Max Verstappen erlebte auf seinem Weg zum zweiten Platz einen über weite Strecken ereignislosen Frankreich GP. Am Ende stand für ihn das bis dato beste Resultat in der laufenden Formel-1-Saison und eine weitere Bestätigung, nach dem holprigen Start ins Jahr wieder auf dem richtigen Weg zu sein. Für Unfallverursacher Sebastian Vettel zeigte er nach seinen Erfahrungen der letzten Monate Verständnis.

"Letztendlich hat jeder versucht eine Position gutzumachen und am Ende des Tages ist es so, dass Menschen Fehler machen können. Und das ist es, was passiert ist", schlägt sich Verstappen auf die Seite Vettels, der mit dem Abschuss von Valtteri Bottas in der ersten Kurve des Rennens in die Kritik geraten war. Der Niederländer war selbst mittendrin im Kampf um die ersten Positionen, hatte Glück, nicht selbst erwischt zu werden.

Gleichzeitig konnte er sich gegenüber den Medien aber auch eine Prise Zynismus nicht verkneifen. "Ich denke, das nächste Mal wenn ihr Seb seht, solltet ihr ihm nahelegen an seinem Fahrstil zu arbeiten, wisst ihr? Denn im Ernst, das ist inakzeptabel", so Verstappen. "Das ist es, was mir zu Saisonbeginn gesagt wurde. Also denke ich, dass ihr dasselbe mit ihm machen solltet!".

Verstappen: Vettel sollte nichts ändern, genau wie ich

Eine Reaktion die zeigt, dass die herbe Kritik an seiner Person für Verstappen immer noch ein Thema ist, obwohl er mittlerweile die Talsohle durchschritten zu haben scheint. "Natürlich sollte Seb gar nichts ändern und einfach weiterfahren, davon lernen und weitermachen. Das ist mein Rat an alle in diesem Raum", so der 20-Jährige in der Pressekonferenz, der gleich noch nachschiebt, dass die vergangenen Monate an ihm nicht das Geringste geändert haben.

"Ich habe seit Beginn des Jahres gar nichts an mir geändert. Ich bin dieselbe Person", stellt er klar. Anzukreiden hatte er sich am achten Rennwochenende der Saison in der Tat nichts, wie Teamchef Christian Horner meint: "Ich denke, er hat das Maximum rausgeholt. Wir haben ein gutes Auto, aber das ist ein Power-sensitiver Kurs. Er hat einen tollen Job gemacht."

Verstappen feierte in Frankreich seinen dritten Podestplatz 2018, Foto: LAT Images
Verstappen feierte in Frankreich seinen dritten Podestplatz 2018, Foto: LAT Images

Red Bull: Ferrari in Frankreich nicht schneller als wir

Für Mercedes und Hamilton war damit allerdings keine Gefahr. "Ich versuchte Lewis zu folgen, aber er kontrollierte natürlich die Pace. Er fuhr sein Rennen und ich meins", so Verstappen, der die Ziellinie sieben Sekunden hinter dem Briten überquerte. "Ich hatte ein gutes Rennen. Ich musste natürlich nicht wirklich hart dafür arbeiten, aber es ist immer gut auf dem Podium zu sein."

Lediglich nach dem Boxenstopp gab es kleine Turbulenzen, als Verstappen im Boxenfunk von Vibrationen am linken Vorderrad berichtete. "Als er aus der Box fuhr verabschiedete sich eines der Wuchtungsgewichte. Das war dann nur nervig aber weniger ein Problem", erklärt Horner, der gegenüber Motorsport-Magazin.com außerdem äußerte, dass Red Bull auch ohne Vettels Fauxpas am Start eine Chance gegen Ferrari gehabt hätte.

Verstappen freut sich auf Formel 1 in Österreich: Viel Orange

"Ich denke, unser Auto war zu derselben Pace in der Lage. Als Sebastian freie Fahrt hatte, hatte er keine bessere Pace als wir", so der Brite. Am kommenden Woche steht auf dem Red Bull Ring das Heimspiel des Teams an. "Red Bull war in den vergangenen beiden Rennen dort auf dem Podium", ist Verstappen zuversichtlich. "Auf den Geraden haben wir zwar Nachteile, aber trotzdem ist es nie so schlimm."

Abgesehen davon freut er sich auch darauf, dass die Fans den Grand Prix von Österreich auch für ihn wieder zu einem kleinen Heimspiel machen werden: "Ich freue mich auf das Wochenende, da viele niederländische Fans kommen werden und viel Orange zu sehen sein wird. Das ist immer gut", so der Shooting Star der Nation.