Dr. Helmut Marko hatte bereits vor Wochen einen großen Schritt in China versprochen. Nach den Startplätzen zwei von Daniel Ricciardo und drei von Sebastian Vettel beim Großen Preis im Reich der Mitte sollte sich der Österreicher eigentlich bestätigt fühlen - das tut er aber nur bedingt.

"Die Plätze zwei und drei für uns sind natürlich gut, auf der anderen Seite muss man sehen, dass wir im dritten Sektor noch immer sechs Zehntel verlieren - das ist deprimierend", gestand der Doktor.

Tatort Sektor drei: Spitzkehre, aus der in einer langgezogenen Rechtskurve auf die 1175 Meter lange Gerade beschleunigt wird, Spitzkehre, kleiner Sprint zur letzten Kurve, rauf auf die Start- und Zielgerade. Kurzum: Power ist gefragt. Und da hat Mercedes noch immer klar die Nase vorne. Sage und schreibe 20 Stundenkilometer fehlen am Ende der längsten Geraden der Formel 1.

Das hat zum einen mit der reinen Motorenpower, zum anderen mit dem Setup zu tun. Red Bull setzt auf Abtrieb. Das hilft vor allem in schnellen Kurven - und vor besonders Regen. Defizite bei Maximalleistung und geringere Endgeschwindigkeit durch steilere Flügel kommen da nicht so sehr zu tragen.

Dr. Helmut Marko und Sebastian Vettel behalten ihre Regencapes lieber an, Foto: Red Bull
Dr. Helmut Marko und Sebastian Vettel behalten ihre Regencapes lieber an, Foto: Red Bull

"Der Regen hat geholfen, sonst wären wir sicher nicht auf Platz zwei und drei", gab Marko offen zu. Das musste auch Sebastian Vettel einsehen: "Im Nassen haben wir gegen Mercedes ein bisschen mehr Chancen als im Trockenen." Bleibt das Wetter - wider den Vorhersagen - regnerisch, rechnet sich Red Bull etwas aus. "Dann sollte ein Podium drinnen sein", sagte Marko in aller Bescheidenheit.

Hat Petrus die Regenwolken allerdings am Sonntag im Griff, sieht es düster aus für das Weltmeisterteam. "Dann fährt Rosberg spätestens auf der Geraden vor Start und Ziel an uns vorbei."

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