Finale Furioso für Ferrari im Formel-1-Qualifying zum China GP (morgen live auf RTL, im ORF, SRF und im Live-Ticker von Motorsport-Magazin.com) in Shanghai: Während Mercedes völlig überraschend mal gar keine Chance hat, liefern sich die Teamkollegen Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel auch alleine einen harten Fight um die Pole Position.

Im Q1 hat Vettel die Nase vorne, im Q2 dreht Räikkönen den Spieß herum - nur, um in Q3 dann mit drei absoluten Sektorbestzeiten einen neuen Streckenrekord auf dem Shanghai International Circuit folgen zu lassen. Vettel liegt nach den ersten Runs im Finale der Qualifikation 0,161 Sekunden hinter dem Finnen - doch dann wendet sich das Blatt erneut.

Prickelnder Showdown zwischen Räikkönen und Vettel

Es läuft der letzte Schlagabtausch im Q3. Valtteri Bottas hat sich bereits nicht verbessern können, Lewis Hamilton seine Runde gar abgebrochen, da dreht Kimi Räikkönen erst richtig auf. Erneut Sektorbestzeit im ersten Streckenabschnitt, dann auch im zweiten. Sebastian Vettel liegt jeweils nur Wimpernschläge dahinter. Doch dann wendet sich das Blatt schon wieder, ein letztes Mal, jetzt zum Nachteil Kimi Räikkönens.

Vettel erwischt einen überragenden Schlusssektor und schnappt dem Finnen seine 18. Pole in der Formel 1 in letzter Sekunde weg, brennt einen weiteren neuen Streckenrekord von 1:31.095 Minuten in den Asphalt. Räikkönen fehlen 0,087 Sekunden. Viel knapper geht es kaum.

Kimi Räikkönen erklärt Pole-Verlust: Feinheiten statt Fehler

Entsprechend zerknirscht gibt sich der Ferrari-Star. "Es lief okay, aber es war nicht gut genug, nicht ganz das, was ich wollte. Morgen müssen wir jetzt schauen, was wir ausrichten können", sagt der bis dato letzte F1-Weltmeister der Scuderia sofort nach dem Aussteigen. "Für Kimi ist das zum Verzweifeln. Das ist nicht schön, ich weiß wovon ich spreche", leidet RTL-Experte Nico Rosberg mit seinem halben Landsmann.

Woran Kimi Räikkönens erste Pole seit dem Monaco GP 2017 letztlich genau scheiterte? Ein paar Feinheiten, meint der Ferrari-Star selbst. "Ich denke es war alles ziemlich sauber, da ist nicht viel schiefgegangen. Ich wüsste nicht, was falsch gelaufen wäre. Klar kannst du immer noch ein paar Dinge verbessern, aber es lief alles nach Plan. Es war ja auch eng, denke ich. So eng, dass dann nur ein paar nicht ganz ideale Kurven den Unterschied machen können.

Und der? Hat das Qualifiying schon abgehakt. "Ich werde versuchen, mich weiter zu verbessern, muss mich aus allen Problemen raushalten und dann schauen, was das bringt. Wir müssen sicherstellen, dass wir ein Rennen frei von irgendwelchen Problemen hinlegen."

Formel 1 2018: Brennpunkte vor dem China GP (06:23 Min.)

Diese Probleme hatte es zuletzt in massiver Form gegeben. Erst hatte Räikkönen in Australien im Rennen Pech mit dem Safety Car, dann erlebte er in Bahrain ein regelrechtes Boxendrama seiner Ferrari-Crew. In China jetzt ein sauberer Grand Prix für den Iceman? Vettel sieht für Räikkönen sogar einen Vorteil. "Schaut so aus, als wäre auf Kimis Seite mehr Gummi, also brauche ich einen guten Start", sagt der WM-Leader. "Klar, der Start gehört immer dazu. Schauen wir einfach, wie es läuft", sagt Räikkönen.