Formel-1-Duell: Mercedes vs Ferrari, Hamilton vs Vettel (09:24 Min.)

"Soweit passt es, alles auf Schiene." Sebastian Vettel zieht nach dem turbulenten Trainingsfreitag auf dem Suzuka Circuit in Japan ein positives Fazit für sein Ferrari-Team. Der deutsche Formel-1-Pilot hatte als Schnellster des ersten Freien Trainings der F1 mit einer 1:29.166 Minuten nur knapp den alten Streckenrekord von Michael Schumacher (1.28.954 Min. im Q2 2006), ebenfalls auf Ferrari, verpasst.

Das FP2 fiel wegen Regenwetters dann fast vollständig ins Wasser. "Heute Morgen war es sogar noch überraschend, dass das Wetter überhaupt noch gehalten hat. Heute Nachmittag war es dann wie erwartet. Schade, dass man dann nicht mehr fahren kann", sagt Vettel. Im ersten Training allerdings sei es für ihn und Ferrari sehr gut gelaufen.

Vettel & Räikkönen unisono: Der Ferrari läuft in Japan gut

Die Vettel-Bestzeit kommt also nicht von ungefähr. "Es war ein guter Morgen. Wir haben viele Dinge versucht, es war gut zu fahren, um ein Gefühl zu bekommen - und das Auto hat sich sofort gut angefühlt. Alles scheint nach Plan zu laufen", berichtet Vettel in Suzuka. "Es war wichtig, da viele Runden mitzunehmen und Erfahrung zu sammeln. Denn nachmittags sollte es dann ja regnen. Wir wären gerne noch etwas mehr gefahren, aber wir kennen die Situation mit den Reifen. Du weiß nie wie viel Fahrzeit richtig ist, denn du willst die Reifen auch nicht alle verheizen."

Das bestätigt auch Ferrari-Teamkollege Kimi Räikkönen. "Wir haben erwartet, dass es am Nachmittag nass werden würde. Deshalb haben wir im ersten Training ein paar Runden mehr gedreht als üblich", schildert der Formel-1-Finne. "Und es lief okay, alles fühlte sich gut an und wir haben einen guten Eindruck bekommen", lobt der Finne den starken Freitag seines Ferrari-Teams. Auch im zweiten Freien Training sei man im Regen vor allem deshalb nicht viel gefahren, um nicht zu viele Regenreifen zu verbrauchen. Denn die braucht es in Suzuka vielleicht noch.

Sebastian Vettel: Keine Angst vor Ferraris Regen-Performance

"Wir haben jedenfalls versucht, das Beste daraus zu machen", sagt Vettel. "Jetzt müssen wir schauen, was morgen das Wetter macht. Wir warten mal wie lang der Regen anhält. Er soll eine Weile bleiben - vielleicht auch noch bis morgen", sagt Vettel. Grassiert da trotz aller Zuversicht und gesparter Reifen eine gewisse Angst vor einem nassen Qualifying entgegen der aktuellen Wetterprognosen? Immerhin hatte Ferrari noch in Monza extrem schlecht ausgesehen, als es in der Qualifikation geregnet hatte, auch im ersten Malaysia-Training war etwa Red Bull klar schneller.

Nein, keine Angst widerspricht Vettel. "Ich weiß ja nicht einmal, ob es nass sein wird. Aber wenn es nass wird, dann müssen wir uns verbessern. Aber ich hoffe, dass wir unsere Lektion gelernt haben. Unser Auto sollte konkurrenzfähig sein, denn es ist schnell", versichert Vettel. "Es liegt einfach an uns, es richtig hinzubekommen - was auch immer das Wetter macht. Hoffentlich können wir dann zeigen, dass das Auto stark ist."

Vettel glaubt nicht an Mercedes-Vorteil im kühlen Suzuka

Genau das muss Ferrari jedoch auch ohne Regen gelingen - in Suzuka ist es merklich kühler als zuletzt in Singapur und Malaysia. Mercedes-Wetter, heißt es. "Ich denke nicht, dass es eine Rolle spielt", winkt Vettel jedoch ab. "Wir haben eine gute Chance. Heute morgen hat sich das Auto stark angefühlt", erinnert Vettel. Noch dazu soll es am Sonntag in Sachen Temperaturen ohnehin merklich anziehen in Suzuka.

Sebastian Vettel: Es ist jetzt ein Formel-1-Dreikampf

Fast schon größere Sorgen als um Mercedes scheint sich der Ferrari-Pilot inzwischen ohnehin um Red Bull zu machen. Auch Sebastian Vettel ist nicht entgangen, dass Red Bull in Malaysia auch aus eigener Kraft zumindest ein Siegkandidat gewesen wäre - selbst ohne die großen Technik-Probleme Ferraris in Sepang. Die Zeiten eines reinen Duells Ferrari vs. Mercedes seien in der Formel-1-Saison 2017 nun jedenfalls vorbei. "Es ist kein Duell mehr. Jetzt kämpfen drei Teams. Das macht es interessant. Aber für uns ändert sich nichts - wir wollen vorne sein", sagt Vettel.

Neue Teile gibt es für diesen Kampf in Japan nicht für Vettel. Teamkollege Kimi Räikkönen allerdings hat eine fast vollständig neue Power Unit erhalten. "Das ist einfach der normale Plan, dem wir weiter folgen", berichtet der Iceman. Auf Aero-Seite jedoch hat sich nach einigen Ferrari-Updates in Malaysia kaum etwas getan am SF70H. "Es waren bis hierher ja nur ein paar Tage", erklärt Vettel. "Aber das Auto funktioniert insgesamt gut und tut auf der Strecke, was wir erwarten. Wir müssen jetzt einfach sicherstellen, dass auch die Ergebnisse kommen."

Formel 1: Ferrari-Vorschau für den Japan GP (01:36 Min.)

Vettel: Ferrari muss Pace jetzt in Ergebnisse umwandeln

Genau das war zuletzt das Problem gewesen. Pace war bei Ferrari in den vergangenen beiden Rennen mehr als genug da, doch hakte es eben an diversen anderen Stellen. Hört das erst auf, werde Ferrari liefern, so Vettel. "Die Ergebnisse waren in den letzten Rennen nicht die besten. Aber wir waren ja stark und haben allen Grund, zuversichtlich zu sein. Ich bin ziemlich sicher, dass wir auch sonntags zeigen können, was wir draufhaben", sagt Vettel kämpferisch.