Daniel Ricciardo hat sich im 1. Freien Training zum Monaco GP in Monte Carlo (am Sonntag live im Stream auf F1 TV Pro, bei RTL, im ORF, SRF und Live-Ticker von Motorsport-Magazin.com) die Bestzeit gesichert. Mit einer 1:12.126 Minuten auf den neuen Hypsoft-Reifen von Pirelli war der Red-Bull-Pilot damit schon auf Rekordjagd, unterbot schon im FP1 den bisherigen Streckenrekord von Kimi Räikkönen (Pole-Zeit 2017) um eine halbe Zehntelsekunde.

Formel 1 2018: Lustiges Monaco GP-Tippspiel (18:36 Min.)

Monaco-Auftakt: Ferrari und Vettel eine Sekunde hinten

Max Verstappen komplettierte als Zweiter (+ 0,154 Sek.) einen ganz starken Monaco-Auftakt für Red Bull. Allerdings drohte dem Niederländer für einen Zwischenfall noch Ärger von den Stewards. Ärgern mussten sich unterdessen auch Sebastian Vettel und Ferrari (großer Rückstand) sowie Haas und McLaren, die mit diversen Problemen zu kämpfen hatten, kaum zum Fahren kamen (Mehr dazu in den Abschnitten Zwischenfälle & Technik).

Die Platzierungen: Direkt hinter der Red-Bull-Doppelspitze im ersten Training reihte sich wider Erwarten nicht Ferrari ein. Stattdessen pilotierte Lewis Hamilton seinen Mercedes mit 0,354 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit auf P3. Erst auf den Rängen vier und fünf folgten Vettel und Räikkönen. Den Ferrari fehlten allerdings satte neun Zehntel nach ganz vorne.

Mercedes: Hamilton in Monaco klar vor Bottas

Noch vor den zweiten Mercedes von Valtteri Bottas schob sich Renaults Carlos Sainz auf P6. Hier fehlten allerdings schon 1,3 Sekunden auf Ricciardo. Sergio Perez, Romain Grosjean und ein überraschend starker Williams von Sergey Sirotkin, der aber crashte (s. Abschnitt Zwischenfälle) komplettierten die Top-10. Nico Hülkenberg verpasste diese als 13. knapp.

Am Ende des Feldes fanden sich völlig ungewohnt Fernando Alonso und Kevin Magnussen wieder. Beide kamen aufgrund technischer Probleme kaum auf Runden (Mehr dazu im Abschnitt Zwischenfälle). Kurz vor Schluss verbesserte sich Alonso nach langer Wartezeit zumindest noch auf P17.

Sirotkin mit kuriosem Williams-Crash auf Start-Ziel

Die Zwischenfälle: Nach einer Viertelstunde die erste gelbe Flagge - auf Start-Ziel. Der erste Einschlag an ungewöhnlicher Stelle? Zunächst schien es nicht so. Zu sehen war zunächst nichts. Dann auch grüne Flaggen. Doch kurz darauf war er zu sehen: Sergey Sirotkin mit Plattfuß und abgeknicktem rechtem Hinterrad. Die Wiederholung zeigte: Der Russe hatte es irgendwie geschafft, auf Start-Ziel die Mauer zu berühren.

Nach einer halben Stunde streifte Romain Grosjean in Tabac die Leitplanke, Carlos Sainz musste die zweite Schwimmbad-Schikane auslassen. Beide Vorfälle gingen recht glimpflich aus, einzig am Haas ging ein kleines Aero-Teil fliegen, noch dazu musste das Team am Unterboden schrauben. Das übrigens auch beim Teamkollegen. Beide Haas standen extrem lang in der Box.

McLaren und Haas in Problemen

Harmloser kam Ocon davon, der die Hafenschikane ausließ. Unterdessen wurde auch am McLaren von Fernando Alonso gearbeitet. Der Spanier hatte ein Problem auf der Bremse gemeldet. McLaren fand in den Daten keine Lösung und musste aus Sicherheitsgründen den Unterboden abmontieren. Gut eine halbe Stunde vor dem Ende touchierte auch Lance Stroll am Schwimmbad die Barrieren leicht während Max Verstappen sich in Ste. Devote verbremste, aber ohne Einschlag einfach im Notausgang strandete.

Stewards ermitteln gegen Verstappen

Gegen den Niederländer wurde schließlich sogar eine Untersuchung eingeleitet, weil er womöglich nicht sicher genug zurück auf die Strecke gefahren war. So musste Sebastian Vettel die erste Kurve auslassen und innen durch die Boxengasse abkürzen. Um 13 Uhr muss sich Verstappen bei den Stewards rechtfertigen.

Update 14:14 Uhr:Aufatmen für Verstappen und alle seine Fans. Keine Strafe für den Niederländer. Die Stewards argumentieren: Es war unter Gelb, beziehungsweise sogar unter doppelt gelben Flaggen, daher waren die anderen Fahrer gewarnt. Sie sehen ein, dass Verstappen zurücksetzen musste, und beurteilen die Aktion als eine, die keine anderen Fahrer gefährdet hat.

Insgesamt also keine ganz großen Zwischenfälle - was überraschte, beschwerte sich das halbe Feld trotz der bereits extrem guten Zeiten dank Hyper-Kleber auffällig über die Fahrbarkeit.

Die Technik: Ferrari zeigte in Monaco die neuen Spiegel weiterhin am Halo - nach dem FIA-Verbot jetzt erstmals ohne die oben aufgebauten Leitbleche. Offenbar geht es der Scuderia also doch um die Sicht nach hinten - oder Ferrari will sich nur nicht selbst verraten und durch normale Montage am Chassis offenbaren, dass es bei der Spanien-Ausführung doch einzig um Performance gegangen war.

Mercedes unterdessen zeigte im Fürstentum eine neue Motorabdeckung - zumindest gegenüber dem Spanien GP. Bereits bei den Testfahrten in Barcelona hatten die Silberpfeile diese erstmals getestet. Ansonsten zeigten sich unter den Teams kaum nennenswerte Upgrades. Dennoch sahen alle Autos etwas anders aus. Monaco eben. High-Downforce-Pakete. Gute Nachrichten unterdessen für Esteban Ocon: Er kann nach dem Spanien-Defekt seinen Motor weiter nutzen.

Die zweite Chance für F1 TV Pro: Buffering! Totalausfall! Das hatte die Premiere des neuen Formel-1-Livestream F1 TV Pro in Spanien noch geprägt. Doch schon in Monaco glänzte der Service plötzlich mit perfekter Zuverlässigkeit. Das ganze Training über lief der Stream sauber, ohne Ruckeln und Buffern. Auch der Wechsel von Worldfeed auf Onboards und zurück war ohne große Verzögerung möglich. So kann es weitergehen.

Das Wetter: Nicht ganz fürstliches Wetter im Land der Grimaldi. Angenehme 21 Grad Celsius erhitzen das Asphaltband in Monte Carlo auf 33 Grad. Dabei wehte nur eine leichte Brise bei allerdings hoher Luftfeuchtigkeit. In den Bergen oberhalb des GP-Kurse hing dicker Nebel, der sich auch über die Stadt und damit Strecke zog. Ziemlich diesige Bedingungen. Noch am Morgen hatte blauer Himmel die Formel 1 empfangen.