Startplatz 21 in Australien, Startplatz 16 in Malaysia und Bahrain und nun Startplatz 10 in China: Romain Grosjeans persönliche Steigerungskurve und die Fortschritte des Lotus E22 gehen augenscheinlich Hand in Hand. "Es ist toll, endlich wieder in Q3 zu stehen. Das ist aber kein Wunder, sondern das Ergebnis harter Arbeit", erklärte Grosjean. "Renault hat an sich gearbeitet, wir haben an uns gearbeitet und gemeinsam haben wir jetzt eine Vorstellung, in welche Richtung wir gehen müssen und welche Entwicklungen das Auto nötig hat. Die Richtung stimmt, das ist positiv."

Nach dem dritten Rang im verregneten dritten Freien Training hatte sich Grosjean angesichts seiner persönlichen Bestzeit von 1:54.514 Minuten für das Qualifying sogar noch mehr erhofft. "Wir sind zwar nicht viel gefahren im Training am Morgen, jedoch war unsere Zeit sehr stark und wir haben uns für das Qualifying dahingehend mehr ausgerechnet, auch wenn die Wetterbedingungen leicht anders waren", so der Lotus-Pilot. Dass er mit einer Zeit von 1:57.079 Minuten in Q3 deutlich hinter der Trainingszeit blieb, wollte er nicht ausschließlich auf die verschlechterten Bedingungen abwälzen. "Ich kann mir nicht genau erklären, wo der Leistungsabfall herkam, aber ich vermute, dass dieser vor allem von den Problemen mit den Reifen herrührt, die im Qualifying immer stärker aufgetreten sind."

Dennoch überwiegt letztlich die Freude über den besten Startplatz der Saison - eine Position, die Grosjean mit Händen und Füßen verteidigen will. "Unser Ziel für morgen kann nur lauten, endlich in die Top-10 und damit die Punkte zu fahren. Dann geht es hoffentlich wieder weiter bergauf für uns." Ein Blick auf die Statistik unterstreicht den Aufwärtstrend: nicht nur von den Positionen her schließt der Rennstall so langsam wieder zur erweiterten Spitzengruppe auf; auch zeitenmäßig sieht die Welt nach einem desaströsen Saisonbeginn mit zeitweise mehreren Sekunden Rückstand nun etwas erfreulicher aus.

Punkte im Visier

In den Freien Trainings am Freitag hatte Grosjean im Trockenen als Neunter lediglich einen Rückstand von rund 1,2 Sekunden auf die Bestzeit von Hamilton, weswegen sich Lotus unabhängig vom Wetter am Sonntag gute Chancen auf die ersten Punkte der Saison macht. "Im Auto steckt Potenzial und wir kommen immer näher dahin, dies auch auszunutzen", ist sich Lotus-Streckenchef Alan Permane sicher. "Romains Startposition spiegelt in etwa das Niveau wieder, das wir uns auch für trockene Verhältnisse erwarten. Wir sollten demnach, egal wie sich das Wetter am Sonntag entwickelt, die Chance haben, gute Punkte abzugreifen."