Für Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen beginnt das Frankreich-Comeback der Formel 1 holprig. Alles andere als ein sauberes Qualifying, nur Startplatz sechs, immerhin keine Strafe nach Vorwürfen Kevin Magnussens, er habe ihn behindert, sei völlig verwirrt und verzweifelt gefahren. Dann auch noch jede Menge Pech im Startchaos: Obwohl Sebastian Vettel sich selbst und Valtteri Bottas ans Ende des Feldes crasht, kommt der Finne einen Platz weiter hinten aus der ersten Runde zurück.

"Ich habe am Start ein paar Positionen verloren. Ich war außen und dann gab es diese Zwischenfälle, sodass alles etwas durcheinander ging. Ich habe einfach versucht, mich da rauszuhalten, und habe dabei die falsche Seite gewählt. Aber danach ist das natürlich immer leicht zu sagen. Wenn ich innen gewesen wäre und langsam gemacht hätte, wäre ich vermutlich auf Platz zwei herausgekommen", schildert Räikkönen.

Alternative Ferrari-Strategie zahlt sich im Schlusssprint aus

Doch so schlimm es begann, so gut endete es für den F1-Routinier. Räikkönen reiste mit einem Podium ab aus Le Castellet. "Es könnte besser sein. Aber es war ein gutes Comeback", kommentiert der Finne. "Wir hatten dann einen guten Speed. Das Auto hat gut funktioniert", freut sich Räikkönen. Charles Leclerc, Kevin Magnussen und Carlos Sainz waren ohnehin kein Problem. Innerhalb der ersten zehn Runden waren die drei Plätze wieder gewonnen.

Dann ging Räikkönen sogar kurzzeitig in Führung - weil er einen extrem langen ersten Stint fuhr. So lang, dass Räikkönen im zweiten und letzten Stint als einziger Topfahrer den Supersoft wählte, nicht Soft. Perfekt für einen Schlusssprint. "Nach dem langen ersten Stint und dem Reifenwechseln hatte ich einen echt guten Speed, konnte einige Leute einholen und auf das Podium fahren. Das hat Spaß gemacht", freut sich Räikkönen, der sechs Runden vor Rennende das entscheidende Manöver für P3 gegen Daniel Ricciardos Red Bull setzte.

Kimi Räikkönen: Rennen hat endlich mal wieder Spaß gemacht

Was Räikkönen jedoch noch mehr freut als der erfolgreiche Angriff auf das Podium, das Ergebnis und damit das versöhnliche Ende eines bis dahin durchwachsenen Wochenendes: Der Frankreich GP war wider Erwarten keine fade Prozession. So wie zuletzt in Monaco und Kanada also. Dort stand Räikkönen gemeinsam mit Fahrern wie Fernando Alonso in der ersten Reihe der Kritiker. Nur hintereinander herfahren sei langweilig, für Fahrer und Zuschauer, monierte Räikkönen mehrfach.

Anders in Le Castellet. "Es hat Spaß gemacht und auch das Rennen war dieses Mal gut. Wir könnten tatsächlich überholen. In den letzten Rennen war es ja zum Großteil nur darum gegangen, allein vor dich hin zu fahren. Das hat nicht gerade den größten Spaß gemacht. Aber heute war es gut", freut sich Räikkönen.

"So macht es für uns viel mehr Spaß. Wenn wir kämpfen können und uns nicht nur wer weiß wie viele Runden hinterherfahren müssen. Das ist viel spannender. Nicht nur für uns, sondern sicher auch für alle, die zuschauen. Deshalb war es heute ein viel schönerer Tag und auch das Ergebnis war wieder besser", resümiert Räikkönen erleichtert von zwei Dingen zugleich.