2018 hält das Halo Einzug in die Formel 1. Wie der kontroverse Kopfschutz an den neuen Rennwagen aussieht, zeigte unter anderem Mercedes beim Rollout des F1 W09 in Silverstone. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff verfolgte die ersten Runden des brandneuen Silberpfeils - und ihm gefiel nur zu Teilen, was er da sah.

"Ich bin von dem ganzen Ding nicht beeindruckt", sagte Wolff am Donnerstag auf der britischen Rennstrecke. Und fügte mit einem Augenzwinkern an: "Wenn man mir eine Kettensäge gibt, würde ich es abschneiden..."

Bottas: Nach Renndistanz schon an Halo gewöhnt

Valtteri Bottas sieht die ganze Halo-Diskussion etwas entspannter und versicherte, sich bereits an das Fahren mit eingeschränkter Sicht gewöhnt zu haben. "Ich bin im Simulator mehr als eine Renndistanz mit Halo gefahren und habe mich schon während des ersten Rennens daran gewöhnt", sagte der Finne. "Zunächst war es etwas komisch, den Halo zu sehen, aber ich habe mich komplett daran gewöhnt. Er stört mich nicht mehr, für mich ist alles in Ordnung."

Mercedes-Teamkollege Lewis Hamilton wurde in diesem Zuge gar kreativ und wandte sich direkt an seinen Chef: "Ich habe Toto schon gesagt, dass dadurch zusätzlicher Platz für Sponsoren frei wird. Das Team hat sein Bestes gegeben, um es gut aussehen zu lassen. Es ist noch neu und sieht aus wie ein Alien, aber man wird sich dran gewöhnen."

Bottas: Halo ist gerechtfertigt

Mercedes hat sich für eine schwarze Lackierung des Cockpitschutzes entschieden, um ihn zumindest etwas zu kaschieren. Die Fans der Formel 1 werden sicherlich eine Weile benötigen, um sich an den neuen Look zu gewöhnen.

Doch wie üblich im Motorsport, dürften sich die meisten Anhänger nach einiger Zeit daran gewöhnen. Glaubte auch Bottas, der für Mercedes am Donnerstagmorgen den ersten Rollout absolvierte: "Am Anfang sieht etwas Neues immer etwas komisch aus und dann gewöhnen sich die Leute mit der Zeit daran." Wenn Halo schon vor kleineren Verletzungen schütze, sei die Neuerung gerechtfertigt.

Zusatzgewicht dank Halo

Unterdessen wird es interessant sein zu sehen, wie sich Halo auf die Aerodynamik auswirkt. Sicher ist bereits, dass das Auto durch den Titanring noch schwerer wird. Das Mindestgewicht der F1-Boliden wurde zur Saison 2018 von 728 auf 733 Kilogramm angehoben - dabei wiegt der Schutz allein aus massivem Titan rund 7 Kilo.

"Das Auto wird Jahr für Jahr schwerer und das hat natürlich einen Einfluss, wenn man damit fährt", erklärte Hamilton. "Mehr Gewicht macht das Auto langsamer, aber durch die Weiterentwicklung wird es wieder schneller. Im Moment sieht der Halo für uns noch sehr gewöhnungsbedürftig aus, aber ich bin sicher, dass wir uns daran gewöhnen werden. Dann wird er schneller als man denkt zur Normalität."