Extrem wechselhaftes Wetter prägte das erste Einzelzeitfahren der WM 2005. Die Palette reichte von nahezu vollständig trockener Bahn bis zum kräftigen Schauer. Die Williams-Piloten hatten dabei Glück im Unglück und fuhren dank ihrer frühen Startzeiten auf abtrocknender Strecke.

Die fünf Starter nach ihnen hatten die besten Bedingungen, dann setzte heftiger Regen ein. Mark Webber belegte im ersten Qualifying Platz drei, Nick Heidfeld Position sieben.

"Die Bedingungen waren nicht einfach, das Wetter wechselte vor meinen Augen. Nicht gerade typisch australisches Wetter", sagte Mark Webber. "Ich bin jedenfalls zufrieden mit meiner Runde und froh, dass ich vor dem Regenguss an der Reihe war. Es war hart, die richtige Abstimmung für dieses Qualifying zu wählen – den richtigen Reifen, den richtigen Reifendruck, die richtige Balance. Eine einzige Runde ist für keinen leicht, weder für Fahrer noch für Ingenieure. In so einer Situation kann man ganz schnell dumm aussehen. Jedenfalls habe ich jetzt sozusagen meine halbe Qualifying-Runde hinter mir, morgen ist die zweite Hälfte dran."

Nick Heidfeld zeigte sich unterdessen selbstkritisch: "Ich kann mit meiner Runde nicht zufrieden sein, ich habe mich in Kurve zwölf zu weit nach außen tragen lassen, bin neben die Strecke gerutscht und habe Zeit verloren. Andererseits konnte ich immerhin auf abtrocknender Strecke fahren. Wir hatten uns für Intermediates entschieden, das war definitiv die richtige Wahl. Jetzt bin ich gespannt, welche Bedingungen wir morgen vorfinden."

"Durch das Wetter war das Qualifying heute natürlich extrem interessant", konstatierte Technikchef Sam Michael "Unsere beiden Autos waren an der Reihe, bevor die Strecke abgetrocknet war. Beide fuhren mit Intermediates. Das heutige Ergebnis sichert uns gute Ausgangspositionen für das morgige Abschlussqualifying. Ich denke, wir können unsere Positionen festigen. Unsere Autos haben eine hohe Zuverlässigkeit."

Mario Theissen empfand das "Regen-Roulette" von Melbourne hingegen als "nicht aussagekräftig", wobei die Zeitabstände "ab Platz acht" so groß sind, "dass sie am Sonntag im zweiten Qualifying kaum wettzumachen sind". "Das verspricht eine interessante Startaufstellung für das erste Rennen. Unsere beiden Fahrer haben bisher eine relativ günstige Ausgangsposition erwischt. Technisch gab es heute keine Probleme."