Wird der 'Bremsenmann' der Formel 1 2018 seinem Spitznamen nicht mehr gerecht? Offenbar. Denn wie Haas-Pilot Romain Grosjean während der Testfahrten der F1 in Barcelona berichtet, funktioniere die Bremsanlage an seinem jetzt schon dritten Haas-Boliden, dem VF-18, endlich ideal.

"Ja", antwortet Grosjean ganz klar und über beide Ohren strahlend auf die Frage, ob die Bremsen 2018 endlich besser funktionieren würden. Warum? "Wir haben daran gearbeitet, um es alles zu verbessern und bleiben jetzt mal bei nur einem Zulieferer, der uns die Bremsen gibt", erklärt Grosjean.

2017 war Haas mehrfach zwischen Brembo und Carbon Industries hin und her gewechselt, erzielte jedoch weder mit dem einen noch anderer Hersteller durchschlagende Erfolge.

Doch jetzt ist die Bremsscheibe der Weisen offenbar gefunden. "Ende vergangenen Jahres hatten wir da viel zu beschweren. Jetzt haben wir etwas, mit dem ich gut fahren kann. Damit macht es jetzt wieder Spaß", schwärmt Grosjean.

Neuer Haas für Romain Grosjean riesiger Fortschritt

Nicht nur die Bremsen stimmen den Formel-1-Piloten optimistisch für 2018, auch der deutlich größere Rest seines Pakets lässt Grosjean hoffen. "Mein Eindruck ist, dass ich mich im Auto wohlfühle. Ich kann so ziemlich das machen, was ich will", sagt Grosjean. An der insgesamt guten Laune des Franzosen vermochte deshalb auch ein Ölleck am Nachmittag des sechsten Testtages und ein Installationsproblem am Vormittag, die beide Streckenzeit kosteten, nichts zu ändern.

Mit der achtbesten Zeit beendete Grosjean den Tag, nachdem Teamkollege Kevin Magnussen am Dienstag sogar in noch bessere Gefilde vorgedrungen war. Viel weiter nach vorne gehen können es aber auch wieder nicht, so Grosjean. Siege? "Vielleicht etwas optimistisch", winkt Grosjean lachend ab. "Aber das Auto verhält sich sehr gut, ein deutlicher Schritt zu den vorherigen Jahren - in allen Bereichen. Wir müssen darauf jetzt nur aufbauen und mehr lernen sowie Entwicklungen bringen."

Grosjean weiter über das Erfolgsrezept hinter dem augenscheinlichen Schritt nach vorne bei Haas: "Wir haben sehr früh den Fokus auf das 2018er Auto gelenkt, um im dritten Jahr erfolgreich zu sein. Es wurde sehr viel vorbereitet. Jetzt sind wir viel besser vorbereitet und das Auto ist toll. Deshalb läuft alles insgesamt viel besser."

Mit VF-18 werde man ganz sicher nicht Letzter, so Grosjean. "Aber auch nicht in die Top-3 kommen", ergänzt der Franzose, der vor dem Test das Ziel ausgegeben hatte, Motorenlieferer und -Partner Ferrari mindestens bis auf eine Sekunde auf den Pelz rücken zu müssen. Zumindest am Mittwoch lag Haas hier voll auf Kurs: Sieben Zehntel rangierte Grosjean nur hinter Sebastian Vettel.