Daniel Ricciardo fuhr im Albert Park mit Platz vier das beste Ergebnis bei seinem Heimrennen ein - oder zumindest das beste, das er nach der technischen Inspektion auch behalten durfte. Zudem war er der schnellste Mann von Melbourne. In seinem letzten Stint auf den superweichen Reifen brannte er mit 1:28.997 Minuten die schnellste Rennrunde in den australischen Asphalt. Ricciardo unterbot die bis dahin schnellste Rundenzeit von Sebastian Vettel um fast eine Sekunde.

"Das hat Spaß gemacht! Es war so gut, wieder Rennen zu fahren", erklärte der Red-Bull-Pilot. Er habe sein Glück darüber, endlich wieder im Auto sitzen zu dürfen, auch mehrfach über Funk mitgeteilt - das ist nach dem neuen Reglement ja nicht verboten. "Diese Freude wurde von der Tatsache, dass ich ein gutes Auto hatte, unterstrichen. Wir konnten am Start Plätze gutmachen", berichtete Ricciardo, der von Startposition acht ins Rennen gegangen war.

"Wir hatten eine gute Pace mit viel Benzin auf den Optionreifen und es hat Spaß gemacht, Autos überholen zu können", kam er gar nicht mehr aus dem Schwärmen heraus. Die Freude war jedoch ein wenig getrübt, als Ricciardo klar wurde, dass er den Podestplatz, auf dem er zwischenzeitlich lag, nicht würde halten können. Er musste noch einmal an die Box kommen.

Ricciardo hatte nach dem ersten Stint mit den superweichen Reifen aus dem Qualifying einen weiteren mit neuen superweichen Pneus angehängt. Den dritten Stint bewältigte er auf den weichen Reifen, ehe er für die Schlussphase noch einmal superweiche Reifen aufziehen ließ. Mercedes hingegen montierte seinen Fahrern Medium-Reifen, mit denen sie nach der Rennunterbrechung durchfahren konnten.

"Wir wussten, dass wir damit zu langsam gewesen wären", lieferte Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com die Begründung. "Die Überlegung wäre besser gewesen, zwei Mal auf Supersoft zu gehen." Marko erklärte, Red Bull hätte bei der Strategie mehr Risiko eingehen können, da die Reifen lange hielten.

Ricciardo trauerte dem Podestplatz allerdings nicht allzu sehr nach. "Platz vier ist immer noch ein gutes Ergebnis und ich bin froh, dass wir nicht so weit von Mercedes und Ferrari weg sind", sagte er. "Das Auto ist wirklich sehr, sehr gut, jetzt brauchen wir halt noch mehr PS", bestätigte Marko den Eindruck. "Man hat gesehen, dass es uns nur an Power fehlt, mit allem anderen können wir vorne mitfahren."