Nach eigener Zählung - die offizielle Zahl der FIA steht noch aus - verwendet Honda vor dem Belgien Grand Prix sieben Token zur Verbesserung seiner Power Unit. Der Verbrennungsraum, der Turbo und der Kompressor sollen nach dem Upgrade effizienter arbeiten. Die neuen Teile werden am Freitag in Spa-Francorchamps an beiden McLaren getestet. Danach wird entschieden, ob sie auch den Rest des Wochenendes verwendet werden. Es ist Hondas drittes Motorenupdate in dieser Saison nach Kanada (Turbo) und Großbritannien (Luftansaugung).

"Es ist ein guter, kleiner Schub", sagte Jenson Button über das Upgrade. "Ich würde nicht sagen, dass es uns in der Rangordnung nach vorne bringt, denn dieses Rennen wird so oder so ein schwieriges für uns." Button spielte auf die langen Geraden in Spa an, auf denen sich - ebenso wie beim nächsten Rennen in Monza - die fehlende Leistung der Honda-Power-Unit deutlich bemerkbar machen wird.

"Wir werden wohl in der gleichen Position sein wie in Hockenheim, was immer noch positiv ist", meinte Button in Bezug auf die Hackordnung. "Wenn wir dann auf Strecken wie Singapur kommen, wird uns das einen größeren Schub verschaffen als hier. Da haben wir nicht die Nachteile wie bei dieser Strecke hier."

Button schreibt den Belgien Grand Prix trotz der ungünstigen Streckencharakteristik jedoch noch nicht ab. Alles hänge davon ab, eine gute Balance für das Auto zu finden und das Team wisse bereits, in welche Richtung es bei der Einstellung der Flügel und dem Motormapping gehen müsse. "Wir können es hier richtig hinbekommen", zeigte sich Button zuversichtlich.

Honda arbeitet 24/7

Ohnehin strotzen die Worte des Briten vor Optimismus und Lob für McLarens Motorenpartner Honda. "Wir sehen bei Honda dieses Jahr eine große Verbesserung. Sie haben aus dem letzten Jahr gelernt", betonte er. "Sie haben schon immer sehr extrem gearbeitet: Sie arbeiten Vollgas, nonstop. Wenn man ihnen sagt, dass sie die Fabrik für ein paar Wochen schließen müssen, verstehen sie das nicht. Sie arbeiten 24/7."

Diese Herangehensweise ist laut Button nicht neu, sie trage nur erst jetzt aufgrund der Lektionen, die Honda in der vergangenen Saison lernte, Früchte. "Jeder verbesserte Motor, den wir einbauen, ist ein Fortschritt. Und auch wenn es kein neuer Motor ist, sehen wir Verbesserungen in so ziemlich jedem Rennen, was den Bereich angeht, wie weit wir pushen können", lobte er. Natürlich bleibe das Manko Leistung, aber nicht in jedem Bereich liege Honda hinter den Spitzenteams zurück.

Auch wenn er oftmals sehr deutliche Worte der Kritik fand, zeigte sich auch Fernando Alonso in Spa euphorisch ob der Fortschritte bei Honda. "Wenn man sich das Team vor zwölf Monaten ansieht, dann befanden wir uns in einer ganz anderen Situation. Wir sind in Spa als Letzte gestartet und nutzten, soweit ich weiß, den neunten Motor. Wir wurden hier letztes Jahr zwei Mal überrundet, auch in Deutschland und Ungarn. Wir haben bei der Gesamtzeit der Rennen definitiv Schritte im Bereich von Minuten gemacht, kann man sagen, nicht nur Sekunden", zeigte er auf. "Wir genießen unsere Zeit jetzt, sehen all die Fortschritte und sind hungrig nach mehr."