Kimi Räikkönen ist nach dem Formel-1-Thriller in Austin nach fünf Jahren nicht nur endlich wieder zurück auf die oberste Stufe des Siegertreppchens geklettert, sondern hat mit seinem Coup beim USA GP 2018 auch das Fahrerranking von Motorsport-Magazin.com zum ersten Mal in diesem Jahr gewonnen.

Für den Iceman war der Ranking-Sieg eine ganz klare Angelegenheit. Räikkönen gewann in allen Disziplinen klar: Alle drei MSM-Redakteure bewerteten den Ferrari-Pilot von allen 20 Fahrern am höchsten, natürlich kommt er dabei auch unter den positiven Härtefällen vor. Eine glatte Eins also in der Redaktionswertung.

Räikkönen holt zweitbestes User-Ergebnis der Saison

Doch auch die Leser sahen den Finnen deutlich vorne. Mit 62 Prozent in der User-Wertung sicherte sich Räikkönen sogar die absolute Mehrheit und den zweitbesten Wert der ganzen Saison. Einzig Sebastian Vettel hatte für seinen Sieg in Spa mal mehr Prozentpunkte erhalten.

In Austin jedoch geht der Deutsche im Ranking völlig unter. Nur dank einer gnädigen Lesernote (knapp P3 vor Hamilton) bestätigt Vettel mit Gesamtrang acht sein schlechtestes Saisonergebnis aus Spa und Hockenheim nur statt einen ganz neuen Tiefpunkt zu erleben.

Hier das MSM- und User-Urteil aller 20 F1-Piloten inklusive Härtefälle

Fahrerranking USA GP 2018: Die MSM-Bewertungen

Pos.Florian BeckerChristian MenathJonas Fehling
1RäikkönenRäikkönenRäikkönen
2HamiltonHamiltonHülkenberg
3VerstappenVerstappenHamilton
4HülkenbergOconVerstappen
5SainzLeclercLeclerc
6OconAlonsoAlonso
7LeclercHülkenbergSainz
8PerezPerezOcon
9HartleyRicciardoRicciardo
10AlonsoSainzPerez
11GaslyHartleyMagnussen
12RicciardoBottasHartley
13MagnussenEricssonEricsson
14SirotkinGaslyGasly
15EricssonMagnussenSirotkin
16BottasVettelBottas
17VandoorneSirotkinVandoorne
18VettelVandoorneStroll
19GrosjeanGrosjeanVettel
20StrollStrollGrosjean

F1-Fahrerranking Austin: Härtefälle der Redaktion

Christian Menath

Positiver Härtefall: Max Verstappen
Was war das für ein Rennen von Verstappen! Ohne Safety-Car von Platz 18 auf 2, bis zur letzten Runde mit um den Sieg gekämpft. Dazu noch klasse verteidigt gegen Lewis Hamilton am Ende. Warum trotzdem nur Rang drei? Weil ich ihm das schlechte Qualifying-Ergebnis ankreide. Wer sich sein Auto auf den Kerbs zerlegt, ist letztendlich selbst schuld.

Negativer Härtefall: Lance Stroll
Langsam ist eine Sache. Aber langsam und dann auch noch einen anderen Piloten so abräumen eine andere. Es fällt schwer, bei Stroll an diesem Wochenende auch nur einen positiven Aspekt zu finden. Wer inzwischen regelmäßig langsamer als Rookie Sirotkin ist und dann auch noch solche Aktionen macht, hat das Force-India-Cockpit im nächsten Jahr definitiv nicht verdient.

Florian Becker

Positiver Härtefall: Nico Hülkenberg
Renault kann wieder aufatmen - und Nico Hülkenberg auch. Der Emmericher war in den USA nach zuletzt schwierigen Wochenenden endlich wieder in Form. Im Qualifying wurde er starker Siebter und erwischte dabei um ein Haar noch Ocon im zweifelsohne stärkeren Force India. Im Rennen fuhr er souverän auf den sechsten Platz. Auf diesem Level sollte er die Saison beenden, denn besser kann er sich auf seine nächstjährige Challenge namens Daniel Ricciardo nicht einschießen..

