Die kurze Testfahrten-Pause ist beendet, in Barcelona startete an diesem Dienstag die zweite und letzte Runde vor dem Saisonstart in Australien. Erstmals in diesem Jahr ging die Bestzeit an Mercedes. Nico Rosberg beendete den Tag an der Spitze vor Valtteri Bottas und Kimi Räikkönen. Für Ferrari lief der Tag allerdings nicht fehlerfrei. Damit war die Scuderia aber nicht allein. Auch McLaren, Manor und Haas hatten mit Schwierigkeiten zu kämpfen.

Die Zeiten: Endlich ist Mercedes auch an der Zeitenspitze ganz oben angelangt. Nico Rosberg erzielte die Tagesbestzeit in 1:23.022 Minuten. Nachdem die Silberpfeile bislang nur auf den Medium-Reifen unterwegs gewesen waren, schickte das Team Rosberg am Vormittag erstmals auf den Soft-Pirellis auf die Piste. Am Ende fehlten dem Mercedes-Piloten nur rund zwei Zehntel auf die absolute Test-Bestzeit. Die ging in der vergangenen Woche auf das Konto von Sebastian Vettel - allerdings erzielt auf den neuen Ultrasoft-Reifen.

Vermutlich werden die Ultrasofts bei Mercedes überhaupt nicht zum Testeinsatz kommen. "Es war schön für mich, etwas mehr zu pushen und einige starke Rundenzeiten zu fahren",sagte Rosberg anschließend. "Wir haben uns heute Vormittag auf das Qualifying vorbereitet, denn es ist auch wichtig, das zu trainieren. Zudem macht es dann umso mehr Spaß. Man geht mit dem Auto ans Limit und pusht richtig."

Nico Rosberg schnappte sich die Bestzeit auf Soft-Reifen, Foto: Sutton
Nico Rosberg schnappte sich die Bestzeit auf Soft-Reifen, Foto: Sutton

Dafür machte sich Williams am Dienstag mit den magentafarbenen Reifen auf die Strecke. Valtteri Bottas fuhr die zweitschnellste Rundenzeit in 1:23.229 Minuten. Damit hatte er auf der schnellsten aller Mischungen immer noch zwei Zehntel Rückstand auf Spitzenreiter Rosberg. Fernando Alonso (1:24.735) schnappte sich Platz drei und war somit zweitschnellster aller Piloten auf Soft-Reifen.

Kimi Räikkönen auf Mediums brauchte 1:24.836 Minuten für seine beste Runde - Platz vier vor Daniil Kvyat im Soft bereiften Red Bull. Der Sechsplatzierte Lewis Hamilton, der Rosberg am Nachmittag ablöste, fuhr lediglich auf den Medium-Reifen. Max Verstappen und Nico Hülkenberg komplettierten die Top-8. Schlusslicht war Rio Haryanto, der wegen eines Öllecks am Auto lange Zeit an der Box sitzen musste.

Pos Fahrer Team ZeitRundenReifen
1 Nico Rosberg Mercedes 1:23.022 82Soft
2 Valtteri Bottas Williams 1:23.229123Ultrasoft
3 Fernando Alonso McLaren 1:24.735 93Soft
4 Kimi Räikkönen Ferrari 1:24.83672Medium
5 Daniil Kvyat Red Bull 1:25.049 69Soft
6 Lewis Hamilton Mercedes 1:25.051 90Medium
7 Max Verstappen Toro Rosso 1:25.176144Soft
8 Nico Hülkenberg Force India 1:25.336 121Soft
9 Felipe Nasr Sauber 1:25.493 103Soft
10 Kevin Magnussen Renault 1:25.760 119Soft
11 Esteban Gutierrez Haas 1:26.661 23Medium
12 Rio Haryanto Manor 1:27.699 45Soft

Die Rotphasen: Am Dienstag mussten die Streckenposten gleich dreimal die roten Flaggen auspacken. Prominentester Rotsünder war Kimi Räikkönen. Am Nachmittga blieb der Finne mit seinem Ferrari auf der Start/Ziel-Geraden stehen und musste abtransportiert werden. Mehr als zwei Stunden lang stand der neue SF16-H in der Ferrari-Box.

Möglicherweise sorgte das Getriebe des Ferrari für Ärger. "Manchmal geht was kaputt und wir haben ein Problem, aber das können wir alles noch lösen", sagte Räikkönen nach Testende. "Es ist jedes Jahr die gleiche Story. Du pushst, pushst, pushst, dann hast du ein Problem, das du versuchst zu beheben. Das ist der Sinn des Testens. Dinge über das Auto zu lernen. Gewisse Dinge passieren da eben. Das ist normal. Natürlich haben wir jetzt ein bisschen Arbeit, die getan werden muss."

Für die erste rote Flagge des Tages sorgte Fernando Alonso, als er kurz vor der Mittagspause stehen blieb. Die dritte Unterbrechung ging kurz vor Schluss auf das Konto von Kevin Magnussen. Sein Renault gab in Kurve 3 den Geist auf und musste abgeschleppt werden.

Kimi Räikkönen kam nicht problemfrei duch den Tag, Foto: Sutton
Kimi Räikkönen kam nicht problemfrei duch den Tag, Foto: Sutton

Die Zwischenfälle: Am heftigsten traf es Neueinsteiger Haas Racing. Der US-Rennstall - er jede einzelne Runde so nötig hat wie kein anderes Team - musste vorzeitig Feierabend machen. Ein Defekt am Benzinsystem des Rennwagens stellte die Mannschaft vor arge Probleme. Esteban Gutierrez kam nur auf 23 Runden, als Haas nachmittags den vorzeitigen Schluss bekanntgeben musste.

Auch McLaren und Fernando Alonso hatten es nicht leicht beim Auftakt der zweiten Testfahrten. Die Telemetrie spielte kurz vor der Mittagspause verrückt, der Spanier musste vorzeitig an die Box. Erst zwei Stunden nach der Pause schickte McLaren den früheren Weltmeister wieder auf die Strecke. Alonso umrundete den Circuit de Catalunya am Ende aber insgesamt 93 Mal. Schlechter lief es bei Manor. Ein Ölleck legte Rio Haryanto vormittags fast komplett lahm, erst nachmittags konnte er sein Programm beginnen.

Fernando Alonso musste in die Boxengasse geschoben werden, Foto: Sutton
Fernando Alonso musste in die Boxengasse geschoben werden, Foto: Sutton

Die Debütanten: Der Morgen in Barcelona begann mit der Präsentation des Toro Rosso. Das Schwester-Team von Red Bull zeigte früh morgens endlich seine Lackierung für die 2016er-Saison. Ebenfalls neu: Sauber lief erstmals mit dem C35-Boliden auf, der dieses Jahr zum Einsatz kommt. Beim ersten Test in Barcelona waren die Schweizer noch mit dem Vorjahresauto unterwegs gewesen. Ordentlicher Auftakt für Sauber: Felipe Nasr kam ohne größere Probleme auf 103 Runden mit dem neuen Auto.

Die Test-Highlights am Dienstag

  • 1. Test-Bestzeit für Mercedes in Barcelona
  • Räikkönen länger lahmgelegt - Getriebeproblem?
  • Haas nur 23 Runden: Feierabend nach Ärger mit Benzinsystem
  • Telemetrie-Problem kostet McLaren mehrere Stunden
  • Ölleck sorgt für t.K.o. bei Manor am Vormittag
  • 3 Rotphasen zum Auftakt: Ferrari, McLaren, Renault
  • Sauber erstmals im neuen Auto unterwegs