Romain Grosjean befindet sich in einer "beschissenen Situation", wie der Formel-1-Fahrer des Haas F1 Teams vor dem Mexiko GP selbst fluchend formuliert. Der Grund ist das Strafpunktekonto des Franzosen. Mit aktuell zehn Punkten befindet sich Grosjean nur kurz vor einer Rennsperre, die bei zwölf Punkten fällig wird.

Erst am Montag nach dem Wochenende in Mexiko verfällt zumindest einer davon. Lässt sich Grosjean in Mexiko also etwas zuschulden kommen, wäre es bereits zu spät und passiert. Den Brasilien GP müsste der Franzose dann vom Sofa aus anschauen. Geführt hatte Grosjean in diese prekäre Lage ein Unfall mit Charles Leclerc am Start in Austin. Dafür kassierte Grosjean einmal mehr einen Punkt.

Grosjean: Strafpunkte zu willkürlich erteilt

Für den Haas-Fahrer eine doppelte Bestrafung. "Ich denke, dass ich schon genug gestraft war, weil mein Rennen ruiniert war", meint Grosjean - und holt zur Wutrede gegen das Strafpunktesystem aus. "Manchmal weißt du einfach nicht, warum du einen Strafpunkt bekommst. Die blaue Flagge in Singapur - warum bekomme ich da zwei Strafpunkte und fünf Sekunden Strafe?"

"OK, ich habe Lewis geblockt, aber mich entschuldigt und ich war auch in meinem eigenen Kampf. Außerdem war ich vor dem Williams. Der hat das andere Auto nicht durchgelassen. Also konnte ich mich gar nicht sofort bewegen", meint Grosjean. "Barcelona, zwei Punkte und drei Plätze Strafe, das ist gerecht, da habe ich einen Fehler gemacht", kommentiert der Franzose dagegen sein Querschießen in Kurve drei beim Spanien GP.

Max Verstappen: Strafpunktesystem gehört in die Tonne

Es gebe also durchaus Strafen, die man verdiene. Aber die Punkte würden teilweise eben mit falschem Maß verteilt. "Dieses Punktesystem, da kann man sich auch fragen: Brauchen wir das in der Formel 1 wirklich, die ja angeblich die besten Fahrer der Welt hat? Ich weiß ja nicht ... Mach' das mal in der NASCAR. Die Kerle werden alle drei Mal pro Jahr gesperrt!"

Auf Zustimmung stößt das bei Max Verstappen. Was man mit dem Strafpunktesystem anfangen sollte, bringt der Youngster aus seiner Sicht so klar wie nur möglich auf den Punkt: "Schmeiß' es in die Tonne! Wenn sie denke, dass es zu oft passiert, dann sollen sie einfach für ein Rennen sperren. Du brauchst dafür nicht diese dummen Strafpunkte. Wenn du jedes Mal nur kleine Vergehen hast, kommst du trotzdem auf die zwölf Punkte. Und dann denke ich nicht, dass es richtig ist (eine Rennsperre, Anm. d. Red.)."

Grosjean hofft: Nach Brasilien ohne Strafe alles ausgestanden

Grosjean stören unterdessen nicht nur manches Strafmaß und das ganze System, sondern auch die in seinen Augen wenig konsistenten Entscheidungen. Für den Unfall mit Esteban Ocon am Start des Brasilien GP 2017 habe er zwei Punkte kassiert. Dasselbe sei zwischen Lance Stroll und Brendon Hartley geschehen, aber ohne Punkte ausgegangen, so Grosjeans Beispiel.

Jetzt hofft der Franzose, den Mexiko GP mit seinen auch noch drei Strafplätzen einfach zu überstehen: "Dann bekomme ich einen Punkt in der nächsten Woche zurück und dann in Brasilien nochmal die zwei. Dann ist es ausgestanden!"