Der Samstag in Spielberg war für Nico Hülkenberg eine wahre Freude. Mit einer herausragenden Leistung sicherte sich der Force-India-Pilot die dritte Startposition und durfte sogar, von einer Strafversetzung Nico Rosbergs profitierend, aus Reihe eins starten. "Die Brötchen werden aber erst am Sonntag gebacken", mahnte der Deutsche jedoch nach der Qualifikation. Und er sollte recht behalten.

Mit einem schlechten Start ging es schon los. "Die Kupplung hat nicht richtig gegriffen und ich verlor dadurch Positionen", erklärte Hülkenberg. Da er nach einem Überholmanöver gegen Daniel Ricciardo allerdings noch auf der vierten Position lag, war das noch nicht so schlimm. Doch schnell wurde klar, dass die Reifen am Boliden des Deutschen schneller abbauen als bei der Konkurrenz.

Schon beim Start fiel Hülkenberg zurück, Foto: Sutton
Schon beim Start fiel Hülkenberg zurück, Foto: Sutton

"Ich bin gerutscht und gerutscht. Ich würde gerne wissen was los war", gestand der 28-Jährige. "Ich hatte Graining ohne Ende und habe daher einen Reifensatz nach dem anderen verschlissen." Insgesamt viermal kam Hülkenberg zu seiner Box, um sich neue Reifen zu holen. Allerdings war der Verschleiß auch höher als erwartet: "Wir haben gesehen, dass es insgesamt ein hartes Reifenrennen war. Wir hatten wegen der kühleren Temperaturen nicht erwartet, dass so viele Fahrer so viele Stopps machen mussten."

Der große Temperaturunterschied zu den Vortagen hatte bei Hülkenberg einen weiteren negativen Effekt. "Ich habe das Auto nicht wiedererkannt. Wir hatten keine Balance und ich habe keine Harmonie gefunden", so der Deutsche. "Das ist sehr enttäuschend und es gibt auch nicht viel positives mitzunehmen. Wir müssen jetzt analysieren und verstehen was los war."

Bremsverschleiß sorgt für frühes Aus

Zwar sorgte der Reifenverschleiß für ein unangenehmes Rennen, da er durch die zusätzlichen Boxenstopps viel Zeit verlor, doch sie sorgten nicht für das vorzeitige Rennende. Die enorme Beanspruchung der Bremsen sorgte am Ende für ein Sicherheitsrisiko, weshalb Hülkenberg sein Auto abstellte: "Die Bremsen haben aufgegeben und ohne Bremsen ist es einfach eine Frage der Sicherheit. Darum mussten wir abstellen."

"Heute funktionierte wenig bis gar nichts", zog Hülkenberg sein persönliches Resümee. Bei seinem Teamkollegen funktionierten die Reifen immerhin ein wenig besser, doch auch bei Sergio Perez sorgten am Ende die Bremsen für das Aus. In der vorletzten Runde bremste der Mexikaner auf die dritte Kurve an und rutschte geradeaus in die Absperrung. Besonders ärgerlich war dabei, dass Perez zu diesem Zeitpunkt noch in den Punkterängen lag.

Doch anstatt sich noch lange mit dem Österreich GP zu beschäftigen hat Hülkenberg ein einfaches Rezept, um die Enttäuschung zu verarbeiten. "Wir haben nur ein paar Tage und am Freitag geht es in Silverstone schon wieder los. Es ist eine andere Strecke mit anderen Reifen und daher freue ich mich auf den Großbritannien GP."