Ferrari-Pilot Sebastian Vettel geht beim dritten Rennen zur Formel-1-Saison 2018 in China von der Pole Position ins Rennen (Sonntag ab 08:10 Uhr MEZ live im TV auf RTL, ORF, SRF und im Motorsport-Magazin.com Live-Ticker). Der Heppenheimer setzte sich in einem spannenden Finale gegen Teamkollege Kimi Räikkönen durch. Mercedes und Red Bull konnten im Kampf um die Pole kein Wörtchen mitreden.

Räikkönen und Vettel eröffneten im Q3 den Kampf um die Pole Position. Der Iceman entschied das erste Kräftemessen vor seinem Teamkollegen für sich und setzte mit 1:31.200 Minuten nicht nur die Bestzeit sondern auch einen neuen Streckenrekord auf dem Shanghai International Circuit. Bottas und Hamilton reihten sich mit etwas mehr als vier Zehnteln Rückstand dahinter ein. Das Red-Bull-Duo verlor noch mehr Zeit und war abermals dritte Kraft.

Für die zweiten Runs traute sich Mercedes als erstes Team auf die Strecke. Hamilton musste seine finale Runde jedoch abbrechen, nachdem er schon im ersten Sektor viel Zeit verloren hatte. Bottas beendete seine Runde zwar, konnte die Ferrari-Spitze aber nicht gefährden und blieb Dritter. Räikkönen und Vettel hingegen schraubten beide ihre Rundenzeiten noch einmal herunter.

Der Finne konnte zunächst nachlegen, doch Vettels letzter Schuss saß. Mit 1:31.095 Minuten sicherte sich der viermalige Weltmeister letztendlich mit einem hauchdünnen Vorsprung von acht Hundertsteln die 52. Pole Position seiner Formel-1-Karriere und die vierte in China. Max Verstappen und Daniel Ricciardo hatten im Kampf um die Spitze abermals nichts zu melden und landeten auf den Rängen fünf und sechs.

Die Top-10 komplettierten Hülkenberg, Perez, Sainz und Grosjean. Im teaminternen Vergleich nahm Hülkenberg dem Stallgefährten drei Zehntel ab und sicherte Renault als Siebter die Spitzenposition im Mittelfeld. Perez sorgte als Achter für ein Lebenszeichen von Force India.

Qualifying in China: Das sagen Vettel, Räikkönen und Bottas

Sebastian Vettel: "Ich bin mit meiner ganzen Runde sehr zufrieden. Das Auto war wirklich unglaublich und wurde immer besser. Auf meiner ersten Runde habe ich ein paar Fehler gemacht. Das hat mich etwas genervt, denn ich wusste, dass ich pushen kann, wenn ich eine saubere Runde fahren und einen kleinen Abstand nach vorne habe. Ansonsten sieht es so aus, als ob auf Kimis Seite mehr Gummi liegt, also brauche ich einen guten Start."

Kimi Räikkönen: "Es war in Ordnung aber nicht gut genug. Das ist nicht wirklich das, was ich wollte. Wir werden morgen sehen, wozu wir in der Lage sind. Wir werden versuchen uns zu verbessern. Wir dürfen nur keine Probleme haben. Dann schauen wir, was drin ist."

Valtteri Bottas: "Für uns war das Qualifying eine ziemlich klare Angelegenheit. Wir konnten nicht dasselbe Grip-Level wie Ferrari erreichen."

Qualifying - Session 3
Zwischenfälle: -
Top-5: Vettel, Räikkönen, Bottas, Hamilton, Verstappen

Q2 in China: Top-Teams bringen Soft-Strategie durch

Das war Q2:Das Q2 wurde von den Top-Teams eröffnet. Mercedes und Ferrari gingen auf Soft-Reifen raus. Das Mittelfeld setzte zu Beginn ausschließlich auf Ultrasoft. Wieder war Magnussen der einzige Pilot aus diesen Regionen, der sich den Soft-Reifen zutraut. Mit 1:32.286 Minuten ging der erste Vergleich an Räikkönen, der eine knappe Zehntel schneller war als Vettel.

Für Mercedes lief es hingegen nicht rund. Bottas verbremste sich in Turn 14, Hamilton bekam zunächst gar keine ordentliche Runde zusammen. Erst mit dem zweiten Schuss lieferten die Silberpfeile halbwegs anständige Zeiten ab. Dritter war hinter der roten Doppelspitze trotzdem Ricciardo. Vier Minuten vor Schluss ging der Kampf um den Einzug ins Q1 in die entscheidende Phase.

