Nicht Haas oder McLaren, sondern Renault zeigte am Donnerstag bei den Trainings der Formel 1 in Monaco als vierte Kraft auf. Am Vormittag markierte Carlos Sainz die sechstschnellste Zeit und landete damit sogar noch vor dem Mercedes von Valtteri Bottas. Im 2. Freien Training war Nico Hülkenberg als Siebter Best of the Rest. Die Updates funktionieren, ganz problemlos verlief der Auftakt ins Wochenende jedoch nicht.

"Ich hatte einige Verbremser und die Bremsplatten haben meine Runs vorzeitig beendet", klagte Hülkenberg, dass es bei ihm in der ersten Session im wahrsten Sinne des Wortes gar nicht rund lief. "Am Morgen war ich mit dem Auto nicht so glücklich, denn es fuhr sich ziemlich schwierig. Aber wir haben in der Mittagspause ziemlich gute Fortschritte gemacht und im FP2 war ich deutlich zufriedener."

Der Emmericher verlor am Nachmittag 1,2 Sekunden auf die Bestzeit und vier Zehntel auf Vordermann Bottas. Trotz eines zum Schluss durchaus erfolgreichen Freitags beschränkte er sich bei seinen Statements auf die offizielle Pressemitteilung Renaults. Sprich, die Medienrunde mit ihm fand in Monaco abermals nicht statt. Anders Teamkollege Carlos Sainz. Der Spanier ging gegenüber den Journalisten genauer auf die Erkenntnisse des Donnerstags ein.

Sainz bekommt Renaults Monaco-Update nach Hülkenberg

"Bei Nico sah es so aus, als ob die Updates so funktionieren wie erwartet", so Sainz, der dem Teamkollegen was die Weiterentwicklungen am R.S.18 angeht zunächst den Vortritt lassen musste: "Am Samstag bin ich an der Reihe." Der Verzug ist aber nicht etwa einer Strategie geschuldet, bei der Renault die Fahrer auf unterschiedliche Spezifikationen setzte, um die Daten beider Autos besser miteinander vergleichen zu können. "Sie kommen dann erst hier an", so Sainz.

Trotz starker Performance hatte er ähnlich wie Hülkenberg ebenfalls so seine Probleme - aber in einer anderen Session. "Ich hatte in FP2 ziemlich viel Ärger mit dem Verkehr im letzten Sektor. Ich habe da nie wirklich eine Runde zusammenbekommen, wie im ersten Training", so Sainz, der auf den Teamkollegen trotzdem nur anderthalb Zehntel verlor. Ebenfalls am Nachmittag touchierte Sainz auf dem Weg zur Rascasse kurz die Leitplanken.

"Das war auf dem Longrun", erklärt er. "Ich habe etwas die Konzentration verloren, mich zu weit heraustragen lassen und berührte die Barriere. Ich pushte wirklich nicht zu hart, ich schonte nur die Reifen und plötzlich berührte ich die Wand. Das hat mich etwas wachgerüttelt."

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Sainz und Renault rechnen in Monte Carlo mit McLaren

Ob mit oder ohne Updates, den Donnerstag wertet der 23-Jährige für Renault unter dem Strich als verlässliche Standortbestimmung für den Rest des Wochenendes: "Ja, was uns angeht schon." Angesichts der geringen Abstände im Mittelfeld hat er aber vor allem einen Gegner noch ziemlich weit oben auf der Rechnung. "McLaren hatte im ersten Training Probleme. Sie werden wohl noch ein bisschen zurückliegen und haben viel Luft nach oben für den Samstag", glaubt Sainz.

Im Qualifying wird es in Monaco für Renault umso wichtiger sein, die Positionen aus dem Training zu bestätigen. Mit der Ausgangslage hinter den Top-Teams wären Hülkenberg und Sainz die ersten Kandidaten, die bei einem Patzer der großen Drei abstauben könnten. Ansonsten glaubt Sainz eher nicht, dass sich im Rennen viel tun wird. "Auf der Strecke wird es eine Einstopp-Strategie geben, weil nicht überholt werden kann", so der Spanier im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.