Der Monaco-Einstand von Brendon Hartley und Charles Leclerc in der Formel 1 ging mal gehörig schief - nur wenige Runden vor Schluss flogen beide aus dem Großen Preis von Monaco. Nach der Tunnelausfahrt versagten die Bremsen am Sauber von Leclerc, ohne zu verzögern schoss er Hartley ab und damit beide aus dem Rennen.

Leclerc konnte nichts tun. Als er das Bremsversagen erkannte, versuchte er noch auszuweichen, aber vor der Hafenschikane reichte der Platz dafür nicht. Er rutschte in den Notausgang, musste mit kaputter Aufhängung noch dort aussteigen. Für Hartley ging ebenfalls nichts mehr. "Ich habe ihn nicht gesehen, er kam von ganz weit hinten", erklärt der Toro-Rosso-Pilot nach dem Rennen. Mit umgedrehtem Heckflügel am Toro Rosso kehrte er an die Box zurück, musste dort das Auto abstellen.

Nach dem Rennen ließ Leclerc aber nicht lange auf sich warten. "Er kam und hat sich gleich entschuldigt, und sagte, dass er Bremsprobleme hatte", sagt Hartley. Er nimmt ihm den Crash nicht übel: "Ich bin sicher, dass er es nicht mit Absicht gemacht hat." Das sehen auch die Stewards so. Nach dem Rennen wurde der Vorfall untersucht, aber keine Strafe ausgesprochen.

Leclerc: Brems-Problem zu spät erkannt

"Nach dem Stopp kam ich hinter ihm raus", erklärt Leclerc seine Bremsprobleme bei seinem ersten Formel-1-GP in Monaco. "Ich bin 60 Runden hinter ihm geblieben. Das Team hat erst spät gemerkt, dass wir Probleme mit den Bremsen hatten."

Die Nachricht erreichte Leclerc zu spät. Der Schaden war schon angerichtet. "Ich habe direkt gemerkt, dass das Bremspedal sehr lange wird", erinnert sich der Sauber-Pilot. "Es wurde weicher und weicher, und hat dann einfach aufgegeben", so Leclerc. "Ich habe versucht, so weit wie möglich nach rechts zu kommen, aber hatte keine Möglichkeit, ihn nicht zu erwischen."

Die Sauber-Box hatte das Problem zwar im Voraus erkannt, aber niemand erwartete einen Totalausfall, erzählt Leclerc: "Wir dachten, dass wir zumindest ins Ziel kommen. Jetzt müssen wir uns das anschauen, damit es nicht noch einmal passiert." Weder Hartley noch Leclerc haben sich beim Unfall verletzt. "Es ist einfach schade, weil es das Heimrennen ist", bedauert Leclerc den Nuller. "Ich wollte eine gute Leistung zeigen." Allerdings waren beide Fahrer zu dem Zeitpunkt nicht auf Punkte-Kurs.

Hartley verwundert: War nicht zu schnell in der Box

Bei Brendon Hartley ging das Formel-1-Debüt in Monaco schon früh schief. Beim Start wurde er in die Wand gedrückt, beschädigte sich dabei seinen Frontflügel. Danach hatte er rundenlang mit Graining zu kämpfen, der kaputte Flügel half nicht: "Ich musste echt auf den Vorderreifen achten, und mit dem fehlenden Abtrieb vorne wurde es noch schlimmer."

Bei seinem Boxenstopp fuhr Hartley dann zu schnell in der Boxengasse und bekam 5 Strafsekunden aufgebrummt. "Deshalb habe ich Druck gemacht, um Carlos noch einzuholen und vielleicht vorbeizukommen", erklärt Hartley seine letzten Runden. Die Strafe versteht er sowieso nicht: "Ich war überrascht, dass ich zu schnell war. Ich dachte, dass ich alles richtig gemacht hatte."

Hartley blickt jetzt lieber nach vorne, auf das nächste Formel-1-Rennen in Kanada: "Wir hatten ein gutes Wochenende, nur leider kein Ergebnis. Aber jetzt sind wir positiv auf Montreal eingestellt, der neue Motor kommt dort. Das sieht gut aus, da haben wir Potential."