der Kanadier könne bereits während der Saison zum von seinem Vater übernommenen Rennstall Racing Point Force India wechseln. Doch Teamchef Otmar Szafnauer versicherte zuletzt beim USA GP eindeutig, dass Esteban Ocon die Saison mit dem Team auf jeden Fall beenden werde.
Für den Test in Abu Dhabi muss das jedoch nicht gelten. "Es wäre gut, den zweiten Fahrer in Abu Dhabi in Cockpit zu haben, damit er ein bisschen auf Kilometer kommt. Bei dem Test geht es nur um kommendes Jahr. Auch wenn es mit dem diesjährigen Auto abläuft, fahren wir mit den nächstjährigen Reifen. Es geht also darum, diese Reifen zu verstehen", so Szafnauer.
Einen Grund, Stroll schon zuvor zu befördern - oder die Fahrerbekanntgabe überhaupt einmal offiziell vorzunehmen - gebe es nicht. "Es gibt keinen Grund, sich zu beeilen. Es geht da einfach um Anstand gegenüber Esteban - bis er weiß, was er machen wird. Es wäre schön für Esteban wenn er seine eigene Sache erst ankündigen kann", schildert Szafnauer einen überraschenden Hintergrund.
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