Es war die Sensation der Saison: Nico Hülkenbergs Sprung in die erste Startreihe zum Großen Preis von Österreich. Doch so klasse die Leistung am Samstag, so miserabel das Ergebnis am Sonntag. Bereits am Start verlor der Deutsche viel an Boden. Hülkenberg hatte in jedem Stint früh mit Graining zu kämpfen. "Ich bin gerutscht und gerutscht. Ich würde gerne wissen was los war", beklagte sich der Deutsche nach dem Österreich GP. Erneut ging deutlich hervor: Der VJM09 geht mit den Pirelli-Pneus äußerst brutal um.

Hülkenberg: Startplatz zwei eher Fluch als Segen

Hülkenberg ist immer noch weitestgehend ratlos, wieso die Reifen in Spielberg bei ihm derart schnell abgebaut haben. Aber er hat so seine Vermutungen. "Ich habe ehrlich gesagt noch nicht vollkommen verstanden, wieso die Reifen in Österreich so stark abgebaut haben", so der Deutsche. "Wir haben ein paar Ideen, aber sind uns noch nicht ganz sicher. In Österreich kam ein paar Dinge zusammen. Es war insgesamt nicht so gut, wenn die schnellen Autos nach vorne kommen." Unter den vielen Zweikämpfen mit unter anderem Nico Rosberg oder Sebastian Vettel haben die Reifen gelitten. "Das hat uns viel Rundenzeit gekostet und war auch nicht gut für die Reifen", so Hülkenberg.

Es ist ein gewöhnungsbedürftiges Bild, einen Force India in der Startaufstellung derart weit vorn zu sehen. Da Hülkenberg seinen schnellsten Umlauf in Q2 auf den ultraweichen fuhr, musste er auch auf diesem Reifensatz starten. Dieses Handicap schleppte der Emmericher das gesamte Rennen über mit sich herum. "Wir waren in einer schwierigen Situation, was die Strategie anbelangt. Es wäre vielleicht besser gewesen, wenn wir von der Region gestartet wären, wo wir von der Pace her hingehören", sagte er.

Hülkenberg rutscht sich durch Österreich GP, Foto: Sutton
Hülkenberg rutscht sich durch Österreich GP, Foto: Sutton

Besonders als die Top-Autos angestürmt kamen. "Ich war nach dem Start schon direkt Vierter und habe da ein paar Runden überlebt", erzählte Hülkenberg. "Aber dann kam Nico (Rosberg) von hinten und hat Druck gemacht. Dann kamen noch die beiden Red Bull und ein Ferrari. Das hat alles Zeit gekostet und ging auf die Reifen. So schön es ist, dort vorne zu starten, für den Rennverlauf ist das nicht gut. Wenn du die Pace hast, mit denen da vorne mitzurollen, ist das wunderbar. Aber leider war das bei uns nicht der Fall. Dann ist es eher schädlich als positiv."

Reifenhaltbarkeit bei Force India: Setzen, sechs!

Teamkollege Sergio Perez hatte zwar weniger mit Graining zu kämpfen als Hülkenberg. Aber er versuchte sich an einer möglichen Erklärung, weswegen ausgerechnet bei Force India dieses Problem auftaucht. "Es ist ein Problem mit dem Frontflügel, der schlicht und einfach seinen Job nicht erledigt. Bezüglich der Reifenhaltbarkeit gehören wir zu den schlechtesten Teams", so das vernichtende Urteil des Mexikaners. "Jetzt haben wir einen neuen und dadurch werden wir hoffentlich das Problem in den Griff bekommen." Doch nicht nur ein neuer Frontflügel musste her. "Wir haben auch ein paar Teile an der Aufhängung geändert. Wir werden diese am Freitag testen und hoffen, dass uns das gute Antworten liefern wird."