Formel-1-Pilot Kimi Räikkönen ist nach Platz drei beim Brasilien GP 2017 drauf und dran, im Schlussspurt noch Daniel Ricciardo von Platz vier der Fahrer-WM zu verdrängen. Nur noch sieben Punkte liegt der Ferrari-Pilot nach dem Rennen in Sao Paulo hinter dem Red-Bull-Fahrer, der sich in Interlagos mit Rang sechs abfinden musste. "Bravo Kimi! Bravo! Gut gemacht!", funkte Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene an den Iceman.

Räikkönen mit drei Podien in Folge

Für Räikkönen ist das Podium jedoch auch aus statistischer Sicht ein Grund zur Freude. Zum ersten Mal seit dem Saisonstart 2013 - damals noch mit Lotus - gelangen Räikkönen durch seinen Treppchen-Besuch auch in Brasilien mal wieder drei Podien in Folge. Zuletzt hatte der Iceman auch in Mexiko und den USA Rang drei bekleidet.

Wie in Mexiko sah sich der Ferrari-Pilot kurz vor Rennende jedoch einem von hinten heraneilendem, deutlich schnellerem Angreifer ausgesetzt. Dieses Mal war es nicht Max Verstappen, sondern Weltmeister Lewis Hamilton, der nach einer furiosen Aufholjagd Kimi Räikkönen mit weicheren und frischeren Reifen massiv unter Druck setzte.

Doch der Finne hielt den Attacken des Briten stand. Bei Räikkönen endete Hamiltons zuvor spielend leicht aussehende Aufholjagd jäh. Aber warum? "Ich habe versucht, den dritten Platz einzufahren, aber am Ende haben die Reifen nicht mehr mitgemacht", sagt der Mercedes-Fahrer.

Räikkönen: Nur kurz vor Hamilton gezittert

Räikkönen wusste davon zunächst nichts, machte sich deshalb vorerst Sorgen - zumindest kurzzeitig. "Wir wissen ja alle, dass sie sehr schnell sind, wenn sie ihre volle Power abrufen und auch noch DRS haben - dann holen sie zum Ende der Geraden jede Menge auf", erinnert Räikkönen. "Im ersten Moment dachte ich also schon, dass ihm das gelingen würde und es schwer werden würde, ihn zu halten." Das war jedoch auch schon der erste Zweifel des Finnen, ob er Hamilton würde hinter sich halten können.

"Dann war ich recht überrascht, dass er in den letzten Runden nie wirklich nah genug heran kam, um den Speed bis zur ersten Kurve hinzubringen. Es war nicht allzu schwer, mich zu verteidigen. Ich habe natürlich gesehen, dass er mich schnell eingeholt hat. Aber ich war in den letzten drei Kurven einfach stark genug. So hat er sich am Ausgang der letzten Kurve nie richtig an mich dran hängen können", berichtet Räikkönen.

Andererseits habe er sich auch voll auf seinen Ferrari verlassen können. "Insgesamt war ich zuversichtlich, dass ich ihn halten konnte, denn das Auto war gut und hier brauchst du ein sehr viel schnelleres Auto, um überholen zu können", erklärt Räikkönen. Genau das habe kurz zuvor auch seinen eigenen Angriff nach vorne verhindert.

Start und Verstappen-Undercut kosten Räikkönen fast P3

Nach einem suboptimalen ersten Stint setzte Räikkönen nach dem Reifenwechsel seinen Landsmann Valtteri Bottas zunehmend unter Druck. "Ich hatte eine schwierige Balance mit dem ersten Reifensatz. Nach dem ersten Stint lief es dann besser. Das Handling war gut, sodass ich Zeit gutmachen konnte. Aber um zu Überholen war es mit diesem ähnlichen Speed der Autos nicht leicht. Das hat dann ja auch Hamilton hinter mir zu spüren bekommen. Ich bin aber wieder näher herangekommen an Sebastian und Bottas", schildert Räikkönen.

Ansonsten verlief das Rennen des Iceman weitgehend ereignislos. Nur in zwei Momenten wurde es kurz brenzlig, geriet Platz drei in Gefahr: Start und Boxenstopp. "Der Start war nicht so toll. Ich hatte etwas durchdrehende Reifen und habe mir Sorgen gemacht, ob ich den dritten Platz halten kann", berichtet Räikkönen.

Bei seinem Boxenstopp schien der Finne ein leichtes Opfer für Verstappen zu sein, da der gemeinsam mit Vettel an die Box kam, Räikkönen somit nicht ebenfalls halten konnte und den Undercut in Kauf nehmen musste. Dennoch behauptete sich der Finne vor dem Red Bull, vergrößerte seinen Vorsprung sogar noch, weil Verstappen in den Verkehr geriet und die frischen Reifen nicht ideal nutzen konnte.

Geburtstagspodium für Minttu

Sein Podium widmete Räikkönen allen Vätern dieser Welt und seiner Ehefrau Minttu. "Fröhlichen Vatertag an alle und Happy Birthday an meine geliebte Frau", sagte der Finne. Die antwortete per Instagram: "Mein bestes Geburtstagsgeschenk. Ich bin so stolz auf dich. Ich liebe dich!"