Für Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen endete der Monaco GP der Formel-1-Saison 2018 so, wie er begonnen hatte: Platz vier in der Startaufstellung, Platz vier auch im Ziel. Dazwischen: Kaum Nervenkitzel. Einzig auf Lewis Hamilton machte der Finne nach seinem Boxenstopp einmal kräftig Druck, geriet später seinerseits unter Beschuss durch den zweiten Mercedes von Valtteri Bottas.

Beide Fälle waren für den bis dato letzten Ferrari-Weltmeister jedoch nicht der Rede wert. "Es war einfach langweilig", kommentiert Räikkönen sein Rennen in Monte Carlo. "Das Qualifying entscheidet hier das meiste, dann kann gar nicht mehr viel passieren. Nur den Start hast du dann eigentlich noch. Nachdem alle ihre Boxenstopps gemacht hatten, ist ja alles gleich geblieben. Du kannst hier nicht überholen", meint der Iceman. "Es ging einfach nur darum, das Rennen zu beenden."

Kimi Räikkönen: Nur gecruist, hätten den Speed sofort gehabt

Deshalb sei weder die Situation mit Hamilton noch jene mit Bottas für irgendwen gefährlich gewesen. "Ich war ja nur um cruisen. Er hätte mich nie und nimmer überholen können, ich hätte jederzeit das Tempo ganz leicht anziehen können. Ich hätte den Speed sofort gehabt, wenn wir ihn gebraucht hätten", so der Finne über die Phase, in der sein Landsmann 20 Sekunden aufgeholt hatte und Räikkönen letztlich direkt im Getriebe hing.

"Da braucht es schon einen massiven Fehler", ergänzt Räikkönen mit Blick auf die Möglichkeit von Überholmanövern in Monaco. Doch was ist mit Strategie? Wäre gegen Hamilton nichts gegangen? Etwa durch einen Overcut, wenn Räikkönen ohnehin nie am Limit war? Tatsächlich kam es zu genau dieser Situation. Doch Räikkönen verlor sogar noch Zeit. "Die Reifen waren sehr gut und ich blieb locker dran, aber dann waren die Reifen leider fertig und ich habe zwei Sekunden pro Runde verloren", erklärt Räikkönen.

Räikkönen: Kannst in Monaco mit 6 Sekunden langsameren Auto vorne bleiben

Danach holte Räikkönen seine gut vier Sekunden Rückstand auf den amtierenden Weltmeister der Formel 1 zwar rasch wieder auf, hing Hamilton, der sich von allen Fahrern auch noch mit Abstand am meisten über Graining beklagte, direkt im Getriebe. Doch einen Angriff gab es nicht. Räikkönen dazu: "Du kannst hier fünf bis sechs Sekunden langsamer sein und trotzdem kann dich niemand überholen - wenn du nur darauf achtest, an den richtigen Stellen schnell zu sein."

Genau diese Erfahrung machte auch Ferrari-Teamkollege Sebastian Vettel im sogenannten Kampf um die Spitze gegen Daniel Ricciardo. Sogenannt, weil es de facto - trotz der Gewaltigen Power-Unit-Probleme am Red Bull - nie ein echter Fight war, auch Vettel trotz des um mehrere Sekunden geschwächten RB14 nie auch nur den Versuch eines Angriffs reiten konnte.

Räikkönen amüsiert von finnischer Presse: WRC-Berichte nur Gerüchte

Für Kimi Räikkönen unterdessen war das Wochenende in Monaco trotz der großen Langeweile dennoch nicht auch insgesamt zum Vergessen. Dafür sorgte die finnische Presse, über die sich der Iceman im Fürstentum fürstlich amüsierte. Im Vorfeld des Wochenendes waren dort völlig abstruse Spekulationen angestellt worden, Räikkönen stehe 2019 vor einem Wechsel zurück in die WRC, die der Finne bereits in seiner F1-Blaupause von 2010 bis 2011 beehrt hatte. Toyota-Verantwortliche seien bereits auf Räikkönens Iceman-Yacht im Hafen Monacos gesichtet worden.

Nach dem Rennen auf das Thema angesprochen bekommt Räikkönen für seine Verhältnisse einen regelrechten Lachanfall. Räikkönen: "Sprecht am besten mit den finnischen Leuten von den finnischen Zeitungen. Ich weiß nicht mehr, welche es genau war, aber da stehen welche. Sprecht mal mit der einen Dame, die es geschrieben hat. Ich muss das eigentlich nicht kommentieren, es sind nur Gerüchte. Klar, interessiere ich mich für Rallye. Da ist ja sowieso kein Geheimnis. Aber da ist nichts mit einem Vertrag, da wurden nur Dinge geschrieben. Der lustigste Teil war, als ich das gelesen habe, dass Mika Häkkinen es bestätigt haben soll."