Der Australien GP nimmt ein Nachspiel für Daniel Ricciardo: Der Australier muss sich den Fragen der Stewards of the Meeting stellen, es geht um den Benzindurchfluss. Seit diesem Jahr dürfen nur noch maximal 100 Kilogramm Benzin pro Stunde in den Motor eingespritzt werden.

Ganz so einfach ist es allerdings nicht: Der Wert von 100 Kilogramm pro Stunde gilt nur in einem bestimmten Drehzahlbereich. Unterhalb von 10500 Umdrehungen gibt es eine Formel, die den Durchfluss regelt. Ein höherer Benzinfluss kann die Leistung des Verbrennungsmotors erhöhen.

Mehr Benzin, höhere Drehzahl

Die Teams nutzen die Maximaldrehzahl von 15.000 Umdrehungen pro Minute gar nicht aus, weil ab einer gewissen Drehzahl die Leistung wegen des Durchflusslimits nicht mehr zunimmt. Lediglich die Reibung erhöht sich, was die Effizienz sinken lässt.

So sieht das FIA-Fuel-Flow-Meter aus, Foto: Gill Sensors
So sieht das FIA-Fuel-Flow-Meter aus, Foto: Gill Sensors

Sollte der Australier tatsächlich dieses Limit überschritten haben, droht eine Disqualifikation. Ricciardo würde seinen zweiten Platz verlieren, Kevin Magnussen und Jenson Button würden aufrücken.

Probleme mit der Überwachung

Die FIA erhält vom Einheits-Flow-Meter genaue Daten darüber, wie viel Benzin vom Start des Rennens bis zum Durchfahren der Ziellinie benötigt wird - und auch darüber, wieviel Benzin zu jedem Zeitpunkt geflossen ist. Bereits im Vorfeld kündigte Rennleiter Charlie Whiting an, keine Toleranz beim Überschreiten der Grenze zu zeigen.

Die Sachlage ist allerdings nicht glasklar: Während der Freien Trainings zeichnete sich ein Problem bei der Überwachung ab. Vor dem Qualifying verkleinerte die FIA die Abtastrate des Durchflusses von 10 auf 5 Herz. Außerdem wechselte Red Bull zwischen Qualifying und Rennen das Bauteil an Ricciardos RB10.