Viele Jahre haben Ross Brawn und Michael Schumacher zusammengearbeitet, von Benetton über Ferrari bis hin zu Mercedes. Als ehemaliger Mercedes-Teamchef arbeitete er zuletzt von 2010 bis 2012 mit Schumacher, als dieser sein Comeback in der Formel 1 gab. Als enger Freund sprach der Brite in der Dokumentation "Michael Schumacher. Zwei Jahre danach" der ARD über Schumachers einmalige Karriere.

"Wir hatten nicht mehr den Erfolg der frühen Jahre, aber sein Engagement war das gleiche", sagt Brawn über die wenig erfolgreiche Ära bei Mercedes. "Gewinnen war immer noch Teil seiner DNA." Mit Blick auf die heutigen Erfolge des Teams fügt er hinzu: "Niemand sollte unterschätzen, wie viel Michael zu dem Erfolg beigetragen hat, den Mercedes nun genießt."

Brawn und Schumacher haben Höhen und Tiefen zusammen erlebt, Foto: Mercedes GP
Brawn und Schumacher haben Höhen und Tiefen zusammen erlebt, Foto: Mercedes GP

Ein Blick zurück auf Schumachers Karriere lässt Brawn nicht daran zweifeln, dass er einer der größten Formel1-Fahrer aller Zeiten ist. "Er hat Rennen gewonnen, die wir nicht hätten gewinnen sollen", sagt Brawn über die Erfolgsära bei Ferrari. "Und meiner Meinung nach, tat Michael dies öfter als jeder andere."

Nach dem Skiunfall Schumachers 2013 wurde viel über seinen Zustand spekuliert und in den Medien tauchten immer wieder angebliche Aussagen aus seinem Umfeld auf. Ross Brawn ist wohl einer der wenigen, die Schumacher seitdem gesehen haben. "Es gab einen Michael Schumacher für die Öffentlichkeit und die Medien und Michael Schumacher, den Privatmann. Sie sind zwei komplett unterschiedliche Menschen", so Brawn. Deswegen versteht er die Entscheidung der Familie, so wenig wie möglich über den Zustand Schumachers an die Öffentlichkeit gelangen zu lassen.

"Michael ist auf einem Weg, den wenige vor ihm beschritten haben", sagt Brawn über den aktuellen Zustand Schumachers. Doch er hat die Hoffnung nicht verloren: "Er ist jemand, der uns schon viele Male überrascht hat."