Nico Rosberg dominierte den Saisonauftakt im australischen Albert Park nach Belieben. Der Mercedes-Pilot gewann fast mit einer halben Minute Vorsprung auf den Zweitplatzierten - trotz Safety-Car-Phase. Logisch, dass die Mannschaft von Toto Wolff als Top-Favorit nach Malaysia reist.

Doch Rosberg warnt: "Australien war ein perfekter Saisonstart für mich, aber es hat auch gezeigt, dass unsere Zuverlässigkeit noch nicht bei 100% angekommen ist." Während Rosberg 25 Zähler holte, ging Teamkollege Lewis Hamilton leer aus. Er musste seinen F1 W05 nach wenigen Runden abstellen, sein Motor lief nur auf fünf Zylindern.

Auf mechanischer Seite gearbeitet

Ein fehlerhafter Kabelbaum soll den Defekt verursacht haben, der V6-Motor soll dabei aber keinen weiteren Schaden genommen haben. Hamilton kann dem Defekt aber auch etwas Gutes abgewinnen: "Jeder Rückschlag ist auch eine Chance, mehr über unser neues Auto zu lernen. Das ist sehr wichtig, weil es sich bei den neuen Fahrzeugen um wahnsinnig komplexe Boliden handelt."

Werden die Abstände (noch) größer?, Foto: Mercedes AMG
Werden die Abstände (noch) größer?, Foto: Mercedes AMG

Paddy Lowe stimmt dem Pechvogel zu: "Wir lernen mit jeder Runde mehr über das Auto, genauso wie es bei einer so neuen Technologie zu erwarten ist. Das bringt unweigerlich weitere Probleme zum Vorschein, von denen jedes einzelne sorgfältig behandelt werden muss." Das Hauptaugenmerk hätte deshalb zwischen den Rennen besonders auf der Mechanik gelegen, um die Zuverlässigkeit zu verbessern.

Abgesehen von einer der härtesten Zuverlässigkeitsproben ist Malaysia auch ein erster Gradmesser. "Sepang ist eine permanente Rennstrecke, wodurch es normalerweise größere Unterschiede zwischen den Autos gibt, insbesondere mit Blick auf die Aerodynamik", weiß Lowe. Sollte das Wochenende nicht komplett verregnet sein, geht der Brite davon aus, dass sich nach dem Malaysia GP "ein präziseres Bild von der relativen Pace zwischen den Teams" ergeben wird.

Mercedes: Malaysia Bilanz

Wird es in diesem Jahr wieder eng zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg, Foto: Sutton
Wird es in diesem Jahr wieder eng zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg, Foto: Sutton

Mercedes in Sepang: Die Stuttgarter feierten in Person von Nico Rosberg in der Saison 2010 mit Rang drei den ersten Podiumsplatz seit ihrer Rückkehr als Werksmannschaft. In den beiden Folgejahren konnte dieser Erfolg zwar nicht wiederholt werden, doch im Vorjahr schaffte Lewis Hamilton als Dritter zum ersten Mal für seinen neuen Arbeitgeber den Sprung auf das Treppchen.

Nico Rosberg in Sepang: Bei seinem Debüt in Malaysia in der Saison 2006 lenkte Rosberg seinen Williams-Boliden auf den dritten Startplatz, schied im Rennen jedoch mit einem Motorschaden aus. 2009 holte der Wiesbadener als Achter zum ersten Mal in Sepang Punkte, während er im Jahr darauf den vielumjubelten dritten Platz belegte und Mercedes den ersten Pokal in der Neuzeit der Formel 1 bescherte. In der Vorsaison steuerte Rosberg den F1 W04 auf den vierten Rang.

Lewis Hamilton in Sepang: Der Brite wartet in Malaysia zwar noch auf einen Sieg, schaffte es in Diensten von McLaren aber bereits zweimal auf das Podium, zudem enterte er auch in der Vorsaison für Mercedes das Treppchen. 2007 belegte Hamilton bei seinem zweiten Grand Prix prompt den zweiten Platz und sowohl 2012 als auch 2013 wurde er Dritter. Der Brite holte in Sepang stets Punkte und war nie schlechter als Achter.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Mercedes reist als absoluter Top-Favorit nach Malaysia. Vor Melbourne gab es noch kleinere Zweifel, schließlich sind Testfahrten nur Testfahrten. Nach Australien dürften alle Zweifel aus dem Weg geräumt sein - zumindest bei der Pace. Die Zuverlässigkeit bleibt unberechenbar und dürfte auch in Malaysia Mercedes' ärgster Widersacher sein. Spannend wird sein, ob Red Bull weiter auf Mercedes aufholen konnte. Die schnellen Kurven dürften dem RB10 schmecken. (Christian Menath)