Christian Horner muss sich angesichts des vor Silverstone eingeführten Zwischengas-Verbots die Frage stellen, ob auch alle Teams gleich behandelt werden. Denn Red-Bull-Motorenlieferant Renault hat Sorge, dass das Verbot seine Aggregate härter trifft als andere. "Das Wichtigste ist, dass es mit ausgeglichener Hand behandelt wird. Es besteht die Möglichkeit, dass es einen großen Effekt hat", betonte Horner.

Klarheit von der FIA

Problematisch ist, dass jeder Motor anders arbeitet und ihn dementsprechend die Einschränkung des Zwischengases mehr oder weniger trifft. Daher erklärte der Teamchef gegenüber der BBC auch, dass Renault Klarheit von der FIA haben wollte, wie genau das Reglement denn nun zu interpretieren sei. Die Gespräche zwischen FIA und Herstellern sind einige Tage gelaufen und werden auch am Freitag noch weitergehen, für das Qualifying am Samstag muss dann spätestens alles geklärt sein.

"Elemente des Autos wurden darum herum [den angeblasenen Unterboden] optimiert und wenn die Regeln sich ändern, hat das große Auswirkungen. Am wichtigsten ist die Gleichbehandlung aller Motoren-Hersteller. Die Motoren-Hersteller haben mit der FIA verhandelt. Es liegt jetzt an der FIA, das zu beurteilen", meinte Horner. Er fügte noch an, dass die Diskussionen nur deswegen laufen, weil es Beschwerden anderer Teams gab.

Im Zentrum der Gespräche steht, dass der Mercedes-Motor im Schleppbetrieb Benzin einspritzt, wenn der Motor zum Bremsen eingesetzt wird. Zwar ist dabei auch die Zündung vermindert, dennoch lässt sich ein gewisses Ausblasen von Gasen nicht vermeiden, was zu Abtrieb führt. Renault spritzt im Gegensatz dazu kein Benzin im Schleppbetrieb ein, weswegen der Hersteller das gerne dadurch kompensieren würde, dass die Drosselklappen ein wenig geöffnet werden dürfen - das hat man ohnehin immer getan, um die Haltbarkeit des Aggregats zu verbessern.

Nun muss ausdiskutiert werden, wie viel Renault zugestanden wird, um zu gewährleisten, dass die geöffneten Drosselklappen ebenso viel Auspuffströmung verursachen wie der Mercedes-Motor im Schleppbetrieb. Die Schwierigkeit besteht darin, wie viel Gas-Öffnung welcher Benzinmenge entspricht, schließlich soll keiner Vor- oder Nachteile haben. "Man muss sich den primären Effekt von Benzinverbrennung im Schleppbetrieb ansehen. Wir verbrennen im Schleppbetrieb nichts, haben wir nie, aber aus Zuverlässigkeits-Gründen hat Lufteinlass in den Motor die Auspuff-Ventile gekühlt. Das hat Renault seit Jahren gemacht", sagte Horner.