Negativer Härtefall: Romain Grosjean
Die Pace stimmt bei Grosjean in der zweiten Saisonhälfte mittlerweile, doch so richtig auf einen grünen Zweig vermag er trotzdem nicht zu kommen. Die Fehleranfälligkeit bleibt, in Austin ruinierte er mit einem ungekonnten Manöver Charles Leclerc das Rennen und schmiss außerdem ein mögliches Punkteresultat für sein eigenes Team weg. Dabei hätte Haas ein solches angesichts des starken Rennens von Renault an diesem Sonntag dringend benötigt.

Jonas Fehling

Positiver Härtefall: Kimi Räikkönen
Wenn der Iceman seine fast schon aberwitzige Durststrecke endlich beendet, dann muss er einfach als das positive Highlight des Wochenendes schlechthin auftauchen. Aber nicht nur deshalb. Die Leistung war einfach eine Eins mit Sternchen. Dem Finnen ist in Austin einfach nichts vorzuwerfen. Ganz im Gegenteil: Im Qualifying voll auf Augenhöhe mit Hamilton und Vettel, am Start den Vorteil des Ultrasofts perfekt umgemünzt, danach cool geblieben, die Reifen zusammengehalten und den Sieg ins Ziel kontrolliert. Nicht zu vergessen das Duell mit Hamilton vor dem Stopp: Das war harte Verteidigung in Meisterklasse - und das immer fair.

Negativer Härtefall: Sebastian Vettel
Bitter, aber wahr: Für den anderen Ferrari-Piloten gilt in Austin fast das genaue Gegenteil. Vettel hat so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Das geht schon mit seinem Rot-Vergehen im Training los. Kein richtiges Drama, aber einfach komplett unnötig. Wer Weltmeister werden will, muss besser aufpassen. Zumal die Folgen für das Rennen dann ein echtes Drama waren. Nur durch die Strafe war Vettel hinter Ricciardo, nur so kam es überhaupt zu der Situation, in der Vettel sich den nächsten Patzer leistete, sich nach Japan und Italien schon wieder drehte. Diese Vorgeschichte zählt in meiner Austin-Bewertung nicht einmal mit. Muss sie aber auch nicht. Schon der Einzelfall ist schlimm genug. Vor allem, weil die Pace für den Sieg sonst voll da gewesen wäre.

Formel 1, Fahrerranking USA 2018: Gesamtergebnis User & MSM

Pos.FahrerMSM-RangUser-RangGesamt
1Räikkönen111
2Verstappen3,322,65
3Hamilton2,343,15
4Hülkenberg4,354,65
5Leclerc5,776,35
6Alonso7,366,65
7Sainz7,3129,65
8Vettel17,7310,35
9Hartley10,71010,35
10Magnussen13810,5
11Ricciardo101110,5
12Perez8,71511,85
13Bottas14,7911,85
14Ocon61912,5
15Sirotkin15,31414,65
16Ericsson13,71614,85
17Gasly131715
18Vandoorne17,31315,15
19Stroll19,31818,65
20Grosjean19,32019,65

So funktioniert das MSM-Fahrerranking: Unmittelbar nach jedem Rennen schalten wir per News und in unserem News- und Live-Ticker zum Renntag unsere Umfrage nach dem Fahrer des Wochenendes (immerhin kann man sich das Rennen bereits am Freitag oder Samstag durch Strafen oder schlechtes Qualifying verderben) online. Bis zum nächsten Morgen könnt ihr dann für euren Favoriten abstimmen. Daraus ergibt sich eure User-Wertung.

Formschwankungen: Was ist bei Ferrari los?: (07:10 Min.)

Parallel bewertet unser F1-Kernteam um Christian Menath, Florian Becker und Jonas Fehling die Leistungen aller 20 Fahrer. Jeder von uns erstellt sein persönliches Ranking. Aus diesen drei Ranglisten bilden wir den Mittelwert. Damit steht das MSM-Ergebnis. Dieses wird dann im Verhältnis 1:1 der User-Bewertung gegenüber gestellt - dieser Mittelwert ergibt das Gesamtergebnis. Bei Gleichstand entscheidet das bessere Einzelergebnis.

Noch dazu liefern wir euch unsere allgemeine Einschätzung zu unseren Rankings und jeder seine persönlichen Härtefälle - im positiven und negativen Sinn. Diese müssen sich nicht zwingend mit dem Ersten und Letzten der persönlichen Bewertung decken, sondern können auch Fälle betonen, die uns sonst noch besonders aufgefallen sind. Doppelnennungen sind nicht erlaubt. So wollen wir mehr Vielfalt und Abwechslung abbilden.