Ferrari und Mercedes fühlten sich nicht sicher genug und schalteten sich ebenfalls noch einmal ein. Ferrari setzte auf Ultrasoft, Hamilton legte mit 1:31.914 Minuten auf Soft eine neue Bestzeit hin. Bottas schnappte sich Platz zwei und sorgte für eine silberne Doppelspitze, während die italienische Konkurrenz die Runden auf Ultrasoft abbrach.

Die beiden Top-Teams gehen damit am Sonntag auf Soft ins Rennen. Hinter ihnen überraschten Hülkenberg und Grosjean mit den Plätzen fünf und sechs. Komplettiert wurden die Top-10 von Ricciardo, Verstappen, Perez und Sainz. Feierabend war nach dem Q2 für Magnussen, Ocon, Alonso, Vandoorne und Hartley.

Qualifying - Session 2
Zwischenfälle: -
ausgeschieden: Magnussen, Ocon, Alonso, Vandoorne, Hartley
Top-5: Hamilton, Bottas, Räikkönen, Vettel, Hülkenberg

Q1 in China: Ricciardo in letzter Minute

Das war Q1: Die Piloten von Williams, Sauber und Toro Rosso eröffneten das Qualifying in Shanghai. Die Top-Teams ließen sich dieses Mal jedoch nicht lange bitten. Ferrari und Mercedes griffen ebenfalls früh ins Geschehen ein. Den ersten Schlagabtausch entschied Vettel mit 1:32.171 Minuten für sich. Räikkönen machte die rote Spitze perfekt, das Mercedes-Duo verlor dahinter ordentlich Zeit.

In den ersten Runs setzte fast das gesamte Feld auf den Ultrasoft-Reifen. Einzig Kevin Magnussen im Haas fuhr auf der Soft-Mischung. Lange gewartet werden musste auf das Renault-Duo und Daniel Ricciardo. Letzterer war zu Beginn zum Zuschauen verdammt, da nach seinem Motorschaden im FP3 die Reparaturarbeiten am RB14 nicht rechtzeitig zum Start des Qualifyings abgeschlossen waren. Erst vier Minuten vor Schluss ging es für ihn auf die Strecke.

An der Spitze blieb es dabei. Im Kampf um den Einzug ins Q2 machten sich in den Schlussminuten nur die Fahrer ab Platz neun, angefangen bei Fernando Alonso, noch einmal auf die Reise. Ricciardo blieb als 14. mit Hängen und Würgen im Qualifying. Feierabend war für die üblichen Verdächtigen von Sauber und Williams, aber auch Toro Rosso schaffte es mit Gasly auf 17 mit einem Fahrer nicht ins Q2.

Qualifying - Session 1
Zwischenfälle: Leclerc drehte sich Ausgangs der Zielkurve, als er beim Herausbeschleunigen auf den Kunstrasen fuhr
ausgeschieden: Sirotkin, Gasly, Stroll, Leclerc, Ericsson
Top-5: Vettel, Räikkönen, Bottas, Verstappen, Hamilton

Das Wetter: Von dem für Samstag vorhergesagte Regen blieben die Formel-1-Piloten wie schon am ersten Trainingstag verschont. Mit 12 Grad Celsius Außen- und 16 Grad Asphalttemperatur waren die Bedingungen aber noch einmal kühler als am Freitag. Dafür entspannte sich der Wind gegenüber dem 3. Freien Training. Die Windgeschwindigkeiten fielen von bis zu 25 auf weniger als 10 km/h.

Die Analyse: Ferraris Party Mode muss sich vor Mercedes im Jahr 2018 zweifelsohne nicht mehr verstecken. Eine derart dominante Performance, wie sie Vettel und Räikkönen bei diesem Qualifying in Shanghai zeigten, hat man von der Scuderia lange nicht mehr gesehen. Mercedes verzweifelte regelrecht an der Pace der Konkurrenz, obwohl die kühlen Temperaturen Ferrari sonst immer ein Dorn im Auge waren. Im Rennen starten die beiden Top-Teams als einzige aus den Top-10 auf Soft, was für eine spannende Ausgangslage sorgt.