Daniel Ricciardo stellt sich in der Formel-1-Saison 2019 einer neuen Herausforderung - und das gleich im doppelten Sinne. Mit seinem Wechsel zu Renault nabelt er sich von Red Bull ab und macht sportlich, zumindest laut momentanem Stand, einen Schritt zurück. Mit Nico Hülkenberg steht ihm obendrein ein hochgeschätzter Teamkollege gegenüber. Der wiederum freut sich auf die Chance, gegen Ricciardo antreten zu dürfen.

"Er ist natürlich schon länger in der Formel 1, in einem Top-Team unterwegs gewesen und ein mehrmaliger Grand-Prix-Sieger. Dadurch hat er natürlich ein ganz anderes Standing", so Hülkenberg gegenüber Motorsport-Magazin.com über Ricciardo, welcher der auf dem Papier bisher mit Abstand stärkste Teamkollege seiner F1-Karriere sein wird. Für den 31-Jährigen eine Chance, seine Reputation in der Königsklasse kräftig aufzupolieren.

"Natürlich ist es für mich eine Chance und eine Möglichkeit, gegen so jemanden zu fahren. Sich gegen ihn durchzusetzen wird eine Herausforderung. Er ist einer der besten Fahrer hier, von daher wird es nicht einfach", streut Hülkenberg dem siebenmaligen GP-Sieger Ricciardo Rosen. Seinen aktuellen und ebenfalls hochgeschätzten Teamkollegen Carlos Sainz hat Hülkenberg im Griff. Nicht wenige glauben deshalb, dass er sich gegen den Australier ebenfalls behaupten kann - inklusive ihm selbst. "Ich fühle nicht, dass ich mich verstecken müsste", gibt sich Hülkenberg selbstbewusst.

Hülkenberg von Ricciardo-Vertrag überrascht: Mit Ocon gerechnet

Mit Ricciardos Verpflichtung gerechnet hatte er übrigens wie der Großteil des Paddocks nicht. "Da ist glaube ich gar nicht über so lange Zeit etwas gelaufen. Ich glaube, das hat sich alles relativ kurzfristig ergeben", mutmaßt Hülkenberg, der am Vorabend der Ricciardo-Bekanntgabe von seinem neuen Teamkollegen erfuhr. "Mir hatten nur Leute gesagt, dass sein Manager in Budapest in unserem Motorhome gesehen wurde, aber mehr wusste ich auch nicht. Es sah ja die meiste Zeit nach Ocon aus, wurde mir zumindest gesagt."

Unter dem Strich sieht er den Neuzugang aber in jeglicher Hinsicht als Gewinn. "Ich sehe die Nachricht, dass er zu Renault kommt, durchweg positiv. Für alles, die Wahrnehmung von Renault, Sponsoren, es gibt dem ganzen Projekt nochmal ein anderes Gewicht", glaubt Hülkenberg. "Alle haben es positiv aufgenommen, in den Fabriken in Enstone und Viry. Es zeigt den Mitarbeitern dort, wie ernst es Renault meint an die Spitze des Feldes vorzurücken und wieder um Siege zu kämpfen."

Perez warnt Ricciardo vor Hülkenberg: Wird eine harte Zeit haben

Auch der Input Ricciardos ist willkommen. "Jedes Team braucht und will zwei starke Fahrer, um die Resultate einzufahren. Er hat jede Menge wertvolle Erfahrung mit einem Team wie Red Bull, was hier sicherlich nützlich und hilfreich sein kann", glaubt Hülkenberg, der 2019 in das dritte und letzte Jahr seines laufenden Vertrages mit Renault geht. Ricciardo selbst weiß, dass ihm nach Verstappen erneut kein Nasenbohrer ins Haus steht.

"Jeder der sich im Motorsport auskennt weiß, dass ich mit Nico auch nächstes Jahr einen starken Teamkollegen haben werde", so der Australier. Einer der um Hülkenbergs Stärken weiß, ist Sergio Perez. Der Mexikaner fuhr zwischen 2014 und 2016 drei Jahre an der Seite des Emmerichers. Der warnt Ricciardo davor, Hülkenberg zu unterschätzen. "Es wird interessant sein ihn neben Hülkenberg zu sehen, denn ich glaube, dass er mit Nico eine harte Zeit haben wird", so der Force-India-Pilot.