Toro Rosso Honda ist in der Formel-1-Saison 2018 eine positive Überraschung. Teils zeigte die neue Kombination starke Performance, die Zuverlässigkeit war bislang kein großes Problem. Nach drei Horror-Jahren bei McLaren hatten das nicht alle unbedingt erwartet. Doch beim Kanada GP ist es nun soweit: Toro Rosso muss die erste Motor-bedingte Strafversetzung hinnehmen.

Am Boliden von Pierre Gasly wurde die Power Unit nach dem Qualifying ausgewechselt, der Franzose erhält einen komplett neuen Honda-Antrieb. Der Wechsel hat eine Vorgeschichte: Honda brachte die erste große Ausbaustufe der Saison mit nach Montreal.

Gegen Ende des 3. Trainings sahen die Ingenieure einen Leistungsabfall an der Power Unit von Pierre Gasly und entschieden sich noch vor dem Qualifying, wieder auf den alten Motor zu wechseln. Dafür gab es keine Strafe.

Weil sich Gasly jedoch nur auf Platz 16 qualifizierte, entschied sich das Team dazu, nach dem Qualifying noch einmal die gesamte Power Unit zu tauschen. Honda baut dafür gänzlich neue Komponenten ein, womit das eigentliche Motorenkontingent überschritten wird.

Wie Honda Motorsport-Magazin.com bestätigte, wird Gasly nicht aus der Boxengasse starten. Das bedeutet, dass die gleiche Spezifikation wie schon im Qualifying zum Einsatz kommt. Gasly fährt den Kanada GP also nicht mit der überarbeiteten Power Unit. Würde er den neuen Motor fahren, würde die Spezifikation des Autos nicht mehr jener aus dem Qualifying entsprechen und Gasly müsste aus der Boxengasse starten.

Trotzdem macht der Wechsel für Gasly Sinn: Zwar erhält er keine Extra-Power, dafür aber einen nagelneuen Motor ohne Laufleistung. Dadurch muss er im weiteren Saisonverlauf weniger Strafversetzungen fürchten.